Hoffenheims Schwede Jiloan Hamad war einer der Gewinner des Rückrundenstarts. Überglücklich stand er nach dem Bundesliga-Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen in der Mix-Zone und beantwortete, in gutem Deutsch, die Journalistenfragen. Gegenüber bwa-sport.de ließ er seiner positiven Grundstimmung freien Lauf: „Ich war sehr glücklich wieder dabei zu sein. Körperlich fühle ich mich gut und fit, habe 75 Minuten gut mitgehalten. Mit drei Punkten gegen Leverkusen würde ich mich noch besser fühlen.“ Anfangs wirkte er beim Debüt in der Startelf, nach langer, schwerer Verletzungspause, noch etwas nervös, leistete sich einige Fehlpässe. Doch er rackerte, kämpfte und ging lange Wege, kam so immer besser ins Match. Nach seinem Führungstreffer in der 40. Minute, seinem ersten Bundesligatreffer im neunten Spiel, wurde er immer stärker.
Eigentlich hatte keiner den im aserbaidschanischen Baku geborenen Mittelfeldspieler auf der Rechnung – schon gar nicht zum Ligastart 2016. Durch starke Leistungen im Trainingslager in Südafrika sowie beim Testspiel gegen Sturm Graz, auch aufgrund der Tatsache, dass einige Ausfällen im Mittelfeld zu beklagen waren, bekam der 25-Jährige seine Chance, die er nutzte. „Rückblickend auf die lange Verletzung sowie keiner Berücksichtigung für den Kader war es eine schwere Zeit. Doch ich habe immer positiv gedacht, vor allem während der Reha“, sagte er sichtlich erleichert und auch etwas stolz.
Im November 2014 bestritt er sein letztes Pflichtspiel für die TSG, wurde an Standard Lüttich ausgeliehen, wo er einen komplizierten Kreuzbandriss erlitt. Nach Ende der Ausleihe kam er zurück, kämpfte sich durch die Reha und spielte im Regionalliga-Team. Eine schwere Zeit für ihn mit ungewisser Zukunft. Doch dies ist für ihn jetzt vorbei, ist Vergangenheit.
Die Leistungen seines Teams zum Rückrundenauftakt stimmen ihn für die nächsten Spiele positiv: „Auch wenn wir in der ersten Halbzeit nicht unser bestes Spiel gezeigt haben, so haben wir die Partie kontrolliert, sind gut gestanden und haben dadurch dem Gegner wenig Möglichkeiten zugelassen. Kurz nach der Pause hätte ich nach einem Konter das vielleicht entscheidende 2:0 machen müssen. Zwei Tore, das wäre geil gewesen. Nach dem Ausgleich standen wir sehr tief und konnten wenig dagegen setzen. Das 1:1 war fair und wir müssen damit zufrieden sein.“
Die schlechte Tabellensituation ist für den „gefühlten Neuzugang“ (Zitat Manager Alexander Rosen) einer der Gründe, warum es in der Vorrunde, trotz guter Leistungen, nicht erfolgreicher lief: „Natürlich ist das alles auch Kopfsache. Mental und optimistisch müssen wir jetzt nach vorn schauen und dann werden wir da unten auch raus kommen.“ Seine Leistungen stimmen ihn optimistisch am Sonntag auch beim FC Bayern München (Beginn 17:30 Uhr) in der Startformation zu stehen: „Trotz unseres guten Kaders ist mein Ziel ein Stammplatz. Gegen München ist es immer schwer, aber es ist alles möglich. Das letzte Mal, wo ich dort spielte, ging es 3:3 aus. Wir müssen nur mutig sein, kämpfen und gut eingestellt sein.“ Wer weiß, vielleicht strahlt er dann wieder in der Mix-Zone und kann von einer guten Leistung berichten. Zu gönnen wäre es ihm allemal.
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