„Der Tabellenplatz ist trügerisch“

Laut Otmar Schork wird es noch einige Überraschungen geben

Für Sandhausens Geschäftsführer Otmar Schork waren die letzten Tage besonders arbeitsintensiv. Nach der Vertragsverlängerung von Trainer Kenan Kocak konnte er als Ersatz für Stürmer Lucas Höler mit Rurik Gislason aus Nürnberg einen potenziellen Nachfolger präsentieren. Im Interview mit bwa-sport.de berichtet der 60-jährige gebürtige Wald-Michelbacher von einer guten Rückrundenvorbereitung, die Unterstützung für den Langzeitverletzten Andrew Wooten, wer für ihn die bisherigen Überraschungen waren und dass in einer ausgeglichen Zweiten Liga es noch zu einigen Überraschungen kommen kann.

„Tabellenplatz sieht optisch sehr gut aus“

Herr Schork, der SV Sandhausen hat die Hinrunde mit einem erfreulichen 5. Tabellenplatz abgeschlossen. Wie fällt Ihr Fazit der ersten Saisonhälfte aus?
Otmar Schork:
Der Tabellenplatz sieht von der Optik her gut aus, ist aber aufgrund der Ausgeglichenheit der 2. Liga sehr trügerisch. Wir haben eine gute Hinrunde gespielt, sehr stabil und gefestigt. Verletzungsbedingte Ausfälle konnten wir aufgrund der Ausgeglichenheit des Kaders gut kompensieren. Insbesondere im spielerischen Bereich haben wir uns enorm entwickelt und gehören zu den besseren Mannschaften. Beim Torabschluss fehlt uns die Effektivität, sodass wir auch einige Punkte haben liegen lassen.

Die Basis für die Rest-Rückrunde ist geschaffen

Wie lautet Ihr Fazit der Rückrundenvorbereitung?
Schork:
Die Vorbereitungszeit war aufgrund der verkürzten Winterpause sehr kurz. Das Trainingslager in Spanien mit den Vorbereitungsspielen gegen Unterhaching und Young Boys Bern waren gute Tests, sodass die Basis für eine gute Restrückrunde geschaffen wurde.

Otmar Schork möchte mit Neuzugang Rurik Gislason die Lücke von Lucas Höler schließen

"Spielweise von Gislason ähnelt der von Höler"

Welche(r) Spieler hat Sie in dieser Saison am positivsten überrascht?
Schork:
Das sind für mich Maxi Jansen, Manuel Stiefler und Jose Vunguidica, die sich nach langwierigen und schweren Verletzungen zurückgekämpft haben und wieder Einsatzzeiten erreicht haben.

Mit Höler hat die Mannschaft ihren Torjäger verloren. Glauben Sie, dass Neuzugang Rurik Gislason diese Lücke schließen kann?
Schork:
Die Spielweise von Rurik Gislason ähnelt der von Lucas. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Andrew Wooten mussten wir handeln. Mit seinem Ehrgeiz noch auf den isländischen WM-Zug aufspringen zu wollen, passt er sehr gut zu uns.

Otmar Schork (re.) im engen Austausch mit Präsident Jürgen Machmeier

"Wooten braucht moralische Unterstützung"

Andrew Wooten zog sich in der Vorbereitung einen Muskelbündelriss im Oberschenkel zu. Der Stürmer laboriert schon seit fast einem Jahr an Verletzungen. Wie verkraftet er diese für einen Fußballer unbefriedigende Situation?
Schork:
Das ist für Andrew und uns sehr bitter. Unser Ärzte-und Physioteam um Nik Streich und Stefan Korn tun alles dafür um die Verletzung in den Griff zu kriegen. Selbstverständlich braucht er auch moralische Unterstützung, die er von uns allen erhält, insbesondere vom Trainerteam und unseren Spielern.

Ausgeglichene Zweite Liga

Traditionsvereine wie Darmstadt, Greuther Fürth und Kaiserslautern stehen auf Abstiegsplätzen. Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation in der 2. Liga?
Schork:
Das sind Vereine die sich vor der Saison durchweg höhere Ziele gesteckt haben. Dies zeigt wie ausgeglichen diese Zweite Liga ist. Es sind noch 16 Spieltage in der Rückrunde zu absolvieren und es wird noch einige Überraschungen geben.

Ein Abfall in der Rückserie soll diesmal vermieden werden

Wo wird Ihrer Meinung nach der SVS am Saisonende landen?
Schork:
Der Tabellenplatz ist Optik. Wir wollen die Leistungen der Vorrunde bestätigen und einen Abfall in der Rückserie wie in den vergangenen Jahren vermeiden. Wichtig ist wiederum eine sorgenfreie Saison zu spielen.Vertragsverlängerung

"Vertragsverlängerung ist ein Motivationsschub in die Rückrunde"

Der Vertrag mit Trainer Kenan Kocak wurde nach vielen intensiven Gesprächen um zwei Jahre verlängert.
Schork:
Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Kenan. Der Respekt und das gegenseitige Vertrauen sind sehr groß und wir werden gemeinsam an der Zukunft des SV Sandhausen arbeiten. Der Zeitpunkt der Verlängerung ist ideal. So gehen die Spieler mit einem zusätzlichen Motivationsschub in die Rückrunde und wir können auch frühzeitig mit den Personalplanungen für die Zukunft beginnen. Es ist wichtig, dass die Spieler wissen mit wem sie in Zukunft zusammen arbeiten.

Fotos: BWA

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