Eine Nullnummer, die schwer einzustufen war

Kein Sieger im Duell Hoffenheim gegen Wolfsburg

Das erhoffte Torfestival, das es zwischen der TSG Hoffenheim und dem VfL Wolfsburg bislang in der Fußball-Bundesliga fast ausnahmslos gab, fiel am dritten Spieltag aus. Die Partie endete leistungsgerecht torlos 0:0. Es war jedoch keine typische Nullnummer, denn beiden Mannschaften boten sich reichlich vielversprechende Tormöglichkeiten. Die größten Chancen boten sich dabei Mario Gomez und Julian Draxler bei den Gästen – Sandro Wagner, Andrej Kramaric und Mark Uth bei den Kraichgauer.
Einer der Besten auf dem Platz war TSG-Keeper Oliver Baumann, der mit glänzenden Paraden sein Team vor der ersten Saisonniederlage bewahrte. Nach Abpfiff wussten die offiziell 23.295 Zuschauer nicht so richtig, ob sie sich ärgern oder freuen sollten. Das unterhaltsame und spannende Spiel hätte bei 38 Torschüssen auch gut und gerne 3:3 oder 4:4 enden können. Die Wölfe trafen zwei Mal die Querlatte, die TSG zwei Mal knapp das Außennetz.
Niklas Süle musste nach einem Zusammenprall mit Nationalstürmer Mario Gomez mit Beckenprellung nach 37 Minuten aus der Partie. Sein Einsatz am Dienstag beim SV Darmstadt 98 (20:00 Uhr) daher eher unwahrscheinlich. Beide Trainer waren am Ende mit der Punkteteilung zufrieden.

Stimmen zum Spiel:
VfL-Coach Dieter Hecking: „Es war ein intensives Spiel, in dem beide Mannschaften den Sieg wollten. In der ersten Hälfte hatten wir gute Möglichkeiten zur Führung. Die zweite Halbzeit war dann ein offener Schlagabtausch. Insgesamt bin ich mehr zufrieden als unzufrieden. Unsere volle Konzentration gilt nun dem schweren Spiel am Dienstag gegen Borussia Dortmund.“
TSG-Trainer Julian Nagelsmann: „Es gab sehr viele wechselhafte Phasen in diesem Spiel. In der Anfangsphase hatten wir sehr gute Führungschancen, ab der zwölften Minute bis zur Pause kam der Gegner immer besser ins Spiel. Zwischen der 45. und 60. Minute war es ein offener Schlagabtausch. In der letzten Viertelstunde sah ich meine Mannschaft sehr druckvoll, wir wollten den Siegtreffer. Leider haben wir das überzahlspiel nicht genutzt. Ich bin mehr zufrieden, dass wir hinten kein Tor bekommen haben, als dass wir vorne keines erzielt haben. Insgesamt ist mir bei drei Punkten lieber, wir spielen dreimal Unentschieden, als wenn wir einmal gewinnen und zweimal verlieren.“
VfL-Stürmer Mario Gomez: „Das war ein sehr gutes Spiel von uns, für mich persönlich das beste in dieser Saison. Unser Pressing hat funktioniert und wir haben uns viele Chancen erarbeitet. Letztlich hat nur das Tor gefehlt. Das nehmen wir auf jeden Fall mit. TSG-Keeper Oliver Baumann hat heute alles gehalten, selbst aus kürzester Distanz hat er die Bälle pariert. Es war heute nicht möglich gegen ihn zu treffen. Ich werde mir deshalb das nächste Tor für Dienstag gegen Dortmund aufheben.“

TSG-Stürmer Sandro Wagner: „Ich denke, wir hatten die Chancen, um das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Das wollten wir unbedingt schaffen – gerade hier zuhause vor unseren Fans. Heute war einer der Tage, an dem der Ball einfach nicht rein wollte. Die Wolfsburger hatten natürlich auch gute Chancen. Es war eine verrückte Partie mit vielen Möglichkeiten.“

1899-Keeper Oliver Baumann: „Dass wir zu null gespielt haben, ist die beste Nachricht des Tages. Das Spiel stand auf des Messers Schneide. Es hätte jederzeit in die eine oder andere Richtung laufen können. Beide Teams hatten viele Torchancen. Wir haben einen Punkt geholt und sind weiter ungeschlagen – das ist positiv. Wir müssen daran arbeiten, in der Defensive noch besser zu stehen. Aber es war ein Fortschritt im Vergleich zum Spiel gegen Mainz. Wir wollen noch weniger zulassen.“

TSG-Innenverteidiger Ermin Bicakcic: „Wir hatten die eine oder andere gute Chance, die Wolfsburger aber auch. Beide Teams waren in der Offensive gut. Ein Punkt ist okay, aber wir hätten das Ding lieber gewonnen. Als Abwehrspieler bin ich froh, dass wir kein Tor bekommen haben. Das war defensiv deutlich besser als vor einer Woche. Oliver Baumann war heute einmal mehr ein enorm wichtiger Rückhalt für uns. In Darmstadt müssen wir am Dienstag nun Eier zeigen, um den ersten Saisonsieg einzufahren.“

Fazit: Nach dem dritten Unentschieden in Folge kommen die Kraichgauer nur schwer in die Gänge. Nach zwei Heimspielen gegen Leipzig und Wolfsburg, dazu einem Auswärtsspiel beim Euro-League-Teilnehmer Mainz 05 sind drei Punkte zwar keine Enttäuschung, doch für die eigenen Ansprüche deutlich zu wenig. Dem Auswärtsspiel am Dienstagabend im Darmstädter Jonathan-Heimes-Stadion am Böllenfalltor kommt daher schon am vierten Spieltag große Bedeutung zu. Hier wird sich zeigen, ob der Weg der Nordbadener in den nächsten Wochen eher ins obere oder untere Tabellendrittel führt. Spannend zugleich, wie die Darmstädter Lilien die 0:6 Packung an diesem Wochenende bei Borussia Dortmund wegstecken. Hoffenheim sollte dennoch gewarnt sein, denn zu Hause sind die 98er ein besonders unangenehmer Gegner. Dies bekam vor einer Woche Eintracht Frankfurt bei der 0:1 Hessen-Derby-Niederlage deutlich zu spüren.

Fotos: Kraichgaufoto

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