Am gestrigen Sonntag endete die Europameisterschaft in Frankreich mit dem Turniersieg des Außenseiters Portugal und bereits am heutigen Montag beginnt die Europameisterschaft der U19-Nachwuchsteams in Baden-Württemberg. Drei Badener spielen im Gastgeberteam, das zum engen Favoritenkreis zählt, eine gewichtige Rolle.
In vorderster Front Cheftrainer Guido Streichsbier. Der 46-jährige gebürtige Karlsruhe und ehemalige Coach des FC-Astoria Walldorf (2011-2014) möchte das deutsche Team gegen sieben starke Konkurrenten aus Italien, Portugal, Österreich, Kroatien, Niederlande, Frankreich und England möglichst lange im Turnier halten. Ziel ist die Finalteilnahme am 24. Juli in Sinsheim. Streichsbier sieht die Stärken seiner Mannschaft in der der Geschlossenheit und dem Zusammenhalt.
Die Vorfreude ich groß. Mit 140.000 abgesetzten Tickets ist der Zuschauerrekord bei U19-Europameisterschaften seit längerem geknackt.
Zwei wichtige Stützen im Team der Gastgeber sind der Hoffenheimer Philipp Ochs und der Neu-Sandhäuser Benedikt Gimper. Beide sind Leistungsträger und Mitglied im vierköpfigen Mannschaftsrat.
Für den 19-jährigen Stürmer Philipp Ochs wäre es ein Traum, in der ausverkauften Heim-Arena im Finale zu stehen. Der gebürtige Wertheimer kann bereits auf 13 Bundesligaeinsätzen verweisen, war Mitglied der erfolgreichen A-Junioren, die 2013/14 Deutscher Meister wurden. Nachdem er vor zwei Jahren bei der U17-EM auf Malta bereits in der Vorrunde scheiterte, möchte er nun als Stammspieler bis zum Schluss dabei sein. Den Heimvorteil sieht er dabei als Vorteil: „Das große Publikum auf unserer Seite wird uns beflügeln. Ich bin sicher, dass uns dies zusätzlich motivieren wird.“ Die letzten Wochen waren für ihn sehr intensiv: Bundesliga, U19-Finale, Abitur in der Sinsheimer Max-Weber-Schule und die EM-Vorbereitung in Österreich. Ochs ist sehr ehrgeizig – den Berufswunsch „Profifußballer“ stets vor Augen. Als 16-Jähriger zog er ins Achtzehn99-Internat und arbeitete sich Schritt für Schritt nach oben. Durch eine positive EM möchte er sich für weitere Aufgaben empfehlen. Sein Vertrag bei der TSG läuft bis 2019.
Benedikt Gimber träumt ebenfalls vom Finale, wo er als Kapitän den EM-Pokal in die Höhe stemmen möchte. Die sportliche Laufbahn des 19-jährigen Innenverteidigers begann beim TSV Sulzbach, ehe er 2009 in das Hoffenheimer Nachwuchsleistungszentrum wechselte. Trotz Vier-Jahresvertrag wechselte er jetzt für zunächst eine Saison als Leihspieler zum Zweitligisten SV Sandhausen. Durch mehr Spielpraxis möchte er am Hardtwald den nächsten Schritt vom Junioren- zum Profispieler machen. Als Minimalziel sieht Gimper Platz fünf, der zur Qualifikation für die nächstjährige U20-WM berechtigt. Doch insgeheim träumen sowohl Ochs als auch Gimper vom bislang größten sportlichen Erfolg ihrer noch jungen Karriere, dem ganz großen EM-Coup in der Heimat.
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