Die TSG-Niederlage in Berlin war bereits nach sechs Minuten besiegelt

Früher Doppelschlag beschert die dritte Niederlage in Folge

Der Negativlauf der TSG Hoffenheim nimmt auch am 4. Bundesliga-Spieltag eine Fortsetzung. Die Kraichgauer unterlagen bei Union Berlin mit 1:2 und rutschten nach der dritten Niederlage in Folge auf Platz 15. Die Eisernen starteten furios in die Partie und führten durch einen Doppelschlag von Tom Rothe (4.) und Woo-Yeong Jeong (6.) sehr früh mit 2:0. Der Anschlusstreffer von Marius Bülter (67.) war am Ende zu wenig, um An der Alten Försterei etwas mitzunehmen. Für die in vielen Bereichen kriselnden Hoffenheimer stehen schwierige und richtungsweisende Wochen bevor. Die schon in der vergangenen Saison viel bemängelte Defensivschwäche hat sich bei 13 Gegentreffern nach vier Spieltagen nahtlos in die neue Saison übertragen.

Doppelschlag spielte Union voll in die Karten

Die Partie war eigentlich schon nach sechs Minuten entschieden. Gegen die entschlossen und willensstark anrennenden Unioner taten sich die Gäste in der Defensive unheimlich schwer, wirkten unkonzentriert und verunsichert. Nach einer Eckenvariante konnte Kevin Akpoguma vor dem eigenen Tor nicht entschlossen klären, was Rothe mit einem Volleyschuss aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung verwertete (4.).

„Es war wie ein Ping-Pong-Ball der zum ersten Tor führte. Da standen wir nicht gut, es war wie ein Schock“

Bülter zum frühen Rückstand

Bülter nach dem Abpfiff: „Es war wie ein Ping-Pong-Ball, der zum ersten Tor führte. Da standen wir nicht gut, es war wie ein Schock.“

TSG-Keeper Baumann war bei beiden Berliner Treffern chancenlos

Berlin erhöhte mit dem zweiten Torschuss

Die Berliner nutzen die gegnerische Verunsicherung, setzten nach und erhöhten mit ihrer nächsten Toraktion auf 2:0. Nachdem Oliver Baumann eine Hollerbach-Flanke noch parieren konnte, ließ Jeong seinen Gegenspieler Prass aussteigen und traf aus kurzer Distanz (6.). TSG-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo sollte mit seiner Prognose vor dem Spiel recht behalten: „Wer in Führung geht, wird einen Vorteil haben.“ Dies sollte sich in Hälfte 1 bewahrheiten.

Keine zwingenden Toraktionen

Während die Eisernen lautstark und frenetisch von ihren Fans angefeuert eine Angriffswelle nach der anderen starteten, wirkten die Blau-Weißen völlig orientierungslos und überfordert. Union kombinierte nach Belieben und spielte wie aus einem Guss. Die Matarazzo-Truppe hingegen benötigte 43 Minuten, um erstmals in Person von Innenverteidiger Drexler aus 25 Metern auf das gegnerische Tor zu schießen. Typisches Beispiel für die Harmlosigkeit der Gäste war ein direkter Freistoß von Berisha, der aus 22 Metern haushoch übers Tor ging (45.+1).

Für TSG-Coach Matarazzo und seine Spieler stehen schwierige Wochen bevor.

Bülter verkürzt auf 1:2

Im zweiten Abschnitt kamen die Nordbadener deutlich besser in die Partie und erspielten sich einige Möglichkeiten, ohne jedoch ernsthafte Gefahr für das gegnerische Tor zu erzeugen. Überraschend dann doch der Anschlusstreffer durch Bülter, der nach schöner Einzelaktion sich gegen Haberer durchsetzte und ins linke Eck zum 1:2 vollendete (67.). Von den Berlinern kam jetzt wenig, sie zogen sich weit zurück und machten geschickt die Räume dicht. Ihre gefährlichste Aktion in Hälfte 2 war eine missglückte Flanke von András Schäfer, die Baumann gerade noch in der Rückwärtsbewegung über die Querlatte lenken konnte (85.).

Unions Abwehrbollwerk hielt dicht

Trotz aller Bemühungen mit am Ende fünf Offensivspielern auf dem Platz reichte es nicht, um noch auszugleichen. Am Ende geht der Unioner Heimsieg dank der offensiv starken ersten 45 Minuten und einer gut verteidigenden zweiten Hälfte völlig in Ordnung.

Für Bülter ist es jetzt wichtig, dass im Verein wieder Ruhe einkehrt

„Ganz ausschalten kann man die Unruhen im Verein nicht“

Bülter zur aktuellen Situation

Das Fazit von TSG-Torschütze Bülter: „Nach einer schwachen ersten Hälfte haben wir dann ein gutes Spiel gezeigt. Mit viel Ballbesitz konnten wir uns in der gegnerischen Hälfte festsetzen.“ Der Offensivspieler machte auch deutlich, dass die vielen Querelen im Verein nicht spurlos an der Mannschaft vorbei gehen: „Ganz ausschalten kann man die Unruhen im Verein nicht. Aber als Ausrede darf dies nicht gelten. In den letzten beiden Spielen trafen wir auf starke Gegner. Wir müssen jetzt weiter ruhig bleiben und wieder Spiele gewinnen. Wir freuen uns, dass am Mittwoch unsere internationale Reise losgeht.“

Enttäuschung bei den TSG-Profis nach drei Niederlagen nach vier Spielen

Aufstellungen:

1. FC Union Berlin: Rönnow – Doekhi, Vogt, Diogo Leite – Haberer (70. Trimmel), Schäfer, Khedira, Rothe (76. Querfeld) – Jeong (70. Benes), Jordan (46. Skarke), Hollerbach (65. Vertessen)
TSG Hoffenheim: Baumann – Drexler (46. Gendrey), Hranáč (46. Tohumcu), Akpoguma – Kadeřábek, Stach, Bischof (84. Bruun Larsen), Prass (90. Hložek) – Kramarić – Berisha (57. Tabaković), Bülter
Tore: 1:0 Rothe (4.), 2:0 Jeong (6.), 2:1 Bülter (67.)
Schiedsrichter: Jöllenbeck (Freiburg)
Zuschauer: 21.831

Es folgt eine Englische Woche

Bereits am Mittwoch geht es für die TSG Hoffenheim weiter. Im ersten Spiel in der UEFA Europa League trifft das Team auf den dänischen Meister FC Midtjylland. Anstoß in Herning ist um 21 Uhr. In der Bundesliga empfängt die TSG am nächsten Sonntag (17:30 Uhr) zum großen Jubiläumsspieltag den SV Werder Bremen.

Fotos: Kraichgaufoto

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