Erneut sorgt Last-Minute-Tor in Darmstadt für Enttäuschung

1899 kommt nach viertem Unentschieden in Folge nicht von der Stelle

Am 4. Bundesliga-Spieltag trennen sich der SV Darmstadt 98 und die TSG Hoffenheim in einer zwar kampfbetonten aber keines falls hochklassigen Partie mit 1:1. Für die Kraichgauer war es das vierte Remis in Folge. Besonders ärgerlich aus Sicht der Gäste, dass der Ausgleich, wie schon beim Ligastart gegen RB Leipzig, erneut in der Nachspielzeit fiel und so wertvolle Punkte auf der Strecke blieben. Die TSG ging unmittelbar nach Anpfiff der 2. Spielhälfte durch den Kroaten Andrej Kramaric in Führung. Die Lilien gaben zu keinem Zeitpunkt der Partie auf und erkämpften sich fast mit dem Abpfiff durch den 17 Minuten zuvor eingewechselten Denys Oliinky den nicht unverdienten Ausgleich.

Die Nordbadener, die erstmals ganz in rotem Dress antraten, begannen schwungvoll und hatten durch Nadiem Amiri nach vier Minuten die Führung auf dem Fuß. Doch dessen Schuss aus leicht spitzem Winkel wurde von SV-Keeper Michael Esser pariert. Hoffenheim hatte viel Ballbesitz, während sich die Gastgeber mit zwei Viererketten in der Defensive abriegelten und immer wieder auf Konter lauerten. Beide Mannschaften boten sich in den ersten 45 Minuten wenig zwingende Tormöglichkeiten.
Der zweite Durchgang begann furios. Als viele Zuschauer nach einem Pausensnack noch nicht auf ihren Plätzen waren, legte Sebastian Rudy den Ball flach nach innen und Kramaric schoss aus 18 Meter, Mittelstürmerposition, durch die Beine von Immanuel Höhn flach ins rechte untere Toreck (46.).
Mit zunehmender Spieldauer wurde die Partie nun zum offenen Schlagabtausch. Nachdem der eingewechselte Eduardo Vargas in seinem Saisondebüt und Mark Uth für 1899 scheiterten, kamen die Lilien nach einer Stunde immer besser im Spiel. Vor allem nach Standards waren sie stets gefährlich. Die größte Ausgleichschance hatte Florian Jungwirth, der mit seinem Kopfball am glänzend parierenden Oliver Baumann (70.) scheiterte.
Als sich ein Großteil der 15.800 stimmungsvollen Zuschauer sich bereits auf einen knappen Hoffenheimer Sieg nach 90 Minuten eingestellt hatten, gelang dem eingewechselten Oliinyk doch noch der Ausgleich. Sirigu flankte scharf ins Zentrum, am zweiten Pfosten lauerte völlig freistehend Oliinyk und schob aus kurzer Distanz ins leere Tor ein (90.+2). Unbeschreiblicher Jubel bei den Gastgebern, Enttäuschung, wie nach einer gefühlten Niederlage, bei den Gästen.
Die TSG Hoffenheim hatte es zum wiederholten Mal versäumt, eine Führung über die Zeit zu bringen. Die Liste der Last-Minute-Gegentreffer wird, Saisonübergreifend, immer länger. Dieses Manko abzustellen gleicht im Bundesligadorf einer Herkulesaufgabe, an dem sich schon viele Trainer vergeblich versucht haben.

Statistik zum Spiel:

SV Darmstadt 98:
Esser – Fedetskyy (83. Sirigu), Höhn, Milosevic, Guwara – Jungwirth, Gondorf – Heller, Bezjak – Colak, Kleinheisler (75. Oliinyk)

TSG 1899 Hoffenheim:
Baumann – Rudy, Vogt, Bicakcic, Kaderabek – Demirbay, Polanski (61. Toljan), Amiri (73. Rupp) – Uth, Wagner, Kramaric (54. Vargas)

Tore: 0:1 Kramaric (46.), 1:1 Oliinyk (90.+2)
Zuschauer: 15.800
Schiedsrichter: Willenborg (Osnarbrück)

Fotos: BWA

Stimmungsvoller TSG-Fanblock am Böllenfalltor, Die TSG jubelt nach dem Kramaric-Führungstor, Toljan (li.) kommt hier zu spät, Rudy (re.) klärt per Kopf, Nach der regulären Spielzeit sah es noch nach einem sicheren Auswärtssieg aus, Dann fiel der späte Ausgleich, den Oliver Baumann lautstark kommentierte, und Endstand nach 90 + 3 Minuten

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