Die Bayern-Bezwinger zu Gast am Hardtwald

SV Sandhausen empfängt den 1. FC Saarbrücken

Nur drei Tage nach deren spektakulären Auftritten in der 2. Runde des DFB-Pokals geht es für die beiden Kontrahenten in der 3. Liga wieder um wichtige Punkte, wenn der SV Sandhausen am Samstag um 14 Uhr den 1. FC Saarbrücken im GP Stadion am Hardtwald empfängt. Gegen die aktuell ziemlich beiden besten Mannschaften Deutschlands lieferten die Drittligisten am Mittwoch leidenschaftliche Kämpfe ab: Während dem 1. FC Saarbrücken mit dem 2:1 gegen den FC Bayern München die Sensation schlechthin gelang, schlitterte der SVS beim 2:5 gegen Bayer Leverkusen knapp an einer dicken Überraschung vorbei.

Engagierter SVS-Keeper Nikolai Rehnen

Wir hatten sogar Chancen, das Ding komplett zu drehen!“

SVS-Torhüter Nikolai Rehnen

Das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf nicht wider, denn bis zur 85. Minute, als es noch 2:2 stand, war das Spiel noch auf des Messers Schneide. Torhüter Nikolai Rehnen:  „Wir hatten beim Stand von 2:2 sogar Chancen, das Ding komplett zu drehen. Wenn wir mit ein paar Tagen Abstand auf das Spiel zurückblicken, können wir stolz sein – diesen Schwung nehmen wir jetzt mit in die Liga.“

Nachdenklicher Blick bei Sandhausens neuem Cheftrainer Jens Keller

unterm Strich wäre vielleicht etwas mehr drin gewesen!“

Sandhausens Trainer Jens Keller

Der neue SVS-Trainer Jens Keller machte keinen Hehl aus seiner Enttäuschung: „Ich ärgere mich schon so ein wenig. Denn wenn man so eine Leistung abruft, wie es meine Jungs heute gemacht haben, wäre unter dem Strich vielleicht etwas mehr drin gewesen. Wir hatten auch ein bisschen Pech mit den Schiedsrichterentscheidungen, beim Stand von 2:2 hätten wir einen Elfmeter bekommen können.“

Abu-Bekir Ömer El-Zein (Mitte) im Zweikampf

Schiedsrichter sind in Sandhausen immer ein Thema

Zum wiederholten Male waren Schiedsrichterentscheidungen in aller Munde, doch für den Aufstiegskampf in der 3. Liga blieben positive Erkenntnisse hängen. Jens Keller: „Die Mannschaft hat gesehen, dass wir gut mitgehalten haben, was Selbstvertrauen geben muss. Die letzten Wochen war das noch nicht so.“ Zudem zeigte sich der Coach zufrieden mit dem geforderten besseren Umschaltspiel: „Das erste Tor gegen Leverkusen ist aus einer schnellen Umschaltsituation heraus entstanden. Schnell umzuschalten ist im Fußball für mich eine große Chance, Tore zu erzielen und auch zu verhindern.“

Er ist am Ball stark und kann Eins gegen Eins-Situationen lösen!“

Trainer Keller über seinen Spieler El-Zein

Yassin Ben Balla als Abräumer vor der Abwehr und Abu El-Zein finden unter Keller mehr Berücksichtigung und belohnten ihr Vertrauen mit der Gemeinschaftsproduktion beim zweiten Tor. Keller zu El-Zein: „Er ist am Ball stark und kann Eins gegen Eins-Situationen lösen.“ Beim Ligasieg in Dortmund heimste sich Ben Balla bereits ein Lob des Coaches ein: „Er war immer zur richtigen Zeit da, hat die Positionen gehalten und Zweikämpfe gewonnen.“ Sorgenfalten bereitet der auch gegen Leverkusen vermisste Abwehrchef Tim Knipping, bei dem laut Keller wegen einer Rückenverletzung Geduld angesagt ist, während die weiteren Routiniers Luca Zander und Dennis Diekmeier wieder mittrainierten und bald wieder eine Option sind.

Leverkusens Robert Andrich (li.) im Kopfballduell mit Sandhausens Yassin Ben Balla

Auf beiden Seiten Kräfteverschleiß

Nach dem spektakulären Pokal-Heimdebüt von Keller folgt nun das Heimdebüt in der Liga, bei dem mit dem 1. FC Saarbrücken eine hochgehandelte Mannschaft wartet, die nach dem Sensationssieg gegen Bayern München durch das Last Minute-Tor von Marcel Gaus und anschließenden Feierlichkeiten sogar leicht gehandicapt sein könnte und mindestens so viel Kräfte wie der SVS gelassen hat.

Wenn wir heute nicht feiern, kann man nie feiern!“

Saarbrückens Trainer Rüdiger Ziehl nach dem Pokalsieg über den FC Bayern

Saarbrückens Trainer Rüdiger Ziehl nach dem Spiel: „Wahnsinn, dass wir das geschafft haben. Ich habe vorher gesagt, dass wir bei eigenem Ballbesitz eine Ruhe haben müssen. Die Mannschaft hat schließlich alles wegverteidigt und unser Torhüter Tim Schreiber ein Riesenspiel gemacht. Wenn wir heute nicht feiern, kann man nie feiern. Für Sandhausen müssen wir die Kräfte sammeln, die Spieler, die spielfähig sind, auf den Platz schicken und die positive Energie mitnehmen, um bestehen zu können.“

Sandhäuser Torjubel

In der Liga weit hinter den Erwartungen

In der 3. Liga, in der die Saarländer bei allerdings zwei Spielen weniger nur auf dem enttäuschenden 15. Platz und damit acht Plätze hinter dem SVS rangieren, läuft es noch gar nicht den Erwartungen gemäß, nachdem man in der vergangenen Saison bis zuletzt um den Aufstieg mitspielte. Der FCS blieb zuletzt in der Liga drei Spiele sieglos, zeigte aber beim 4:3 gegen Verl und dem 6:2 in Bielefeld seine offensiven Qualitäten.

Kaderverjüngung war angesagt

Mit Torhüter Batz nach Mainz sowie dem ehemaligen Sandhäuser Stürmer Grimaldi, der nach Paderborn wechselte, verließen wichtige Akteure den FCS – mit Sontheimer von Viktoria Köln, dem aus Leipzig ausgeliehenen Torhüter Schreiber oder Torjäger Brünker aus Magdeburg wurde sich aber aussichtsreich verstärkt und der älteste Kader der vergangenen Drittligasaison entsprechend verjüngt. Mit Patrick Schmidt, der ebenfalls einst für den SV Sandhausen stürmte, hat ein weiterer Neuzugang vor Wochen einen Beinbruch erlitten und fällt noch lange ebenso wie Sturmkollege Jacob aus. Brünker bewies seinen Torriecher jedoch bereits mehrfach und ist mit sechs Treffern Top-Torschütze.

Choreographie der Sandhäuser Fankurve vor dem Pokalspiel gegen Bundesligist Bayer 04 Leverkusen

Mögliche Aufstellungen:

SV Sandhausen: Rehnen – Ehlich, Fuchs, Geschwill, Weik – Mühling, Ben Balla – Stolze, El-Zein, Evina – Otto

1.FC Saarbrücken: Schreiber – Boeder, Zeitz, Uaferro – Rizzuto, Sontheimer, Gaus – Civeja, Rahibic – Naifi, Brünker

AM
Fotos: foto2press

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