Im Bundesliga-Abstiegskampf gastiert die TSG Hoffenheim, sechs Spieltage vor Saisonende, am Samstag (15:30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt. Bei einem Punkt und zwei Toren Vorsprung reisen die Nordbadener als 14ter mit viel Selbstvertrauen nach Hessen, zumal man unter Trainer Julian Nagelsmann in sechs von acht Partien ohne Niederlage blieb und 14 Punkte holte. Die Moral stimmt, auch wenn man sich im letzten Heimspiel gegen einen starken 1. FC Köln sehr schwer tat und erst in der Nachspielzeit den glücklichen 1:1 Ausgleich erzielte.
Nach moralischem Punktgewinn sollen drei Punkte in Frankfurt folgen
Ex-Kölner und TSG-Angreifer Mark Uth gegenüber bwa-sport.de: „Der Punktgewinn gegen Köln war moralisch sehr gut, hilft uns vor dem wichtigen Spiel in Frankfurt, wo wir auf alle Fälle drei Punkte holen sollten.“
Auch Innenverteidiger und einer der konstantesten Leistungsträger Niklas Süle blickt zuversichtlich auf die nächste Aufgabe: „Es hat lange gedauert bis wir endlich die Abstiegsränge verlassen konnten. Deshalb gilt es jetzt da weiter zu machen, dran zu bleiben und in Frankfurt mit drei Auswärtspunkten den Abstand zu den Abstiegsrängen zu vergrößern.“ Spiele am Main sind für den 20-Jährigen immer etwas Besonderes: „Als gebürtiger Frankfurter freue ich mich natürlich immer wieder auf dieses Duell. Die Motivation ist groß, schließlich sind viele Freunde und Bekannte im Stadion.“
Metale Stärke und schwerer Weg bis zum Klassenerhalt
Die Entwicklung bei Nationalstürmer Kevin Volland ist seit dem Trainerwechsel bezeichnend für den sportlichen Aufstieg. Der Allgäuer blühte förmlich auf, erzielte drei Treffer in den vergangenen fünf Partien. Volland: „Das Gefühl endlich mal aus dem Tabellenkeller herauszukommen ist sehr schön – es hat lange gedauert. Der späte Ausgleich gegen Köln ist irgendwie typisch für unser Befinden. Wir sind an einen Punkt angelangt, wo man uns nie abschreiben darf. Wir sind mental sehr stark und alles geben bis zum Abpfiff.“ Volland weiß, dass das alles aber nur ein Momentaufnahme ist: „Mit 28 Punkten hat sich noch keine Mannschaft gerettet, es ist daher noch ein schwerer Weg und wir wissen, dass wir noch ein paar gute Spielen liefern müssen. Frankfurt wird ein hartes Match, bei dem sehr viel auf dem Spiel steht.“
Nagelsmann: „Müssen unser Spiel noch weiter entwickeln“
TSG-Coach Nagelsmann war mit der Leistung seiner Mannschaft zuletzt nicht zufrieden: „Die Art und Weise, wie wir gegen Köln gespielt haben war nicht gut. Das Unentschieden war okay, kann am Saisonende vielleicht noch sehr wertvoll für uns sein. Der Punkt war ein Big-Point, kein Mega-Big-Point aber tabellarisch auf alle Fälle ein ganz interessanter.“ Nagelsmann legte in den zurückliegenden Trainingseinheiten besonders Wert auf die taktische Ausrichtung: „Wir müssen unsere Spielweise im letzten Drittel verbessern. Auch wenn die Gegner sehr defensiv stehen und die Räume eng machen, möchte ich nicht, dass wir es mit vielen langen Bällen versuchen. Dies spielerisch zu lösen ist etwas, wo wir uns noch entwickeln müssen. Es wird immer häufiger vorkommen, dass Gegner gegen uns mal tiefer, mal höher verteidigen. Wir müssen daher immer eine Lösung haben für alles. Egal wie der Gegner auftritt, wir müssen unser Spiel noch verbessern.“ Dass es nicht ständig aufwärtsgeht, ist dem jüngsten Bundesligatrainer bewusst: „Es gibt Phasen in einer Saison, wo es nicht so gut läuft, aber wenn Mentalität und Einstellung stimmen, belohnt man sich auch mal mit einem „Scheiß-Punkt“, trotzdem wollen wir in den nächsten Wochen besser spielen.“
Bilanz spricht gegen die Hessen
Dies möchte auch Gegner Frankfurt unter dem neuen Trainer Niko Kovac. Seine Bilanz am Riederwald: Ein Sieg, zwei Niederlagen. Nach einer guten Hinrunde sind die Hessen mit nur einem Sieg aus neun Rückrundenpartien in den Tabellenniederrungen gerutscht. Die bisherige Bilanz spricht bei sechs Siegen, vier Remis und drei Niederlagen für die TSG.
Ermin Bicakcic interessieren solche Statistiken wenig: „Egal ob Frankfurt oder sonst wer, ich habe schon früher gesagt, jedes Spiel ist eine Art Endspiel.“
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