„Eine Tendenz ist schon erkennbar“

Sandhausens Kapitän Kulovits spricht von einer Neuorientierung

Nach 13 Spieltagen rangiert Zweitligist SV Sandhausen weiter in der oberen Tabellenhälfte mit 18 Punkten. Die unglückliche 0:1-Heimniederlage am vergangenen Spieltag gegen den MSV Duisburg hat den Kurpfälzern den Sprung in die vorderen Ränge verwehrt. Stefan Kulovits, der nach mehrwöchiger verletzungsbedingter Pause erstmals wieder in der Startformation im Team von Trainer Kenan Kocak stand, ärgerte sich im Nachhinein zu Recht über eine vertane Chance: „Leider konnten wir unsere Heimserie gegen Duisburg nicht ausbauen. Oft kassieren wir hinten mit dem ersten gefährlichen Schuss gleich ein Gegentor und vorne können wir unsere vielen guten Chancen nicht verwerten. Das müssen wir schnellstens abstellten, sonst wird es knapp. Wir müssen schauen, dass wir wieder in die Spur kommen, und versuchen in den nächsten Spielen nach der Länderspielpause dem Gegner noch weniger oder besser gar keine Chancen mehr zuzulassen.“

Kapitän Stefan Kulovits als Antreiber im MIttelfeld

Schmilzender Vorsprung mit erkennbarer Tendenz

Für den Sandhäuser Kapitän war es eine Art Knackpunktspiel: „Mit einem Sieg hätten wir uns nach oben orientieren können. Jetzt müssen wir auch nach hinten schauen, zumal die Teams hinter uns regelmäßig punkten und immer näher kommen. Der Vorsprung schmilzt zunehmen. Es ist zwar noch früh nach 13 Spieltagen hier eine Prognose abzugeben, aber ich denke dass die Tendenz schon erkennbar ist.“ Für den 34-jährigen Österreicher sind die meisten Zweitligaspiele besonders eng: „Rückstände sind für alle Mannschaften ganz schwer zu drehen. Deshalb muss man immer hochkonzentriert und effektiv zur Sache gehen.“

Neu orientieren und Kraft tanken

Nach der zweiten Heimniederlage gilt für ihn deshalb ein Neuorientierung: „Klar wären wir gerne mit einem Heimsieg und 21 Punkten in die Länderspielpause gegangen. Jetzt müssen wir uns neu orientieren, Kraft tanken und alles dafür tun, damit wir beim nächsten Spiel in Darmstadt wieder als Sieger vom Platz gehen.“

Julian Derstroff vergibt in aussichtsreicher Schussposition

Schiedsrichterproblematik zieht sich wie ein roter Faden

Dass bei der Niederlage gegen die Zebras auch der Schiedsrichter durch eine Reihe strittiger Entscheidungen in den Mittelpunkt rückte, überraschte den Mittelfeldspieler nicht sonderlich. Kulovits: „Es ist doch seit meinen vier Jahren in Sandhausen immer das Gleiche und zieht sich wie ein roter Faden durch. Wir wurden von den Schiedsrichtern noch nie bevorzugt. Jahr für Jahr ist das so, aber wir haben es immer wieder geschafft dies zu kompensieren. Die Schiedsrichter werden auch künftig nicht auf unserer Seite sein, von daher werde ich mich auch nicht mehr weiter damit beschäftigen und ärgern.“

In den restlichen fünf Spielen fleißig punkten

Für den gebürtigen Wiener geht der Blick nach vorn: „Aufgrund der engen Spiele und knappen Resultate, wo es oft fifty-fifty-Situationen gibt, kann es ganz schnell in die ein oder andere Richtung gehen. Wir müssen versuchen aus den letzten fünf Partien vor der Winterpause so viel Punkte wie möglich zu holen. Wenn wir die drei Heimspiele für uns entscheiden und vielleicht auswärts noch was mitnehmen könnten, wäre das eine gute Bilanz, die ich so jetzt unterschreiben würde.“

Mannschaft funktioniert, was fehlt sind Tore

Präsident Jürgen Machmeier zur allgemeinen Situation: "Die Mannschaft funktioniert, sie spielt sich viele Torchancen heraus. Das einzig was fehlt ist, dass wir daraus zu wenig Tore machen. Wenn man die letzten Spiele betrachtet, könnte man glauben, dass die Stürmer die Seuche am Fuß haben. Sie müssen weiter daran arbeiten, dass sich dies ändert." Die Länderspielpause kommt dem Team laut Machmeier entgegen: „ Ich bin jetzt froh, dass wir in der Pause psychisch regenerieren können. Die letzten vier Spiele, wo wir immer einem Rückstand hinterher gerannt sind, waren doch sehr anstrengend. Jetzt ist genügend Zeit sich auf das nächste Spiel in Darmstadt vorzubereiten."

"Du musst einfach Tore machen!"

SVS-Geschäftsführer Otmar Schork bringt mit seiner einfachen und doch logischen Analyse die aktuelle Situation auf den Punkt: „Du musst einfach Tore machen. Wenn du die nicht machst, dann hast du letztendlich den Sieg unterm Strich nicht verdient!“ Gute Gelegenheit dies in die Tat umzusetzen bietet sich in den folgenden noch ausstehenden fünf Vorrundenspielen gegen Darmstadt 98 (17.11.), Heidenheim (24.11.), Nürnberg (02.12.), Hannover und Holstein Kiel.

Fotos: BWA und Kraichgausport

Sandhausens Stürmer lassen zu viele gute Tormöglichkeiten aus und Trainer Kocak (li.), Manager Schork (2.v.l.) und Kapitän Kulovits (re.) hatten dem Schiedsrichtergespann nach dem Apfiff gegen Duisburg noch einiges zu sagen

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