Doppelschlag innerhalb von 90 Sekunden besiegelt TSG-Niederlage

Hoffenheim unterliegt Frankfurt 1:3

Die TSG Hoffenheim kassierte am 20. Bundesliga-Spieltag gegen Eintracht Frankfurt mit dem 1:3 ihre fünfte Saison-Heimniederlage und bleibt damit als Zwölfter weiter im unteren Tabellendrittel stecken. Die starken Frankfurter, denen nun schon der achte Sieg im neunten Spiel gelang, sind zweifellos die Mannschaft der Stunde. Man of the Match war Frankfurts Kostic, der die frühe Führung besorgte und bei den beiden weiteren Gästetreffern durch Ndicka und Silva jeweils die Vorarbeit leistete. Bebou erzielte gleich zu Beginn der zweiten Hälfte den zwischenzeitlichen Ausgleich.

Kostic war der überragende Spieler und an allen drei Frankfurter Toren beteiligt

Frankfurt trifft mit seiner ersten Torchance

Die Kraichgauer, bei denen die junge Bayern-Leihgabe Richards in der Startformation stand, kamen gut in die Partie, attackierten den Gegner früh beim Spielaufbau und standen sicher in der Defensive. Was fehlte, war jedoch die Passgenauigkeit beim Spiel in die Spitzen, so dass keine nennenswerten Torchancen heraussprangen. Die Frankfurter ging überraschend mit ihrer ersten Toraktion in Führung. Nach Vorarbeit von Younes sprintet Kostic völlig alleingelassen auf der linken Angriffsseite aufs Tor zu und trifft aus spitzem Winkel vorbei an Torhüter Baumann ins lange Eck (15.). Für den Serben war es der bereits fünfte Treffer gegen die Hoffenheimer in der Bundesliga. Während die TSG sich in der Folge schwer tut, den Rückstand zu verarbeiten, kontrollieren die Hessen mit viel Ballbesitz und guter Zweikampfquote das Geschehen. Mit einer kompakten Hintermannschaft lassen sie dem Gegner bei 60:40 Prozent Ballbesitz keinerlei Torchancen zu, und so verflachte die Partie bis zur Pause ohne jegliche Höhepunkte.

Ratloser Blick bei TSG-Keeper Baumann. Gegen die Frankfurter musste er drei Mal hinter sich greifen.

Bebou gleicht nach 80 Sekunden aus

TSG-Trainer Hoeneß reagierte und brachte zur zweiten Hälfte mit Bebou und Kaderabek für Gacinovic und Baumgartner frische Kräfte, was sich zunächst auszahlen sollte. Es waren noch keine 80 Sekunden gespielt, als auf Vorarbeit von Kramaric der pfeilschnelle Bebou in seinem 50. Bundesligaeinsatz für die TSG sich im Vollsprint gegen Hasebe und Hinteregger durchsetzte und mit links flach ins rechte Eck zum 1:1-Ausgleich traf (47.). Der Treffer wirkte wie ein Weckruf für die Gastgeber, die Partie schien zu kippen, nachdem der ansonsten schwache Belfodil fünf Minuten nach dem Ausgleich auf Vorarbeit von John nur knapp am Frankfurter Tor vorbeischoss (52.). Bebou ärgerte sich im Nachhinein, dass sein Team in dieser entscheidende Phase nicht nachsetzen konnte: „Wir haben es leider verpasst, im letzten Drittel die Chancen konsequent zu Ende zu spielen, effizienter zu sein. Da war uns Frankfurt einfach überlegen.“

Zwei Gegentreffer innerhalb von 90 Sekunden

In der Tat, denn die Gäste überstanden diese kurze Drangphase und schlugen nach etwas über einer Stunde mit einem Doppelschlag eiskalt zurück: Nach einem Kostic-Freistoß aus dem Halbfeld kam Ndicka auf Höhe der Strafraumgrenze völlig frei zum Kopfball und beförderte das Leder unhaltbar ins linke untere Eck zur erneuten Führung (62.). Nur zwei Minuten später folgte nach einem schnell vorgetragenen Konter über Kostic, der mit einer Maßflanke Silva bediente und dieser zum 3:1 einköpfte, die Vorentscheidung (64.). Hoffenheim versuchte zwar, mit all seinen Möglichkeiten nochmals heran zu kommen, doch es fehlte an diesem Sonntagnachmittag die nötige Durchschlagskraft und das entsprechende Fortüne. Bis auf einen Kopfball von Kramaric, der nach einer Kaderabek-Flanke neben das Tor ging (68.), gab es keine zwingende Torchance mehr. Schließlich blieb es bei der inzwischen sechsten Niederlage gegen die Eintracht unter deren Trainer Hütter. Am kommenden Samstag gastiert die Hoeneß-Truppe um 15.30 Uhr bei Borussia Dortmund.

Stimmen der Trainer:

Zu billige Gegentore

Sebastian Hoeneß (TSG Hoffenheim): „Wir waren in der ersten Hälfte zu fahrig im letzten Drittel. Wir hatten einige Balleroberungen, aber haben daraus zu wenig gemacht. Frankfurt hat dann mit der ersten Chance getroffen. Wir kommen gut in die zweite Hälfte, belohnen uns mit dem Ausgleich und sind danach gut im Spiel. Aber wir bekommen zu billig die Gegentore. Dadurch haben wir das Spiel in 90 Sekunden verschenkt.“

Großes Selbstvertrauen und viel Spaß

Adi Hütter (Eintracht Frankfurt): „Der Sieg war mit dem Blick auf die Tabelle sehr wichtig für uns. Die TSG hat in der zweiten Hälfte alles riskiert. Ich war neugierig, wie die Mannschaft auf den Ausgleich reagiert. Der Doppelschlag zeigt, dass wir Selbstvertrauen haben und an uns glauben. Es macht momentan wahnsinnig Spaß.“

Statistik:

TSG Hoffenheim: Baumann – Posch (83. Dabbur), Vogt, Richards – Gacinovic (46. Kaderabek), Rudy, Samassekou (70. Grillitsch), John – Baumgartner (46. Bebou) – Belfodil, Kramaric
Eintracht Frankfurt: Trapp – Tuta, Hinteregger, Ndicka – Durm (84. Toure), Sow, Hasebe (73. Rode), Kostic – Kamada (84. Zuber), Younes (73. Jovic) – Silva (89. Ilsanker)
Tore: 0:1 Kostic (15.), 1:1 Bebou (47.), 1:2 Ndicka (62.), 1:3 Silva (64.)
Zuschauer: keine

Fotos: Kraichgaufoto und Kraichgausport

Kramaric blieb dieses Mal ohne Torerfolg

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