Nach einer fast perfekten Vorbereitung mit sieben Siegen und einem beeindruckenden Torverhältnis von 45:0 Toren, gegen zumeist niederklassige Gegner, wirkte der letzte Test des Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim, anlässlich des Familien-Tages, gegen den italienischen Erstligisten FC Genua etwas ernüchternd. In der Sinsheimer Wirsol Rhein-Neckar-Arena trennte man sich, vor offiziell 15.135 Zuschauern, 1:1 Unentschieden. TSG-Coach Markus Gisdol präsentierte, gleich fünf Neuzugänge in der Startformation. Besonders auffallend Torhüter Oliver Baummann, Linksverteidiger Jin-Su Kim und Offensivspieler Tarik Elyounossi.
Vor allem in der ersten halben Stunde wirkten die Gastgeber stürmisch und angriffslustig, hatten durch Adam Szalai und Roberto Firmino gute Tormöglichkeiten. In der 25. Minute bediente der ungarische Neuzugang vom FC Schalke 04 Szalai mit einem herrlichen Pass Elyounossi, der freistehend vor dem Tor zum 1:0 einschoss.
In der 2. Hälfte wurde bei beiden Teams munter durchgewechselt, alle 21 Spieler kamen auf Hoffenheimer Seite zum Einsatz, was sich natürlich auf den weiteren Spielfluss auswirkte. Unübersehbar einige Unsicherheiten in der Hintermannschaft. Nachdem die beiden Neuzugänge Ermin Bicakcic und Jin-Su Kim jeweils in höchster Not auf der Torlinie retten mussten, gelang zehn Minuten vor dem Ende Ragasa der nicht unverdiente Ausgleich.
Mister Standard, Sejad Salihovic, war es vergönnt, in der 69. Minute mit einem Strafstoss an Gästekeeper Mattia Perin zu scheitern.
Trainer Markus Gisdol nach der Partie: „Ich habe im Vorfeld diese Tests nicht überbewertet. Die Ergebnisse sind zwar recht und schön gewesen, doch wir können diese richtig einordnen.“ Die Mannschaft machte auf den Coach zwar einen ordentlichen Eindruck, er gab jedoch zu verstehen, dass in den letzten Tagen bis zum DFB-Pokal-Erstrundenspiel am Sonntag (14:30 Uhr) beim Hamburger Fünftligisten Paloma Hamburg und dem eine Woche später beginnenden Bundesliga-Start 2014/15 gegen den FC Augsburg das Training ganz genau dosiert werden müsse, da die gesamte Vorbereitung sehr intensiv war.
Gisdol: „Wichtig ist, jetzt die richtige Trainingssteuerung zu finden, die Fitness und Spritzigkeit auf den richtigen Stand zu bekommen. Im taktischen Bereich haben wir sehr viel getan. Die Dinge müssen sich jetzt erst einmal setzen und dann werden wir sehen, wo wir noch fein justieren müssen.“
Gegen Genua war zu erkennen, dass der letzte Druck, das intensive Pressing, aufgrund der schweißtreibenden Trainingsvorbereitung, nicht so intensiv war, wie sich das der Trainer gewünscht hatte.Die positive Erkenntnis: Der vorhandenen Spielerkader ist gut bestetzt, die Mannschaft ist auf allen Positionen gut, meist doppelt bestückt. Der Konkurrenzkampf wird sich auch in den nächsten Wochen noch intensivieren. Das Gesamtpaket passt. Gisdol: „Wir haben den Kader genau analysiert, durchleuchtet, geschaut wo wir noch Potenzial haben und dann gezielt noch eingekauft.“
Auf ein Saisonziel möchte sich der Coach nicht festlegen: „Wir versuchen einen ähnlichen Stil zu spielen, wie in der vergangenen Saison. Das Niveau müssen wir erst mal wieder erreichen. Es wird spannend zu sehen sein, ob die Mannschaft mit einer etwas stabileren Defensive trotzdem den gleichen Offensivpower entwickeln kann. Wir wollen das versuchen und in jedem Spiel Vollgas zu gehen und mit Herz Fußball spielen, damit die Leute uns wieder gerne zuschauen.“
Im Anschluss den das Spiel gegen den italienischen Erstligisten gaben die 1899-Profis und das Trainerteam rund um die Arena eine Autogrammstunde. Unverkennbar, die Freunde bei den Fans auf die neue Bundesliga-Saison ist groß. Die Erwartungen, sind gegenüber der vergangenen Saison, nicht zuletzt aufgrund der personellen Kaderverstärkung, gestiegen.
Fotos: BWA
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