DFL beantragt bei der FIFA den Videobeweis

Zunächst zweijährige Testphase

Foul im Strafraum oder nicht? Abseits oder nicht? Schon bald könnten die Bundesliga-Schiedsrichter bei derart wichtigen Entscheidungen entlastet werden. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat bei der FIFA den Videobeweis in der Fußball-Bundesliga beantragt. Erstmals will die DFL ab der Saison 2016/2017 den Video-Schiedsrichter testen. Einzig das IFAB (ein internationales Gremium, das Änderungen der Fußballregeln berät und beschließ) muss im März dem Testbetrieb noch zustimmen. Unter den genannten Voraussetzungen sei eine zweijährige Testphase bei Spielen der Bundesliga geplant, teilte die DFL mit. Der Video Assistent Referee (VAR) solle dabei kein „Oberschiedsrichter” sein, sondern den Schiri als weiterer Assistent in dessen Team vor offensichtlichen Fehlentscheidungen bewahren.
Zunächst würde es sich aber nur um eine Testphase handeln, die keinen direkten Einfluss auf das Spielgeschehen hätte. Man werde zunächst hinter den Kulissen testen und Erfahrungen sammeln, ohne dass die Unparteiischen und Spieler auf dem Platz etwas davon mitbekommen, hatte Herbert Fandel, Chef der deutschen Spitzenschiedsrichter, Mitte Januar erklärt.
Möglichen Tests müssten jedoch „intensive Vorbereitungen” vorausgehen. Verantwortliche von DFB und DFL hatten sich bereits in der Vergangenheit immer wieder für eine schnelle Umsetzung ausgesprochen, wenn der IFAB zustimmt. Der DFB würde dann die Technik bevorzugen, die bereits in Holland in einem Pilotprojekt getestet wird. Dabei sitzt ein Schiedsrichter-Assistent in einem Van oder einem Studio und hat die Möglichkeit, sich wichtige Spielszenen in Zeitlupe auf einem Monitor anzuschauen. Sobald das Spiel unterbrochen ist, hätte er bei dieser Variante dann die Chance, den Hauptschiedsrichter anzusprechen und auf eine etwaige Fehlentscheidung aufmerksam zu machen.
Die DFL weist ebenso darauf hin, dass bis zu einer Einführung des Videobeweises noch viele Fragen zu klären seien. Dabei gehe es zum Beispiel um die Verteilung der Kosten und Schulungen der möglichen Kandidaten für die Funktion des Video Assistent Referees.

Foto: Kraichgaufoto

 

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