Die Regelung bei der Vergabe der internationalen Plätze für die Bundesligisten war bisher eindeutig. In Europa dabei sind: Die Top drei in der Champions-League-Gruppenphase, der Vierte in den CL-Play-offs und der Fünfte und Sechste in der Europa League. Neu hinzu kam die Ausnahme, dass auch der Tabellensiebte in der Europa-League dabei sein kann.
Voraussetzung: Sollte der DFB-Pokalsieger, der traditionell ein Europa-League-Ticket erhält, nämlich auf einem der ersten sechs Ligaplätze stehen, rutscht neuerdings nicht der Verlierer des Pokalfinals in die Europa-League-Qualifikation, sondern der Liga-Siebte. Der Achte dagegen geht in jedem Fall leer aus.
Für die TSG 1899 Hoffenheim, derzeit auf Platz sieben, bietet sich nach wie vor die große Chance in Richtung Europapokal. Für das Image und vor allem in wirtschaftlicher Sicht eine sehr verlockende und interessante Sache.
„Hoffe reist durch Europa“, damit tut man sich gedanklich noch schwer. Zu unbeständig waren die bisherigen Leistungen in der Rückrunde. Schwer vorstellbar, dass man mit den international erfahrenen, großen Klubs mithalten kann.
Natürlich, sollte sich die Möglichkeit ergeben, muss man zugreifen. Wer weiß, wann sich so eine Möglichkeit in naher Zukunft wieder ergibt.
Kann die TSG die Gunst der Stunde nutzen? Richtungsweisend wird die Partei am Samstag gegen Borussia Dortmund. Der Siebte gegen den Achten, Hoffenheim gegen Dortmund, ein vorweggenommenes Endspiel um Europa, vier Spieltage vor Saisonende.
Auch wenn sich die Kraichgauer in ihren Saisonzielen stets bescheiden und bedeckt halten, das Wort Europa-League lange nicht aussprechen woltlen, zeigt man sich inzwischen selbstbewusster und mutiger.
„Wir standen in der Rückrunde immer wieder vor der Hürde, sind aber immer wieder abgeprallt. Wir werden aber nicht aufhören, zu versuchen, die Hürde zu überspringen“, sagt Manager Alex Rosen (35).
Stürmer Sven Schipplock zum Duell mit dem engsten Verfolger aus Westfalen: „Da wird sich zeigen, wie weit wir sind. Jetzt geht‘s in die heiße Phase um die Europa-Plätze.“
Der 2:1 Sieg in Hannover, auch wenn er etwas glücklich zu Stande kam, könnte eine neue Aufbruchstimmung in Richtung Europa ausgelöst haben. Ein Sieg über Dortmund würde das Ganze, vor den beiden Auswärtspartien in Frankfurt und Leverkusen, noch toppen.
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