Die Zuschauer waren die Gewinner eines begeisterden Unentschiedens

Nachbetrachtung zum Spiel Hoffenheim - Bayern

Es war ein tolles begeisterndes Offensivspektakel zwischen der TSG Hoffenheim und dem FC Bayern München, das die Zuschauer am 26. Spieltag zu sehen bekamen. Am Ende war das 1:1-Unentschieden aus Sicht der Kraichgauer etwas glücklich, da die Bayern eine Vielzahl an hochkarätigen Torchancen ungenutzt ließen. Dies lag auch in erster Linie an Hoffenheims Torhüter Oliver Baumann, der unüberwindbar schien. „Es gab einiges zu tun für mich, aber das hat richtig Spaß gemacht“, sagte am Ende der gefeierte Held.

Kramaric wurde schon vorher gefeiert

Gefeierte wurde vor dem Anpfiff bereits Andrej Kramaric, der seinen im Sommer auslaufenden Vertrag bei der TSG um drei Jahre verlängerte. Für den Kroaten, der ein gutes Spiel zeigte und einige Torchancen ungenutzt ließ, hätte die Partie auch deutlich höher ausgehen können: „Es war ein sehr intensives Spiel. Es hätte auch 5:5 ausgehen können. Ich hätte ein paar Tore erzielen können, aber auch die Bayern hatten zahlreiche Chancen. Die Partie hat gezeigt, dass wir mutig spielen und unsere Hoffenheimer Art, Fußball zu spielen durchziehen. Wir haben gegen eine der besten Mannschaften der Welt gespielt, da kann man auch mal mit einem Unentschieden zufrieden sein.“ Über sein Bleiben bei der TSG sagte der 30-jährige Vizeweltmeister: „Hoffenheim bedeutet alles für mich. Ich bin überglücklich hier, der Klub hat mir so viel gegeben, ich liebe diesen Verein. Ich bin schon seit mehr als sechs Jahren hier, der Verein ist zu meiner zweiten Heimat geworden.“

Wieder einmal ist bei TSG-Keeper Baumann Endstation

"Jeder kämpft für den anderen"

Das Bekenntnis von Kramaric zum Verein war auch für Hoffenheims Torschützen Christoph Baumgartner eine „wichtige Botschaft“. Für den Österreicher, der mit der 1:0-Führung seinen 6. Saisontreffer erzielte, war es ein starkes Spiel zweier guter Teams: „Es war offensiv von beiden Seiten, es hätten viel mehr Tore sein können auf beiden Seiten, aber am Ende sind wir mit dem 1:1 schon sehr zufrieden. Natürlich ist es frustrierend, dass wir Gelegenheiten nicht genutzt haben, aber auf der anderen Seite haben die Bayern Chancen vergeben, aus denen sie normalerweise auch Tore erzielen. Wir haben heute gesehen, was für ein tolles Team wir haben, was wir für einen großen Spirit in der Mannschaft haben: Jeder kämpft für den anderen.“

"Waren mutig im Spiel"

Zu den stärksten bei den Gastgebern zählte erneut David Raum, der mit seinen gefährlichen Flanken immer wieder Gefahr fürs Bayern-Tor brachte. Für den Nationalspieler war es ein sehr schönes Spiel, in dem sein Team mutig auftrat: „Wir haben uns gesagt: Wir sind mutig, wir sind Hoffenheim, wir spielen zu Hause. So wollten wir es gegen die Bayern auch angehen – und das ist uns über viele Phasen des Spiels auch gelungen.“

Hoffenheims Raum ärgert sich über eine vergebene Möglichkeit

"Wir waren dem Sieg etwas näher"

Auch die beiden Trainer hatten ihre Freude am Spiel, wenngleich Bayern-Coach Julian Nagelsmann den vielen vergebenen Torchancen seiner Spieler am Ende nachtrauerte. Der ehemalige TSG-Coach: „Es war ein sehr interessantes Spiel. Die ersten 20 Minuten war ich sehr zufrieden, da haben wir es verpasst, die Führung zu erzielen. Danach wurde die Partie etwas offener. Beim Rückstand haben wir leider unsere Struktur verloren, aber erzielen zum Glück den Ausgleich vor der Pause. In der Halbzeit haben wir dann etwas umgestellt, das hat super funktioniert. Leider haben wir die Partie dann nicht entschieden. Beide Mannschaften wollten gewinnen, das hat man gesehen. Aus meiner Sicht waren wir vielleicht etwas näher an dem Sieg, aber das Unentschieden ist nicht total unverdient.“

"Der Lucky Punch ist leider ausgeblieben"

Dem wollte sein Gegenüber Sebastian Hoeneß nicht widersprechen, wenngleich der Hoffe-Coach sich sehr über einen Lucky Punch seiner Mannschaft gefreut hätte: „Wir haben zu Beginn natürlich eine super Chance durch Andrej Kramaric, aber danach haben wir zu wenig Bälle festgemacht. Danach ist es zu dem Spiel geworden, das wir uns vorgenommen haben. Auch vor dem 1:0 hatten wir ein paar gute Möglichkeiten. Das 1:1 hat mich geärgert, weil wir es vorher besser verteidigen müssen. Nach der Pause haben wir Glück, dass die Bayern nicht treffen. Wir sind aber gefährlich geblieben und hätten sogar fast noch gewonnen. Der Lucky Punch ist dann ausgeblieben. Wir haben heute das Herz in die Hand genommen und den Zuschauern ein Spektakel geboten.“ In der Tat, die Zuschauer waren - trotz Top-Zuschlag - die Gewinner des Spiels. So macht Fußball Spaß!

Fotos: Kraichgaufoto

Zufriedene Hoffenheimer nach dem 1:1 gegen die Bayern

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