In einem stimmungsvollen Hexenkessel möchte man Dortmund bezwingen

„Unser großes Ziel ist das Spiel zu gewinnen. Wir haben ein Heimspiel und ich hoffe auf ein absolut euphorisches Publikum. Wir brauchen jede Unterstützung, die wir bekommen können. Wir brauchen einen Hexenkessel“, notiert Hoffenheims Trainer Markus Gisdol der kleinen Gruppe an Journalisten bei der Pressekonferenz vor dem Heimspiel am Samstag gegen Borussia Dortmund (Beginn: 15:30 Uhr) in die Notizblöcke. An der Attraktivität des Gegners kann es nicht gelegen haben, dass so wenig Fragesteller sich am Donnerstagmittag nach Zuzenhausen aufmachten, um Neues zu erfahren. Vielmehr lag es am frühen Redaktionsschluss der einzelnen Redaktionen aufgrund des Feiertags „1. Mai“. Da verwunderte es auch nicht, dass die PK nur ganze 9 Minuten und 15 Sekunden dauerte.
Natürlich kam die erste Frage zur Bewertung des überraschenden Pokal-Halbfinalsieges des BVB beim Liga-Krösus FC Bayern. Gisdol, der die Partie zusammen mit seinen Co-Trainern im Trainingszentrum am Flachbildschirm verfolgte, konnte von diesem Spiel, für das bevorstehende Duell, in der seit Wochen ausverkauften WIRSOL Rhein-Neckar-Arena, wenig ableiten: „Wir schauen eher auf unsere letzten beiden Auswärtsspiele in Dortmund, wo wir jeweils vor über 80.000 Zuschauern sehr knapp verloren haben. Im Pokal stand es 2:2 nach 90 Minuten und in der Liga hätten wir kurz vor Schluss, bei 0:1 Rückstand, einen klaren Elfmeter bekommen müssen.“
Auf die Nachfrage von bwa-sport.de, welche Erkenntnisse er konkret aus diesen beiden Partien zieht, wollte der TSG-Coach nicht näher eingehen, vielmehr wünschte er, „wenn Sebastian Kehl fehlt, ist es schon gut“. Dortmunds Routine war es, der mit einem Sonntagsschuss am 7. April, in der zweiten Halbzeit der Pokal-Verlängerung, alle Hoffnungen der Kraichgauer auf den erstmaligen Halbfinaleinzug zu Nichte machte.
Vier Spieltage sind es noch bis Saisonende, für Gisdol die klare Marschrichtung „nochmals alles zu geben, nochmals richtig zur Sache zu gehen, um die Saison bestmöglichst zu Ende zu bringen“.
Die 120 Minuten plus Elfmeterschießen sieht er nicht als Nachteil für die Westfalen: „Wir haben schon selbst die Erfahrung damit gemacht. Die Zeit von Dienstag bis Samstag reicht aus, um wieder erholt an die  nächste Aufgabe zu gehen. Inwieweit der Erfolg der Borussen durch den Finaleinzug, der gleichzeitig eine gute Chance bietet, sich nach einer enttäuschenden Saison doch noch für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren, sich für Samstag positiv auswirken könnte, konnte und wollte er nicht beurteilen.
Was die spielerische und taktische Ausrichtung anbelangt, ließ sich der gebürtige Geislinger natürlich nicht entlocken. Nur so viel: „Die Spielweise von Bayern und Dortmund kann man nicht miteinander vergleichen. Deshalb werden wir am Samstag anders spielen, wie zuletzt im Heimspiel gegen die Münchner.“
Personell sieht es bei den Nordbadenern ganz gut aus. Bis auf Tobias Strobl, der aufgrund einer Gelbsperre nicht zur Verfügung steht, fehlt lediglich Nicolai Rapp wegen Adduktorenproblemen.
Nachdem die Bild-Zeitung noch nach einer aussagekräftigen Überschrift suchte, bot Gisdol folgenden Schlusssatz an: „Als Team werden wir alles tun, um erfolgreich zu sein!“
9:15 Minuten – eine der kürzesten Pk´s der Hoffenheimer Bundesliga-Geschichte war zu Ende und dennoch wussten alle, was am Samstag, im entscheidenden Match um einen Europa-League, auf dem Spiel steht.

Fotos: Kraichgaufoto.

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