Deutschland fährt nach 3:1-Sieg über Brasilien gut gerüstet zur EM

Deutschland geizte mit Toren

Nach zwölf Tagen intensiver und konzentrierter Vorbereitung auf die EM-Endrunde ist der amtierende Europameister dem ersatzgeschwächten Gegner aus Südamerika deutlich überlegen. Vor allem in der ersten Hälfte versäumt es das Team von Bundestrainerin Steffi Jones das Ergebnis klar deutlicher als nur eine 1:0-Pausenführung zu gestalten. Doch Unkonzentriertheiten im Abschluss, fehlendes Schussglück, Pfosten, Latte und Torhüterin Barbara verhindern eine höhere Führung.

In der Anfangsphase Chancen im Minutentakt

In den ersten fünf Minuten bieten sich Svenja Huth, Dzenifer Marozsán und Hasret Kayikci beste Führungschancen für die Gastgeberinnen. Nach einer deutschen Ecke wird ein Kopfball von Sara Däbritz von einer Abwehrspielerin vor Überschreiten der Torlinie aus der Gefahrenzone geköpft (8.). Nach schöner Einzelaktion tanzt Linda Dallmann die komplette brasilianische Hintermannschaft aus, scheitert an der glänzend parierenden Barbara (20.). Die größte Führungschance bietet sich der Freiburgerin Kayikci, deren Torschuss aus rechtem spitzen Winkel zunächst an den rechten, dann an den linken Torpfosten und zurück ins Feld springt. Nach einer halben Stunde dann der längst fällige Torjubel. Nachdem Lina Magull an der Querlatte scheitert, vollendet Dallmann den Abpraller zur deutschen 1:0-Führung. Bei diesem Spielstand bleibt es bis zum Pausenpfiff der souverän leitenden Engländerin Amy Elizabeth Fearn.

Ludmila nutzte einzigen Torwartfehler zum Ausgleich

Die zweite Hälfte beginnt mit einer faustdicken Überraschung. Brasiliens torgefährliche und laufstarke Stürmerin Ludmila nutzt eine Unachtsamkeit von Torhüterin Almuth Schult, indem sie sich mit einer Grätsche den Ball erkämpft und aus nur zwei Metern nur noch über die Torlinie drücken muss (49.). Die deutsche Mannschaft steckt den überraschenden Ausgleich jedoch schnell weg und geht durch Kayikci, nach Vorarbeit der eingewechselten Anja Mittag, erneut in Führung (65.). Während die Gastgeber weiter auf Torerfolge drängen, bleiben den Südamerikanern nur vereinzelt Konterchancen. Die Entscheidung dann zehn Minuten vor dem Ende. Die eingewechselte Leonie Maier erzielt von der linken Strafraumkante hoch oben ins lange Ecke den 3:1-Endstand.
Die Zuschauer applaudieren beiden Teams nach dem Abpfiff für deren engagiertes Spiel. Das Team von Steffi Jones hat nach dem 2:1-Sieg gegen Kanada auch den letzten Test vor Beginn der Europameisterschaft für sich entschieden. Bis zum Turnierstart gibt es dennoch einiges zu verbessern. Die Schwedinnen werden es der deutschen Mannschaften sicherlich schwerer machen, als die Südamerikanerinnen.

Statistik:

Deutschland: Schult - Peter, Demann (46. Henning), Simon (46. Kerschowski), Marozsán (C), Däbritz, Blässe (63. Maier), Dallmann (83. Kemme), Huth (46. Mittag), Magull (69. Doorsoun), Kayikci

Brasilien: Bárbara, Djenifer (90.+1 Luana), Tamires, Rosana (46. Maria Aparecida), Francisleide (76. Maurine), Gabriela (88. Monique), Andréia Rosa (C), Letícia, Francielle, Ludmila (64. Kamilla), Jucinara

Schiedsrichterin: Fearn (England)

Tore: 1:0 (30.) Dallmann, 1:1 (49.) Ludmila, 2:1 (65.) Kayikci, 3:1 (78.) Maier

Zuschauer: 5.469 in Sandhausen

Fotos: BWA