Den ersten Dreier auf dem Betzenberg fest im Visier

SV Sandhausen gastiert am Freitagabend beim 1. FC Kaiserslautern

Am Freitag gastiert Zweitligist SV Sandhausen am 23. Spieltag um 18.30 Uhr bei Tabellenschlusslicht 1. FC Kaiserslautern. Die Kurpfälzer könnten mit dem ersten Erfolg auf dem legendären Betzenberg bis auf einen Punkt an Relegationsplatz 3 heranrücken. Mit dem torlosen Remis am vergangenen Sonntag gegen Eintracht Braunschweig blieb der SVS im vierten Spiel nach der Winterpause das dritte Mal ohne Gegentreffer, und Leistungsträger Denis Linsmayer resümierte: „Aus dem Spiel haben wir es heute wieder sehr gut verteidigt – aus meiner Sicht gibt es momentan keine Mannschaft in dieser Liga, die defensiv besser spielt. Wenn wir die Tore nicht machen, können wir aber zwangsläufig keine Spiele gewinnen“. Wie immer wird das Auswärtsspiel bei dem Verein, bei dem er wenige Minuten vom Elternhaus entfernt neun Jahre spielte, was Besonderes sein. Vom Tabellenplatz der „Roten Teufel“ werden sich die Schwarz-Weißen mit Sicherheit nicht blenden lassen, zumal die Pfälzer die letzten beiden Partien unter dem neuen Trainer Michael Frontzeck für sich entscheiden konnten.

Großchance für den SVS im Hinspiel

Unüberwindbare "Tim-Towers"

Zu den verletzungsbedingten Defensiv-Ausfällen von Philipp Klingmann und Ken Gipson gesellte sich am Sonntag kurzerhand noch Markus Karl hinzu. Dennoch konnte SVS-Trainer Kenan Kocak auch gegen Braunschweig sich auf seine Hintermannschaft verlassen, die dank der schon in der ganzen Saison überragenden „Tim-Towers“ Tim Knipping und Tim Kister unüberwindbar schien. Überzeugen konnte zudem der eigentlich für die Offensive verpflichtete Rurik Gislason auf der (notgedrungen) rechten Abwehrseite.

Lob vom Präsidenten

Für SVS-Präsident Jürgen Machmeier war - trotz der Verletztenmisere - punktemäßig mehr möglich:“ Wenn man sieht, wie viele Verletzte wir im Moment zu beklagen haben, ist es ein Wahnsinn, was die Mannschaft dennoch leistet. Schade aber, dass sie sich im zweiten Spiel hintereinander nicht belohnt.“ Grund dafür waren in der Schlussphase zum wiederholten Male vergebene Chancen wie die der Stürmer José Pierre Vunguidica und Richard Sukuta-Pasu.

Sandhausens Abwehrrecke Tim Knipping verfügt über ein ausgezeichnetes Kopfballspiel

Lautern zeigte sich zuletzt sehr effektiv

Die Negativserie von bisher fünf Niederlagen auf dem Lauterer Betzenberg - bei nur zwei Torerfolgen - soll am Freitag bei einer besseren Chancenverwertung aus Sandhäuser Sicht endlich ein Ende finden. Dass dies jedoch kein leichtes Unterfangen wird, zeigt die ansteigende Formkurve der Pfälzer, die in den letzten beiden Partien bei Eintracht Braunschweig und gegen Holstein Kiel erstaunlich effektiv waren. Trotz 28:9 Torschüsse kassierten die Braunschweiger eine bittere Heimniederlage gegen das Tabellenschlusslicht. SVS-Abwehrchef Tim Kister gibt sich optimistisch: "Wir fahren nach Kaiserslautern, um weiter zu punkten.“

Schafft Neu-Trainer Frontzeck die Wende?

Der erfahrene ehemalige Bundesligaprofi und Nationalspieler Michael Frontzeck löste am 1. Februar Jeff Strasser, der wegen gesundheitlichen Problemen eine Pause einlegen muss, auf dem Trainerstuhl ab und hauchte den Roten Teufeln auch gleich neues Leben ein, nachdem vorher schon zehn Punkte Rückstand zu Relegationsplatz 16 bestand.

Ein Abstieg der "Roten Teufel" hätte schlimme Folgen

Die Stürmer Spalvis und Osawe zeigten sich auf Seiten der offensivschwächsten Mannschaft der Liga plötzlich wieder treffsicher. Mit fünf Torbeteiligungen in den letzten sechs Spielen präsentierte sich der australische Rechtsaußen Borello in guter Form. Zudem wurden mit dem 35-jährigen Halil Altintop sowie dem 33-jährigen Callsen-Bracker neue Hoffnungsträger für den Abstiegskampf verpflichtet. Bei weiterhin fünf Punkten Rückstand, aber noch einem ausstehenden Nachholspiel in Darmstadt, ist die Lage beim vierfachen Deutschen Meister und von Finanzproblemen belasteten Traditionsvereins weiterhin prekär. Im Falle eines Abstiegs war sogar von einem Abriss des Fritz-Walter-Stadions auf dem berühmten Betzenberg, das schon viele Europapokalschlachten erlebt hat, die Rede, was aber inzwischen von Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel dementiert wurde.

Fotos: BWA

Spielszene aus dem Hinspiel und Spielszene aus dem Hinspiel

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