Es wurde als „Sechs-Punkte-Spiel“, auch als „Endspiel um Europa“ im Vorfeld tituliert. Am Ende brachte das mit großer Spannung erwartete Duell zwischen der TSG Hoffenheim und Borussia Dortmund, nach einem intensiven und leidenschaftlichen 1:1 Unentschieden, wenig neue Erkenntnisse im Kampf um den heiß begehrten Europa-League Platz.
Hoffenheim begann engagiert, mit großem Willen, war sehr laufintensiv. Mit einer hoch stehenden Viererkette sowie frühem Pressing bereitete man den Gästen einige Probleme. Die Partie war besonders im Mittelfeld hart umkämpft. Beide neutralisierten sich, zwingende Torchancen blieben eher Mangelware.
Nachdem TSG-Stürmer Anthony Modeste noch freistehend vor Torhüter Langerak scheiterte, machte es Kevin Volland in der 33. Minute besser. Der Allgäuer setzte sich an der Strafraumgrenze gegen Schmelzer durch und schlenzte den Ball mit Links ins linke Eck zum viel umjubelten 1:0.
Die Freunde bei den Blau-Weißen währte jedoch nicht lange. Nur zwei Minuten später setzte sich Hummels, nach einer Ecke, robust gegen drei Hoffenheimer durch und erzielte aus fünf Metern per Kopf den Ausgleich. Ein Treffer, der jedoch nicht hätte zählen dürfen. Zum einen setzte sich der Innenverteidiger grenzwertig mit vollem Körpereinsatz durch, zudem stand Aubameyang in der Szene klar im Abseits und im Sichtfeld von Keeper Oliver Baumann. Der Ausgleich ließ Dortmund zwar etwas besser ins Spiel kommen, der 1:1 Pausenstand dennoch glücklich für die Gäste.
Viele leidenschaftliche Zweikämpfe prägten die zweiten Hälfte das Geschehen. Die Partie nahm nach einer Stunde mächtig an Fahrt auf, beide Teams hatten reichlich Tormöglichkeiten. Die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten, die Stimmung auf den Rängen ebenso euphorisch und begeisternd wie das Geschehen auf dem Spielfeld. Zwei Mal Modeste, Adam Szalai und Roberto Firmino, der mit einem Kopfball an der Querlatte scheiterte, hätten die Gastgeber auf die Siegerstraße schießen können. Aber auch die Borussen hatten, bei besserer Chancenverwertung, durch Mkhitaryan, Aubameyang und Immobile den Führungstreffer auf dem Fuß. Die beiden Torhüter standen in der Schlussphase im Mittelpunkt, ließen keinen weiteren Treffer zu. Ein Spiel mit hohem Unterhaltungswert, das beste Werbung für den Bundesliga-Fußball betrieb. Das 1:1 hält den Kampf um Europa weiter aufrecht und spannend.
1899-Coach Markus Gisdol nach der Partie: „Es war ein außergewöhnliches Spiel. Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt. Ich habe uns 60 – 70 Minuten vorne gesehen. Der Dortmunder Ausgleich war klares Abseits, hätte nicht zählen dürfen. Am Ende hätten Beide den Sieg verdient gehabt. Auf dieser Leistung lässt sich aufbauen. Wir wollen alles dafür tun, dass uns Jürgen Klopp und sein Team nicht mehr einholen.“
Fotos: Kraichgaufoto