Der FC Bayern München hat bei der Deutschen Fußball-Liga einen Antrag auf Einführung der Torlinientechnologie „zum frühest möglichen Zeitpunkt“ für die 1. Bundesliga gestellt. Darüber solle auf der nächsten DFL-Mitgliederversammlung abgestimmt werden, teilte der Rekordmeister mit. Zuletzt hatte der FC Bayern im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund von der fehlenden Technologie profitiert, weil Verteidiger Dante einen Kopfball von Mats Hummels erst hinter der Linie geklärt hatte. Schiedsrichter Florian Meyer ließ die Partie aber weiterlaufen. Der Zeitpunkt erscheint daher etwas überraschend, doch der Rekordmeister macht nun Druck.
„Wir haben diesen Antrag zur Einführung der Torlinien-Technologie zum frühesten möglichen Zeitpunkt – nur in der 1. Bundesliga – gestellt, weil wir den Fußball und vor allem die Schiedsrichter künftig besser schützen müssen“, sagte Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge.
Laut Rummenigge ist es „unerträglich, in welchem Maße die Unparteiischen, die nicht auf Wiederholung, Zeitlupen und sogar mathematische Berechnungen zurückgreifen können, öffentlich an den Pranger gestellt werden. Dies kann und sollte künftig verhindert werden.“
Der DFB hatte bereits nach dem nicht gegebenen Treffer der Dortmunder im DFB-Pokalfinale erklärt, dass er über eine Anwendung der Technik bei künftigen Endspielen nachdenken wird. Die DFL hatte eine erneute Abstimmung über das Thema in Aussicht gestellt. Erst vor zwei Monaten hatten sich die 36 deutschen Profiklubs mehrheitlich gegen die Einführung der technischen Hilfe für die Schiedsrichter ausgesprochen.
Eigentlich kann es sich der Profifußball künftig nicht weiter leisten, auf die technischen Errungenschaften im Interesse der sportlichen Fairness zu verzichten.
Als Argumente führten die Gegner damals die hohen Kosten und die angeblich noch nicht ausgereifte Technik an. Dem widerspricht, dass der Weltverband FIFA für die WM-Endrunde in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) bereits die Technik einführen wird.
Die technischen Hilfsmittel sind ausgereift. Es ist sehr intensiv getestet worden, es hat die FIFA-Zulassung – und die FIFA-Kriterien sind sehr streng“, äußerte sich der Geschäftsführer von GoalControl Dirk Broichhausen, nach dessen Angaben sich die Kosten für die Installation auf 250.000 Euro belaufen: „Das System ist sehr zuverlässig, sonst würde es nicht bei der größten Sport-Veranstaltung der Welt eingesetzt werden.“