Erstes Pflichtspiel im hohen Norden

TSG Hoffenheim gastiert im Pokal beim VfB Lübeck

Die lange, schweißtreibende Saisonvorbereitung ist für die TSG Hoffenheim vorüber. Am Montag (14. August) bestreiten die Kraichgauer in der 1. Runde des DFB-Pokals beim Drittligisten VfB Lübeck (Beginn: 18 Uhr) ihr erstes Pflichtspiel der Saison 2023/24. Das Team von Trainer Lukas Pfeiffer ist vor ausverkauftem Haus mit 11.000 Zuschauern im heimischen Stadion an der Lohmühle – darunter 400 Hoffe-Fans – hochmotiviert auf das Duell mit dem um zwei Klassen höher spielenden Erstligisten, der in der Vergangenheit öfters Probleme in der Außenseiterrolle im Pokalwettbewerb hatte.

„Müssen ans Limit gehen!“

TSG-Coach Pellegrino Matarazzo

TSG-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo möchte auf keinen Fall, dass seine Spieler den Gegner unterschätzen: „Wir müssen ans Limit gehen. Es gibt in diesem Wettbewerb keine Mannschaft, die man unterschätzen darf. Natürlich wollen wir gewinnen, aber dafür müssen wir ans Maximum gehen. Es ist ein spannender Wettbewerb, bei dem man schnell in die entscheidende Phase kommen kann.“

Mit Euphorie in die neue Spielklasse

Der Aufstieg war für den VfB Lübeck über die meiste Zeit kaum gefährdet – die Meisterschaft allerdings schon. Über viele Wochen konkurrierten die Lübecker mit der zweiten Mannschaft des Hamburger SV um den Titel in der Regionalliga Nord – doch die Rothosen hatten für die 3. Liga keine Lizenz beantragt. Trotz des feststehenden Aufstiegs war der finale Spieltag dramatisch: in der vierten Minute der Nachspielzeit erzielte Lübeck den Siegtreffer und sprang doch noch auf den ersten Platz – die Rückkehr in die 3. Liga wurde mit dem Titel gefeiert. Zurück im Profifußball erzielte der VfB gleich einen Achtungserfolg, als er gegen den Zweitligaabsteiger SV Sandhausen am ersten Spieltag einen Punktgewinn (0:0) erzielen konnten. Der Klassenerhalt ist zweifellos das große Saisonziel der Norddeutschen.

Die schweißtreibende Vorbereitungsphase ist vorrüber. Heute absolviert die TSG Hoffenheim im DFB-Pokal ihr erstes Pflichtspiel der Saison 2023/24

Gegen die TSG schon mal erfolgreich

Im Pokalwettbewerb konnten die Norddeutschen im vergangenen Jahr bereits in der 1. Runde auf sich aufmerksam machen, als man Hansa Rostock aus dem Wettbewerb warf. Auch im bislang einzigen Duell mit den Kraichgauern lieferten die Lübecker positive Schlagzeilen, als sie 2004 als Zweitligist die erfolgreiche Pokalsaison des damaligen Drittligisten aus Hoffenheim mit 1:0 beendeten und erst im Halbfinale nach Verlängerung (2:3) an dem späteren Double-Sieger Werder Bremen scheiterten.

Aufsteiger Lübeck sieht sich gut aufgestellt

Von den 18 verbliebenen Spielern aus der Meistersaison bilden Abwehrhüne Tommy Grupe (9 Saisontore) oder der 36-jährige mit der Erfahrung von fast 300 Spielen für Eintracht Braunschweig ausgestattete Mirko Boland das Korsett. Mit Ulrich Taffertshofer und Königstransfer Hanno Behrens, der der neue Leitwolf werden soll, wurde weitere Erfahrung hinzugeholt. Mannschaftliche Geschlossenheit sowie die Unterstützung der Fans sollen zu den Trümpfen werden, damit die Zugehörigkeit zur 3. Liga diesmal länger als ein Jahr andauert. Von 1995 bis 1997 und von 2002 bis 2004 spielte der VfB sogar in der 2. Liga.

Es gab schon einige Überraschungen

Die Nordbadener sollten angesichts der bisherigen Resultate im Pokalwettbewerb, bei dem sie nunmehr schon zum 21. Mal teilnehmen, gewarnt sein. Mit Werder Bremen, VfL Bochum und dem FC Augsburg sind bereits drei Erstligisten gegen unterklassige Vereine ausgeschieden.

wir haben eine gute Mannschaft zusammen!“

TSG-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo
Man darf gespannt sein, wem Trainer Matarazzo in Lübeck für die Startformnation das Vertrauen schenkt. Hinsichtlich der Neuzugänge zeigt sich der Hoffe-Coach zufrieden: „Ich bin zufrieden mit der Truppe, wir haben eine gute Mannschaft zusammen, aber man strebt immer nach Perfektion. Vielleicht gibt es noch etwas, das auf uns zukommt.“
Abstimmung zwischen Trainer Matarazzo und Rückkehrer Florian Grillitsch (li.)

Drei gesetzte Neuzugänge

Bei den Verpflichtungen von Rückkehrer Florian Grilitsch, Attila Szalai oder zuletzt Wout Weghorst dürfte es sich um Leistungsträger handeln, die im Team gesetzt sind. Auch Rückkehrer Diadie Samassekou, zuletzt verliehen an Olympiakos Piräus und in diesem Zuge auch noch mit einer Vertragsverlängerung bis 2025 ausgestattet, rechnet sich eine Führungsrolle im Team der Blau-Weißen aus.

Überangebot an Innenverteidigern

In der Abwehrzentrale ist der Konkurrenzkampf besonders groß. Mit John Anthony Brooks, Kevin Akpoguma, Ozan Kabak, Stanley Nsoki, Kevin Vogt und Attila Szalai stehen gleich sechs Innenverteidiger im Kader, die sich alle gute Chancen für ein Startelfdebüt ausrechnen. Es ist aufgrund des Überangebots auf dieser Position nicht ausgeschlossen, dass noch ein zentraler Verteidiger abgegeben wird. Heißeste Kandidaten hierfür sind Kasim Adams und Melayro Bogarde, denen man wenige Einsatzchancen ausrechnet. „Eine gesunde Kaderstruktur ist wichtig, um in einer guten Energie zu bleiben in einer Saison“, sagt Matarazzo hinsichtlich der Dichte im Abwehrzentrum.

Torhüter Oliver Baumann wird auch in der neuen Saison 2023/24 sein Team als Kapitän aufs Spielfeld führen

Baumann bleibt Kapitän

Vor dem Pflichtspielauftakt beim VfB Lübeck hat TSG-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo den Kapitän und dessen Stellvertreter für die Saison 2023/2024 bestimmt. Demnach bleibt Oliver Baumann, der dieses Amt seit Dezember 2022 in der Nachfolge von Benjamin Hübner ausübt, Spielführer der Nordbadener. Seine Stellvertreter sind Andrej Kramaric und Grischa Prömel, der somit neuer Vize-Kapitän ist. Zusätzlich zu den drei Mannschaftsführern wurden John Anthony Brooks, Florian Grillitsch und Pavel Kaderabek vom gesamten Team in den sechs Mann starken Mannschaftsrat gewählt.

Fotos: Kraichgaufoto

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