Effizienz und Cleverness bescherten verdienten Hoffenheimer 2-0 Derby-Sieg

Fußball-Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim gewann das prestigeträchtige baden-württembergische Derby beim VfB Stuttgart mit 2:0 und kletterte in der Tabelle hoch auf den dritten Platz. Die Talfahrt der Schwaben hält hingegen weiter an, sie übernehmen nach vier Spieltagen die rote Laterne als Tabellenletzter.
Gegenüber der letztjährigen 2:6 Schlappe in der Landeshauptstadt agierten die Kraichgau deutlich defensiver und zurückhaltender. Der risikoreiche, spektakuläre Hurra-Fußball mit hohem Unterhaltungswert der vergangenen Saison ist gewichen und durch ein defensiveres Sicherheitsdenken ersetzt worden. Die vielen Gegentreffer der vergangenen Saison (70) haben TSG-Trainer Markus Gisdol zum Umdenken bewogen. Es wird verstärkt auf Torsicherheit geachtet, dem Gegner nicht mehr ins offene Messer gelaufen.
Gisdol zu neuen Ausrichtungsweise: „Es ist ein Entwicklungsschritt, dass wir lernen, aus einer stabilen Verteidigung heraus zu kontern. Letztes Jahr spielten wir oft 3:3 und alle sprachen von Spektakel. Wäre schön gewesen, wir hätten mal 2:0 oder 3:0 gewinnen können.“
62 Prozent Ballbesitz für den VfB, bei nur 38 der Hoffenheimer, dokumentieren die Effizienz der Nordbadener im Derby vor 44.000 Zuschauer. Die Blau-Weißen waren an diesem Tag das cleverere und abgebrühtes Team. Der erste Torabschluss durch einen Kopfballtreffer durch Anthony Modeste (15. Min.) nach Flanke von Sebastian Rudy, brachte die beruhigende Führung und Sicherheit ins eigene Spiel. Der anschließende Torjubel-Tanz war genauso außergewöhnlich, wie die kaltschnäuzige Chancenverwertung.
Trotz knapper Führung zog die TSG in der Schlussphase noch mal das Tempo an und erzielte, nach einem schnell vorgetragener Konter über Kevin Volland, durch Tarik Elyounoussi, sechs Minuten vor dem Abpfiff, den 2:0 Endstand. Der VfB war zwar stets bemüht, aber planlos mit vielen Einzelaktionen und Fernschüssen, die allesamt wirkungslos blieben. Während bei den Schwaben Frust, Enttäuschung und Wut allgegenwärtig war, strotzen die Hoffenheimer nach vier ungeschlagenen Partien vor Selbstvertrauen.
Gisdol: „Ich bin froh, dass wir diese enge Partie, auch aufgrund unserer Verletzungssorgen, für uns entscheiden konnten.“
Hoffenheim verstand es, trotz weniger Spielanteilen aber auch den wenigeren Fehler im Spiel den ersten Auswärtssieg der Saison unter Dach und Fach zu bringen.

Fotos: Kraichgaufoto

Freudestrahlende Hoffe-Fans im Gäste-Block, Den Ball fest im Visier - Andreas Beck, Packendes Kopfballduell, Torschütze zum 1:0 - Anthony Modeste, Sicherer Rückhalt im TSG-Tor - Oliver Baumann, Unverständnis in dieser Szene bei Kevin Volland, Der Auswärtssieg im Derby wird gefeiert, und Hoffenheims Spieler bedanken sich bei den Fans für den tollen Support

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