Können die Kurpfälzer hoch im Norden mit einem Sieg in die Saison starten?
Es geht wieder los: Die Drittligasaison 2023/24 startet für Zweitliga-Absteiger SV Sandhausen mit dem Spiel beim Drittliga-Aufsteiger VfB Lübeck verbunden mit der gleich weitesten Anreise von 640 Kilometern in die Hansestadt mit dem Wahrzeichen Holstentor.
Aufstiegsaspirant SV Sandhausen
Nachdem man über ein Jahrzehnt zumeist die Rolle als Underdog gewohnt war, gilt es für den SVS am Samstag um 14 Uhr, wenn im Lübecker Stadion an der Lohmühle das Spiel angepfiffen wird, die auch nach der Meinung der meisten Drittliga-Trainer neue Rolle als Aufstiegsaspirant anzunehmen.
„Der direkte Wiederaufstieg ist unser Ziel, aber das wird kein Selbstläufer!“
SVS-Präsident Jürgen Machmeier
Besonders als völlig neu formiertes Team ist auch in der 3. Liga jedes Spiel als hohe Hürde anzusehen, doch SVS-Präsident Jürgen Machmeier betonte nochmals: „Der direkte Wiederaufstieg ist unser Ziel, aber das wird kein Selbstläufer, wir müssen Demut und Respekt zeigen.“
Achtbare Testspielergebnisse
In der Vorbereitungsphase zeigte sich das Galm-Team bereits als Einheit und konnte unter anderem mit dem 2:1 gegen Zweitligist SV Elversberg und dem torlosen Remis gegen den Bundesligisten Darmstadt 98 Achtungserfolge erzielen. „Ich bin der Meinung, dass man keinen Klassenunterschied gesehen hat“, sagte Knipping nach dem Spiel gegen die Hessen am Samstag. Coach Danny Galm: „Wir wollten mutig auftreten, das ist uns gelungen.“
Souveräner Pokalerfolg in Bammental
In der ersten Runde des bfv-Verbandspokals erfüllte der SVS die Pflichtaufgabe mit Bravour und siegte 8:0 beim FC Viktoria Bammental.
Stabile defensive Dreierkette
Mit dem in Hoffenheim ausgebildeten Youngster Geschwill, der ein gutes Stellungsspiel an den Tag legte sowie Laux und Routinier Knipping zeigte sich die defensive Dreierkette stabil, während man in der Offensive sogar ein Plus an klaren Chancen hatte. Der junge quirlige Burcu kann eine echte Alternative für die erfahrenen Otto und Hennings in der Offensive werden, wobei Hennings gegen Darmstadt nicht dabei war. Er befindet sich jedoch bereits wieder im Aufbautraining, während Fuchs (Adduktorenverletzung) und Zander (Sprunggelenksverletzung) bereits die ersten Sorgen bereiten. Evina fehlte krankheitsbedingt.
18 Neuzugänge für 26 Abgänge
Mit der wahrscheinlich bevorstehenden Verpflichtung von Mittelfeldspieler Lion Schuster ist die Kaderplanung kurz vor dem Saisonstart bei 26 Abgängen und 18 Neuzugängen zunächst abgeschlossen.
Vielumjubelter VfB-Aufstieg
Mit einem Sieg in Drochtersen/Assel machte der VfB Lübeck am 35. Spieltag der vergangenen Saison nach zwei Jahren in der Regionalliga Nord die vielumjubelte Rückkehr inklusive Platzsturm der Anhänger in die 3. Liga perfekt.
Neuzugänge mit einiger Erfahrung
Von den 18 verbliebenen Spielern aus der Meistersaison bilden Abwehrhüne Tommy Grupe (9 Saisontore) oder der 36-jährige mit der Erfahrung von fast 300 Spielen für Eintracht Braunschweig ausgestattete Mirko Boland das Korsett. Mit Ulrich Taffertshofer und Königstransfer Hanno Behrens, der der neue Leitwolf werden soll, wurde weitere Erfahrung hinzugeholt, doch Behrens droht wegen muskulärer Beschwerden den Saisonstart ebenso zu verpassen wie Torjäger Drinkuth wegen seiner Meniskusverletzung.
„Die Geisterspiele haben uns einige Punkte gekostet!“
Lübecke Abwehrchef Tommy Grupe
Mannschaftliche Geschlossenheit sowie die Stimmung im heimischen Stadion an der Lohmühle mit der Kapazität von 11.000 Plätzen sollen zu den Trümpfen werden, damit die Zugehörigkeit zur 3. Liga diesmal länger als ein Jahr andauert. VfB-Spieler Grupe zur Corona-Saison 2020/21, nach der die Lübecker sofort wieder abstiegen: „Die Geisterspiele haben uns einige Punkte gekostet.“
Lübeck mit Zweitliga-Erfahrung
In den jüngsten Testspielen wurde Drittliga-Absteiger VfB Oldenburg mit 2:0 bezwungen und gegen die zweite Garnitur des VfL Osnabrück 1:1 gespielt. Von 1995 bis 1997 und von 2002 bis 2004 spielte der VfB in der 2. Liga, ein großer Erfolg war das Erreichen des Halbfinales im DFB-Pokal 2003/04.
Mögliche Aufstellungen:
VfB Lübeck: Klewin – Sommer, Grupe, Löhden, Sternberg – Taffertshofer, Boland – Hauptmann, Farrona Pulido, Thiel – Akono
SV Sandhausen: Rehnen – Laux, Geschwill, Knipping – Diekmeier, Ben Balla, Mühling, Ehlich – El-Zein – Stolze (Hennings), Otto
AM
Fotos: foto2press