Die Fußballleidenschaft von Sinsheims Oberbürgermeister Jörg Albrecht ist spätestens seit seiner Rolle im Auswärtsspiel der TSG 1899 Hoffenheim bei Bayern München im November 2016 einem Millionenpublikum bekannt. Die ARD Sportschau sendete ausgerechnet diese Szene, in der das Stadtoberhaupt als einziger „Hoffenheim-Fan“ inmitten einer großen rot-weißen Anhängerschaft beim Stande von 1:1 jubelnd die Hände in die Höhe riss, als Thomas Müller in der Nachspielzeit in aussichtsreicher Position das Tor nicht traf und dadurch dem FC Bayern der Heimsieg versagt blieb. Von da ab stand Albrechts Handy nicht mehr still. Ständig kamen neue Nachrichten per SMS und E-Mail von Leuten an, die Albrecht erkannt haben und sich mit ihm freuten. Pikant dabei, dass Sportschau-Kommentator Steffen Simon bei seiner Berichterstattung den Sinsheimer OB nicht erkannte.
Der Moment, der Sinsheims OB Albrecht als Hoffe-Fan berühmt machte
bwa-sport.de trat als Vermittler auf
Als bwa-sport.de Herrn Albrecht damals darauf ansprach, sagte dieser: " Ja, ich habe beim Sender angerufen, um Herrn Simon mal zu uns nach Sinsheim einzuladen. Leider habe ich ihn nicht persönlich erreichen können und der Kontakt ist dann nicht mehr zustande gekommen." Das haben wir dann für Herrn Albrecht kurz vor dem letzten Gastspiel der Bayern in Sinsheim übernommen. Herr Simon freute sich über unseren Anruf und sagte spontan zur Einladung: „Das ist große Asche auf mein Haupt, und es tut mir leid, dass ich damals den OB in München nicht erkannte. Gerne nehme ich eine Einladung nach Sinsheim an, um Herrn Albrecht persönlich kennen zu lernen." Schön, dass es jetzt nach einigen Monaten dann doch noch geklappt hat!
Intensiver Austausch unter zwei Sportbegeisterten
Als in der vergangenen Woche der Leiter der ARD Sportschau und WDR Sportchef, Steffen Simon, für den nächsten Reportereinsatz im Spiel der TSG Hoffenheim gegen Bayer Leverkusen in Sinsheim eintraf, konnte er Albrechts Einladung zu einem Besuch im Rathaus annehmen. Bereits im Dezember hatte Simon im Rathaus angerufen und über seinen Einsatz beim Leverkusen-Spiel informiert. OB Albrecht gegenüber bwa-sport.de: "Wir haben uns herzlichst über alles Mögliche ausgetauscht. Wir sprachen zunächst im Rathaus und dann beim Mittagessen über die Entwicklungen der Großen Kreisstadt Sinsheim und über unsere gemeinsame Leidenschaft für Fußball. Es war gleich spürbar, dass wir große Sympathien und gegenseitige Wertschätzung für einander haben. Die Chemie hat gleich gepasst."
Wieder in Reihe 9 unter Bayern-Fans die Daumen drücken
Am Samstag kommt es nun zum erneuten Auswärtsspiel der Kraichgauer in der bayerischen Landeshauptstadt. Wie in den bisherigen neun Gastspielen wird der Rathaus-Chef nun zum zehnten Mal wieder live vor Ort den Blau-Weißen die Daumen drücken. „Natürlich werde ich wieder mit meiner Familie vor Ort sein und in Reihe 9 im selben Block wie beim letzten Gastspiel in München mitfiebern." Die Tickets hierfür hat erneut TSG-Präsident Peter Hofmann besorgt. Wenn dies kein gutes Omen für einen positiven Ausgang ist?
Die Nordbadener warten immer noch auf den ersten Auswärtssieg beim Rekordmeister. Bisher gab es bei einem Torverhältnis von 6:27 und sieben Niederlagen bei nur Unentschieden wenig zu holen.
Wunschergebnis wäre ein Unentschieden
Was den Spielausgang anbelangt ist Albrecht wenig euphorisch: „Dieses Mal ist es etwas bedenklich. Ich weiß nicht, wie die Mannschaft das 1:4 gegen Leverkusen verkraftet hat. Nach einer Niederlage in München könnte es für die TSG tabellarisch etwas ungemütlich werden, da der Abstand nach unten nicht all zu groß ist." Dennoch ist Sinsheims Stadtoberhaupt optimistisch: „In München kann man auch bestehen. Das war gestern beim Spiel der Bremer zu erkennen, die lange gut mithalten konnten. Der Druck der Hoffenheimer ist nicht all zu groß, da man sich bei den Bayern meistens eh nichts ausrechnet. Das wird von den meisten Mannschaften vielmehr als Bonusspiel gesehen. Ich hoffe und wünsche mir, dass Julian Nagelsmann und seine Jungs einen Punkt entführen - das wäre mein Wunschergebnis.“
Foto: BWA und Stadtverwaltung Sinsheim