Der Druck im Pokalviertelfinale liegt klar bei Favorit Dortmund

1899 Hoffenheim trifft im DFB-Pokal-Viertelfinale am morgigen Dienstag um 20:30 Uhr auf den amtierenden Vize-Pokalsieger Borussia Dortmund. Es wird eine sicherlich hoch interessante Partie unter Flutlicht vor über 80.000 Zuschauern. Das Spiel wird zudem live in der ARD und auf SKY übertragen. Sieben Mal standen die Kraichgauer bislang unter den letzten Acht, noch nie ist der Sprung ins Halbfinale geglückt.
Personell kann die TSG wieder auf den zuletzt gegen Mönchengladbach in der Bundesliga gesperrten Ermin Bicakcic sowie den wiedergenesenen grippekranken Eugen Polanski zurückgreifen. Ob der Schweizer Pirmin Schwegler an der Seite Polanskis als Sechser auflaufen wird, entscheidet sich erst nach dem Abschlusstraining am heutigen Montagnachmittag. Fehlen wird definitiv David Abraham, der gegen Gladbach mit Torhüter Oliver Baumann zusammen stieß und noch auf dem Spielfeld an einer Platzwunde am Kopf getackert und später genäht wurde. Der Grund seines Fehlens im Pokal sind Adduktorenprobleme.
Sowohl Hoffenheim als auch Dortmund haben am vergangenen Spieltag ihre Heimspiele gegen Mönchengladbach und Bayern München verloren. TSG-Coach Markus Gisdol sieht dies weniger dramatisch: „Gegen beide kann man verlieren. Es ist schon ein gewisses Ligarisiko, wenn man zurzeit gegen eine der beiden antreten muss.“
Gisdol sah die Westfalen gegen die Bayern, trotz der 0:1 Niederlage, als klar besseres Team: „In der zweiten Hälfte hatten die Bayern keine zwingende Torchance, während sich den Dortmund doch die ein oder andere gute Möglichkeit bot.“
Ein Vergleich zum Ligaalltag stellt sich am Dienstagabend jedoch nicht. Im Pokal ist beiden Mannschaften bewusst, dass an diesem Tag eine Entscheidung fallen muss, ob in den 90 Minuten, einer möglichen Verlängerung oder gar im Elfmeterschießen. Mit dem Halbfinale vor Augen werden Gisdol und sein Dortmunder Kollege Jürgen Klopp weniger taktieren sondern eher munter drauflos spielen lassen. Es bietet sich die große Chance, sich über den Pokal für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren. Der Druck liegt dabei schwerer auf den Schultern der Gastgeber, denen eine Saison ohne internationale Einnahmen richtig wehtun dürfte.
Die Schwarz-Gelben sind, nicht zuletzt wegen des Heimvorteils, klarer Favoriten. Dennoch ist das Team von Trainer Klopp unter Zugzwang, weiß, dass im Pokal, besonders zu diesem späten Zeitpunkt, ganz besondere Mechanismen greifen. Ein Tor kann über das Weiterkommen oder Ausscheiden entscheiden.  Sicherlich ein großer Vorteil für das Team, dass im Spiel in Führung geht.

Eine Extra-Sonderprämie für den erstmaligen Halbfinaleinzug haben die Hoffenheimer nicht auserkoren. Das Weiterkommen unter die letzten Vier wird als Ansporn genug gesehen. Mit Sicherheit wird sich dies, spätestens nach einem eventuellen Sieg in Dortmund, ändern.
Elfmeterschießen stand zuletzt nicht auf dem Trainingsprogramm der Kraichgauer. Gisdol verriet bei der heutigen Pressekonferenz, dass er wohl 5-7 Schützen im Kopf hat, verwies aber auf die besondere Drucksituationen, die in diesem Moment vorherrscht.
Der detaillierte Ablauf sieht vor, am Spieltag morgens nach Dortmund zu reisen, das Hotel dort zu beziehen, mittags etwas Ruhe zu nehmen und dann mit nicht allzu viel Zeitabstand zum Stadion zu fahren. Nach dem Spiel wird man auf alle Fälle in Dortmund übernachten, da die Flugzeiten zu diesem späten Zeitpunkt alles andere als gut sind. Nach der Rückkehr am Mittagmorgen steht, hinsichtlich des nächsten Ligaspiels am Sonntag in Köln, ein regeneratives Training an.
Auf Nachfrage von bwa-sport.de werden die Hoffenheimer im gleichen Hotel, indem sie bereits vor zwei Jahren beim überraschenden 2:1 Erfolg im Signal-Iduna-Park, als man den drohenden Abstieg verhindern konnte, übernachten. Damit die nötige Ruhe bewährleistet bleibt, wurde der Name nicht preis gegeben.
Vergleiche zu vor zwei Jahren sieht der TSG-Trainer keine: „Die Grundvoraussetzungen sind völlig anders. Dieses Mal ist es ein Positiv-Spiel, nicht wo man unglaubliche Negativ-Folgen davon tragen kann. Vor zwei Jahren hatte Dortmund nach unserem Spiel eine Woche später das Champions-League-Finale gegen die Bayern vor Augen, wir standen vor einem Spiel von Überleben oder nicht. Jetzt wird zwar einer ausscheiden, dabei keine Konsequenzen mit sich tragen, aber einer weiterkommen. Wir können jetzt viel positiver zur Sache gehen, müssen nichts verdrängen. Sicherlich ist es kein Nachteil, wenn man sich an das positive Erlebnis vor zwei Jahren erinnert.“
3.500 Hoffe-Fans werden ihre Mannschaft am Dienstagabend nach Dortmund begleiten – eine stolze und überraschend positive Zahl.

Fotos: Kraichgaufoto und BWA

Schipplock steht im Pokalspiel in der Hoffenheimer Startformation, Volland steht bei den Schwarz-Gelben auf der Wunschliste weit oben, Rudy (re.) wird wieder im Mittelfeld auflaufen, Auch Polanski wird nach überstandener Grippe wieder dabei sein, Volland vergibt eine Großchance allein vor Weidenfeller, Dortmunds Trainer Klopp gilt ebenso engagiert, wie ..., ... sein Hoffenheimer Kollegen Gisdol an der Seitenauslinie, Dortmunder Fankurve, 3.500 Hoffe-Fans sind in Dortmund dabei und wünschen sich ein ..., und ... positives Pokalergebnis

Artikel teilen

WERBUNG