„Der Freistoß zum 3:2 war der Dosenöffner für uns“

Stimmen zum Spiel:

Es war ein Spiel, das man so schnell nicht vergisst. Der 5:3-Sieg der TSG Hoffenheim über Borussia Mönchengladbach war das Samstag-Highlight des 29. Bundesliga-Spieltages. Acht Tore, viele packende Zweikämpfe, begeisternder Offensivfußball, strittige (Fehl-) Entscheidungen und lautstarke Unterstützung beider Fanlager – die 30.150 Zuschauer kamen in Sinsheim voll auf ihre Kosten.  Hier die Stimmen der Beteiligten unmittelbar nach dem Torfestival:
Julian Nagelsmann (Trainer TSG Hoffenheim): „Es war ein unfassbar attraktives Spiel. Jetzt weiß man, warum ich Gladbach so gerne spielen sehe. Ich war in der ersten Halbzeit sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Wir hatten mit Ball gute Lösungen, kriegen etwas unglücklich den Ausgleich. Da war ich schon etwas erschrocken, aber ich hatte nie das Gefühl, dass es extrem eng wird. Nachdem das 2:2 für uns unglücklich fiel, war das 3:2 hingegen glücklich. Der Freistoß zum 3:2 war der sogenannte Dosenöffner. Ich wusste, dass das Spiel in der zweiten Hälfte offen werden würde. In der Halbzeitpause habe ich versucht die Emotionen in die richtigen Bahnen zu lenken. Diese sollten nicht auf die drei Männer in Gelb sondern vielmehr auf die weißen Gegenspieler ausgerichtet werden. Es war ein verrücktes Spiel und wir sind glücklich, dass wir gewonnen haben. Wir sind heute der glückliche Sieger. Ich wünsche meinem Kollegen Dieter Hecking und seiner Mannschaft am kommenden Wochenende gegen Dortmund viel Glück.“

TSG-Trainer Julian Nagelsmann beim Interview mit Ulli Potofski

"Vielleicht können wir Hoffenheim im nächsten Spiel gegen Dortmund etwas helfen"

Dieter Hecking (Trainer Mönchengladbach): "Wir haben ein überragendes Fußballspiel gesehen mit Hochgeschwindigkeitsfußball von beiden Teams, die beide mit einem offenen Visier gespielt haben. Beide haben immer den Vorwärtsgang eingelegt. Ich habe meiner Mannschaft ein Riesenkompliment für diesen Auftritt gemacht. Natürlich hätten wir uns gerne mit einem Punkt belohnt. Es war für mich ein toller Nachmittag, ich bin stolz auf mein Team und darauf wie es agiert hat. Wenn wir nach der Halbzeit in Führung gehen, wird es wahrscheinlich ein anderer Spielverlauf. Das war aber nicht so, wir geraten durch ein Tor, dass immer mal fallen kann, in Rückstand. Trotzdem kommen wir zurück. Aber so eine Spielweise ist das, was man in der Bundesliga sehen will. Der Schiri wusste heute gar nicht, was auf ihn zukommen würde. Der musste ständig hinterherlaufen, es war sehr schwer in diesem intensiven Spiel. Deshalb kann man ihm keine Vorwürfe machen. Ich wünsche der TSG alles Gute auf dem Weg in die Champions League, während wir weiter alles daran setzen, um in die Europa League zu kommen. Vielleicht können wir den Hoffenheimer am nächsten Wochenende beim Spiel gegen Dortmund etwas dabei helfen."

Bestgelaunter Julian Nagelsmann nach dem 5:3 Erfolg über Mönchengladbach

"Am Ende war es ein verdienter Sieg"

Alexander Rosen (Direktor Profifußball TSG Hoffenheim): "Ich freue mich sehr und möchte der Mannschaft gerne ein Riesenkompliment machen. Wir haben heute ein tolles Fußballspiel gesehen. Die Trainer würden die Defensivleistung vielleicht ein bisschen anprangern. Aber wir hatten tolle Momente, tolle Tore und am Ende war es ein verdienter Sieg."

"Der 2:2-Ausgleich war für den Kopf nicht so einfach"

Adam Szalai (Zweifacher TSG-Torschütze): "Wir haben 2:0 geführt, mit einem 2:2 in die Halbzeit zu gehen, ist dann natürlich nicht optimal. Für den Kopf war das nicht so einfach, aber wir haben eine sehr gutes Moral gezeigt und ich bin sehr glücklich, dass wir gegen diese spielerisch starke Mannschaft gewonnen haben. In der Halbzeit haben wir ein paar Bilder der ersten 45 Minuten angeschaut. Der Coach hat danach gesagt, dass wir emotional und genauso weiterspielen sollen, dann werden wir das Spiel schon für uns entscheiden. Hut ab vor der Mannschaft, wie sie das dann hinbekommen hat. Ich bin glücklich, dass es dann auch so gelaufen ist. Wenn man nach dem Spiel die strittigen Entscheidungen sieht, ist es für uns Spieler nicht einfach im Kopf. Das ist aber so, jeder macht Fehler, ob Spieler oder Schiedsrichter. Was den weiteren Saisonverlauf anbelangt, schaue ich persönlich weiter nach vorne auf die Mannschaften die vor uns oder auch ein Platz hinter uns in der Tabelle positioniert sind."

"Für solche Tage bin ich Fußballer geworden"

Kerem Demirbay (Hoffenheims zweifacher Torschütze): "Für mich und die Mannschaft ist ein erfolgreicher Tag nach einem sensationellen Spiel. Wenn man den Spielverlauf sieht, ist es so, dass wir immer wieder zurückkommen und am Ende zurecht gewinnen. Für solche Tage bin ich Fußballer geworden. In diesem Spiel war alles drin: Leidenschaft, Emotion, Zweikampf, Härte. Das macht Fußball aus."

"Wir haben die Situationen angenommen und in positive Energie umgewandelt"

Oliver Baumann (1899-Keeper): "Die Freude ist groß. Wir haben es uns selbst schwer gemacht, aber dagegen angekämpft. Wir haben gegen eine Top-Mannschaft gespielt und verdient gewonnen. Drei Gegentore sind natürlich unglücklich. Aber Hut ab, wie wir immer zurückgekommen sind. Wir haben die Situationen angenommen und in positive Energie umgewandelt."

Fotos: BWA und Kraichgaufoto

Hoffenheimer Siegerjubel vor der Fankurve, Adam Szalai zelebriert das Humba Täterä, Die TSG bleibt weiter zu Hause ungeschlagen, und Adam Szalai im Sky-Interview mit Ulli Potofski

Artikel teilen

WERBUNG