Duell zweier zuletzt erfolgreicher Teams
Im Heimspiel des 9. Drittliga-Spieltages empfängt der SV Sandhausen vor der nächsten Länderspielpause am Samstag um 14 Uhr den SV Waldhof Mannheim. Der Tabellenzweite SVS will im Kurpfalz-Derby wie in der vergangenen Saison beim 3:0-Heimsieg die Punkte am Hardtwald behalten und ist nach starken sieben Punkten aus der Englischen Woche weiter im Höhenflug.
Trainerwechsel zahlten sich bisher aus
Doch die Gäste aus dem 25 km entfernten Mannheim haben in den ersten drei Partien unter dem neuen Trainer Bernhard Trares ebenfalls sieben Punkte geholt und sich damit von Rang 20 auf Platz 12 verbessert.
„Wir können mit dem Punkt leben“
SVS-Trainer Sreto Ristic
Für das Derby bleibt wieder mehr Vorbereitungszeit, nach der kräftezehrenden Englischen Woche konnte man beim SVS mit dem torlosen Unentschieden in Unterhaching gut leben. SVS-Trainer Sreto Ristic: „Wir haben ein sehr intensives Spiel gesehen und können nach der intensiven Woche mit zwei Auswärtsspielen mit dem Punkt leben, da das Spiel in beide Richtungen kippen kann. Man muss dort erst einmal bestehen.“
Für Königsmann ein ganz besonderes Spiel
Torhüter Timo Königsmann, der seit Wochen einen tadellosen Stellvertreter für den verletzten Nikolai Rehnen abgibt, musste zweimal in brenzligen Situationen retten. Ein spezielles Spiel wird es für Königsmann am Samstag, von 2019 bis 2022 hütete er in 83 Partien das Tor des SV Waldhof.
„Das war ein unnötiger Druck, den wir da aufgebaut haben“
Sportdirektor Matthias Imhof
Bei den bisher gezeigten Leistungen scheint das Potenzial da zu sein, oben mitspielen zu können – ebenso hat man aus der vergangenen Saison Lehren gezogen: Sportdirektor Matthias Imhof: „Das war ein unnötiger Druck, den wir da aufgebaut haben. Es wird keiner mehr verrückt spielen, wenn wir mal ein Spiel verlieren.“
Gelungene Startelfdebüts
Neben den Langzeitverletzten Rehnen, Luca Zander und Jonas Weik musste Trainer Sreto Ristic in Unterhaching auch den Ausfall von Innenverteidiger Jeremias Lorch wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel hinnehmen, doch der Coach konnte bereits Entwarnung geben: „Es ist nichts gravierendes.“ Neuzugang Lorch konnte defensiv wie auch als wichtiger Faktor für den Spielaufbau bisher vollauf überzeugen. Lorchs Stellvertreter Edvinas Girdvainis lieferte ebenso wie Rechtsaußen Niklas Kreuzer eine fehlerfreie Partie in Unterhaching ab, beide hatten ihr Startelfdebüt in dieser Saison.
Das Vertrauen in den neuen alten Trainer
Nach stürmischen Zeiten erhofft man sich beim SV Waldhof Mannheim, dass man mit dem neuen alten Trainer Bernhard Trares wieder in ruhigere Fahrwasser kommt. Trares stand bei seinem ersten Engagement als Coach von 2018 bis 2020 für erfolgreiche Zeiten und führte die Waldhöfer 2019 nach 16 Jahren Abstinenz vom Profifußball in die 3. Liga. In der Saison 2001/02 war er bereits als Spieler für den SVW aktiv.
„Ich nehme die Rückrundentabelle als Maßstab“
Anthony Loviso, Sportlicher Leiter des SV Waldhof
„Ich nehme die Rückrundentabelle als Maßstab“, sagte der Sportliche Leiter des SVW und ehemalige Teammanager des SV Sandhausen Anthony Loviso vor der Saison. Diese hatten die Mannheimer auf Rang 7 beendet und insgesamt mit Rang 16 dennoch nur knapp den erneuten Absturz in die Regionalliga abgewendet.
Heißes Pflaster
Trainer Marco Antwerpen, der erst im Januar diesen Jahres den glücklosen Rüdiger Rehm ablöste, hatte großen Anteil am Klassenerhalt, musste aber nach zwei Punkten aus den ersten fünf Ligaspielen in der laufenden Saison bereits wieder seinen Platz für Trares räumen. Der benachbarte Klub mit den heißblütigen Fans im Rücken, die auch wieder zahlreich mit nach Sandhausen kommen werden, ist wahrlich ein heißes Pflaster.
Lob an die Fans
Doch auch die Sandhäuser Fans holten sich kürzlich nach dem Sieg in Wiesbaden ein Extralob von Sportdirektor Matthias Imhof ab: „Unsere Fans haben heute für eine herausragende Stimmung gesorgt, das war großartig“, womit mit einem wieder stimmungsvollen Derby zu rechnen ist.
Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern
Vor der Saison wurde bei den Waldhöfern ein weiterer Umbruch vollzogen und Trares hat aktuell einen Kader mit einer Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern zur Verfügung. Mit dem Standardexperten Martin Kobylanski, dem physisch starken Terrence Boyd, der in den letzten drei Spielen zwei entscheidende Treffer erzielte, den Neuzugängen Nicklas Shipnoski, Felix Lohkemper, Henning Matriciani oder Max Thalhammer sind einige Spieler mit Zweitligaerfahrung vorhanden, Lohkemper musste beim 1:0 über Rot-Weiss Essen allerdings verletzt vom Platz. Mannschaftskapitän ist der ehemalige Sandhäuser Zweitligaprofi Marcel Seegert.
„Die Verunsicherung ist weniger geworden“
SVW-Trainer Bernhard Trares
Trares nach dem zweiten Heimsieg und zweiten Spiel ohne Gegentor aus der Englischen Woche: „Die Verunsicherung ist weniger geworden, aber auch noch etwas vorhanden. Wir müssen uns noch spielerisch verbessern und in gewissen Phasen klarer spielen.“
Mögliche Aufstellungen:
SV Sandhausen: Königsmann – Lorch (Girdvainis), Schikora, Lewald – Kreuzer, Halimi, Mühling, Ehlich – Otto, Baumann, Iwe
SV Waldhof Mannheim: Bartels – Klünter, Seegert, Matriciani, Sechelmann – Thalhammer, Rieckmann – Shipnoski, Kobylanski, Abifade – Boyd
AM
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