Duisburgs Minimalisten entführen drei glückliche Punkte am Hardtwald

Sandhausen kassiert beim 0:1 gegen auswärtsstarke Zebras dritte Pleite in Folge

Sandhausens Innenverteidiger Tim Kister hat sich den Spielausgang der Freitagabendpartie gegen den MSV Duisburg an seinem 100. Zweitligaspiel sicherlich ganz anders vorgestellt: „Es ist ganz bitter, wenn man durch den einzigen Schuss der Duisburger auf unser Tor am Ende unglücklich 0:1 verliert.“ Kister war aber auch klar, woran es letztendlich lag, dass sein Team aus den letzten vier Spielen nur einen Punkt holte: „Wir müssen unsere Chancen einfach besser verwerten. Hinten stehen wir gut, kompakt, lassen nicht viel zu, aber vorne bekommen wir den Ball einfach nicht ins Tor.“

Stoppelkamp erzielt früh das ´Tor des Tages`

In einer anfangs ausgeglichenen Partie nutzte bereits nach acht Minuten Duisburgs Moritz Stoppelkamp nach einem Einwurf einen Querschläger der SVS-Defensive aus und versenkte den Ball per Volleyschuss mit der ersten gefährlichen Aktion der Partie im rechten unteren Eck. Der erstmals nach einer Verletzung wieder in der Startelf stehende Kapitän Stefan Kulovits hat da bereits eine Vorahnung: „Wir wollten eine Rückstand unbedingt vermeiden, weil wir genau wussten, dass dies Duisburg in die Karten spielt. Sie stehen tief und spekulieren auf Kontermöglichkeiten.“

Lucas Höler spielte nach auskurierter Verletzung wieder im Angriff

Beste Ausgleichschancen bleiben ungenutzt

Mit zunehmender Spieldauer wurden die Kurpfälzer immer dominanter und erspielten sich eine Reihe hochkarätiger Chancen. Die erste Großchance bot sich in der 19. Minute Richard Sukuta-Pasu, der den Ball aus kurzer Distanz zwar an Torhüter Mark Flekken vorbei schoss, doch Gerrit Nauber im allerletzten Moment auf der Linie klären konnte. Kurz vor der Pause scheitert Manuel Stiefler per Kopfball, nach mustergültiger Flanke von Nejmeddin Daghfous am Gästekeeper. Nur kurze Augenblicke später scheitert Stiefler erneut am Torhüter Flekken, der im Nachfassen klärt.

Der Ball will einfach nicht ins MSV-Tor

Auch im zweiten Abschnitt ging es im Einbahnstraßenfußball weiter Richtung Gästetor. Die größte Ausgleichschance bis dahin bot sich nach knapp einer Stunde Spielzeit, als nach einer Ecke gleich mehrere SVS-Akteure im Strafraum den Ball einfach nicht im MSV-Tor unterbringen konnten. Für Sandhausens Coach Kenan Kocak eine Schlüsselszene: „Die Dreifach-Chance in der 58. Minute war symptomatisch für das Spiel. Wir schaffen es einfach nicht, den Ball im Tor unter zu bringen. Dennoch stimmt mich der Inhalt der Partie positiv, der Mannschaft kann ich heute, außer bei dem Verhalten nach dem Einwurf, keinen Vorwurf machen.“

Phlipp Klingmann stoppt per Grätsche Duisburgs Torschütze Moritz Stoppelkamp

Großes Manko war der Torabschluss

In der 72. Minute ließ Sukuta-Pasu nach einem tollen Steilpass zunächst seinen Gegenspieler stehen und scheiterte dann erneut am Gäste-Torhüter, der zum Eckball lenkte. In den letzten Minuten versuchten die Schwarz-Weißen nochmal alles, hatte aber im Abschluss kein Fortune. Philipp Klingmann scheiterte mit einem letzten Schussversuch, energisch gestört von Duisburgs Kapitän Kevin Wolze.
SVS-Geschäftsführer Otmar Schork nach der Partie gegenüber bwa-sport.de: „Die Enttäuschung ist sehr groß. Wir haben viele Torchancen gehabt, aber leider kein Tor gemacht. Auf jeden Fall muss die Mannschaft an ihren Torabschlüssen arbeiten. Wir hatten heute einige hochkarätige Torchancen, die nur dank Duisburgs Torhüter Flekken nicht im Tor landeten.“

Viel investiert und am Ende ohne Ertrag

Auch Philipp Förster trauerte den vielen vergebenen Chancen nach: „Die Niederlage war sehr bitter für uns heute, gerade wenn man sieht, wie viel die Mannschaft heute investiert hat. Wenn der Ball einfach nicht über die Linie will, ist das einfach nur traurig. Ich denke, wir müssen weiter hart an uns arbeiten und weiter an den Erfolg glauben."

Duisburg holt sich seine Punkte auswärts

Für Sandhausen war es die dritte Niederlage in Folge und zugleich, nach dem 1:2 gegen Düsseldorf, die zweite Saison-Heimniederlage. Die Duisburger Zebras haben erneut deutlich gemacht, dass sie besonders auf fremdem Territorium gerne galoppieren - 13 ihrer 16 Punkte holten sie bereits auf des Gegners Platz.

Präsident Machmeier sauer auch auf die Schiri-Leistung

Nicht nur Präsident Jürgen Machmeier war mit der Leistung des Unparteiischen sehr unzufrieden: „Natürlich bin ich vom Ergebnis enttäuscht. Enttäuscht bin ich aber auch von der Leistung des Schiedsrichters. Man kann nicht das ganze Spiel auf die Uhr zeigen ohne Konsequenz bei der Nachspielzeit. Drei Minuten sind bei einem solchen Spiel ein Witz! Das Zeitspiel wurde weder unterbunden noch geahndet! Das ist nicht ok.“

In den nächsten Spielen geht es nach Hessen

Jetzt ist für die Kurpfälzer erst mal Länderspielpause angesagt. Die nächste Liga-Partie bestreitet der SVS am Freitag, den 17. Nov. (18:30 Uhr) im Auswärtsspiel beim SV Darmstadt 98. Am Freitag (10. Nov.) bestreitet der SVS ein Testspiel bei Eintracht Frankfurt. Anpfiff im Riederwaldstadion ist um 15:00 Uhr.

Statistik:

SV Sandhausen: Schuhen – Klingmann, Kister, Knipping, Paqarada (81‘ Wright) – Linsmayer, Kulovits (C, 58‘ Förster) – Daghfous (68‘ Aygünes), Stiefler – Höler, Sukuta-Pasu
MSV Duisburg: Flekken – Hajri (85‘ Wiegel), Bomheuer, Nauber, Wolze (C) – Fröde, Schnellhardt, Oliveira Souza (68‘ Engin), Stoppelkamp – Tashchy, Iljutcenko (77‘ Albutat)
Tore: 0:1 Stoppelkamp (8’)
Zuschauer: 5.652

Fotos: BWA

 

 

 

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