Die Vorzeichen stehen auf Heimsieg: SVS empfängt Duisburger Zebras

Sandhausen empfängt abstiegsbedrohte Duisburger

Zum Heimspiel des 16. Drittliga-Spieltags empfängt der Tabellenneunte SV Sandhausen am Samstag um 14 Uhr das Tabellenschlusslicht MSV Duisburg. In der zurückliegenden Länderspielpause zog der SVS mit einem 4:1 über Ligakonkurrent Waldhof Mannheim ins Halbfinale des bfv-Landespokals ein, während auch der MSV Duisburg, der bisher erst ein Ligaspiel gewinnen konnte, mit einem 2:1 im Testspiel gegen den VfL Osnabrück nach langer Zeit ein kleines Erfolgserlebnis feiern konnte.

Drei Heimspielsiege gegen Abstiegskandidaten sind das Ziel

Auch wenn kein Spiel zum Selbstläufer wird, sind die Vorzeichen klar: Um die selbsternannte Zielsetzung oben mitspielen zu wollen nicht aus den Augen zu verlieren, sollte der SV Sandhausen in den drei Heimspielen bis zur Winterpause gegen die Teams aus Duisburg, Mannheim und Lübeck, die allesamt momentan auf einem Abstiegsplatz rangieren, seiner Favoritenrolle gerecht werden. Dynamo Dresden und Jahn Regensburg auf den Aufstiegsplätzen sind dem SVS dank derer Siegesserien auf 13 Punkte davongezogen, während Rot-Weiß Essen, bei denen die Sandhäuser im wichtigen nächsten Auswärtsspiel antreten, auf Relegationsplatz 3 sechs Punkte vor den Kurpfälzern liegen.

Sandhausens Trainer Jens Keller hatte sich vom letzten Drittligaspiel gegen Bielefeld mehr erhofft

„Ich bin mit dem Ergebnis nicht zufrieden!“

SVS-Trainer Jens Keller

Der SVS ist zwar seit fünf Ligaspielen ungeschlagen, ließ aber bei vier Unentschieden einige Punkte liegen, was auch Trainer Jens Keller trotz der ansprechenden Leistung seines Teams nach dem letzten Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld bemängelte: „Ich bin mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Leider haben wir die Chancen nicht genutzt, die wir uns erspielt haben“.

Die Formkurve bei Hennings zeigt nach oben

Umso effektiver zeigte sich sein Team beim Pokalsieg gegen Mannheim, bei dem Rouwen Hennings, der immer mehr zum Chef im Mittelfeld avanciert, genauso wie in Bielefeld einen Treffer erzielte. In Bielefeld zeigte der erstligaerfahrene und mit viel Vorschusslorbeeren gekommene Hennings gar seine bisher beste Leistung im SVS-Trikot bei mehreren gefährlichen Abschlüssen und präzisen Vorlagen. Doch auch Hennings bemängelte: „Die letzte Konsequenz vorne und hinten fehlte zuletzt in der Liga“.

Sandhausens Christoph Ehlich (li.) und Rouwen Hennings beim Torjubel

„Das Selbstvertrauen nehmen wir mit in die Liga!“

Sandhausens Stürmer David Otto

Der überzeugende Pokalsieg gegen Waldhof Mannheim lässt aber darauf hoffen, dass man auch in der Liga die Heimserie von fünf sieglosen Spielen brechen kann. Stürmer David Otto: „Jeder Sieg tut uns gut, genauso gut tut es, vier Tore zu machen. Dieses Selbstvertrauen nehmen wir mit in die Liga“.

SVS-Stürmer David Otto zieht ab und bringt sein Team im bfv-Pokal gegen den SV Waldhof 1:0 in Führung

Mangel an Innenverteidigern

Kopfzerbrechen bereitet aktuell die Position des Innenverteidigers, wo mit Lucas Laux, Tim Knipping und zuletzt auch Alexander Fuchs drei potentielle Stammkräfte ausfielen, doch Stellvertreter Felix Göttlicher zeigte gegen Mannheim eine solide Leistung in der Abwehr. Eine weitere Alternative nach ausgestandener Verletzung ist der erfahrene Defensivspezialist Luca Zander, der gegen den SV Waldhof eingewechselt wurde.

Traditionsverein geht schweren Zeiten entgegen

Mit dem MSV Duisburg gastiert ein Gründungsmitglied der Bundesligasaison 1963/64, in der die Meidericher Vizemeister wurden, am Hardtwald. Doch die graue Gegenwart besagt, dass bei aktuell sechs Punkten Rückstand zu einem Nichtabstiegsplatz der Absturz in die Regionalliga droht, nachdem man in den vergangenen Jahren bereits mehrfach abstiegsbedroht war, aber immer den Kopf aus der Schlinge zog. Der einzige Saisonsieg datiert von Anfang Oktober, als im Heimspiel die SpVgg Unterhaching mit 1:0 bezwungen wurde.

Der Duisburger Alexander Esswein ist am Samstag gegen seinen Ex-Verein gelbgesperrt

Drei ehemalige Sandhäuser stehen beim MSV unter Vertrag

Alex Esswein, letzte Saison noch im Sturm des SV Sandhausen gesetzt, ist einer von drei ehemaligen Kickern des SVS im Trikot der Duisburger „Zebras“, doch Esswein steht für das Spiel am Samstag aufgrund seiner Gelbsperre nicht zur Verfügung.  Defensivakteur Marvin Knoll und Flügelflitzer Thomas Pledl spielten ebenfalls bereits beim SVS. Auch wirtschaftlichen Nöten geschuldet möchte man in den kommenden Jahren der finanziell schwer zu stemmenden 3. Liga nach oben entkommen, doch bisher ging der Schuss nach hinten los, im Team mit zweitligaerfahrenen Neuzugängen wie Pledl, Esswein oder Köpke auf eine neue Hierarchie zu setzen. Pascal Köpke fiel die meiste Zeit verletzungsbedingt aus, bester Torschütze ist Abwehrmann Sebastian Mai mit drei Treffern. Mit Boris Schommers ist diese Saison bereits der zweite Cheftrainer auf der Kommandobrücke, nachdem Torsten Ziegner Mitte September wegen Erfolgslosigkeit freigestellt wurde, doch der einzige Sieg gegen Unterhaching gelang bisher unter Interimstrainer Engin Vural.

„Man merkt in jeder Phase des Spiels die Verunsicherung der Mannschaft!“

Duisburgs Präsident Ingo Wald

Präsident Ingo Wald nach dem 1:2 gegen Ingolstadt, der dritten Niederlage im vierten Spiel unter Schommers: „Man merkt in jeder Phase des Spiels die Verunsicherung der Mannschaft, der Wille ist da. Boris Schommers ist der richtige Mann, um die Mannschaft weiterzuentwickeln“.  Schommers baut auf eine Wirkung des Testspielsieges gegen Osnabrück: „Dass wir gewonnen haben, gibt uns natürlich ein schönes Gefühl. Die Jungs haben ein Lächeln auf den Lippen, das gab es zuletzt nicht so häufig“.

Mögliche Aufstellungen:

SV Sandhausen: Rehnen – Ehlich, Geschwill, Göttlicher, Weik – Ben Balla, Mühling – Stolze, Hennings, Burcu – Otto
MSV Duisburg: Müller – Feltscher, Mai, Bitter, Mogultay – Pledl, Stierlin, Michelbrink, Jander – Ekene, Girth

AM
Fotos: foto2press

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