FIFA wählt heute einen neuen Präsidenten

Neue Weichen für die Zukunft gestellt

Der Fußballweltverband (FIFA) wählt heute einen Präsidentennachfolger für Sepp Blatter. Dabei stehen fünf Kandidaten zur Wahl: Als Favoriten gelten Prinz Salman (50), der Präsident des asiatischen Fußballverbandes, und Uefa-Generalsekretär Gianni Infantino (45). Dazu kommen Prinz Ali bin Al Hussein (40/Jordanien), Jerome Champagne (57/Frankreich) und Tokyo Sexwale (62/Südafrika).
Mit 179 von 201 gültigen Stimmen verabschiedeten die Mitglieder des Weltverbandes in Zürich ein riesiges Reformpaket. Damit will sich die Fifa aus der Ära Blatter befreien, die Korruption bekämpfen.

Gewaltenteilung: Das derzeit allmächtige Exekutivkomitee wird in eine Art Aufsichtsrat, das Fifa-Council, umgewandelt. Dort sitzen dann 36 statt bisher 24 Mitglieder. Das operative Geschäft liegt komplett in den Händen des Generalsekretariats, mit dem Generalsekretär als Boss an der Spitze. Er wird vom Präsidenten vorgeschlagen und vom Fifa-Council ernannt oder entlassen. Der Präsident selbst hat hauptsächlich noch repräsentative Aufgaben.

Frauenquote: Im neuen Council sitzen mindestens sechs Frauen (eine pro Konföderation). Zudem wird es entsprechende Passagen in den Statuten geben. Das Ziel des Weltverbands ist eine Quote von um die 30 Prozent.

Integrität: Jedes neue Mitglied des Fifa-Councils muss einen umfangreichen Integritäts- und Eignungscheck bestehen. Dafür gibt es extra eine zuständige Kommission. Für die aktuellen Mitglieder des Exekutivkomitees gilt das jedoch nicht rückwirkend. Über allem steht in der neuen Fifa-Organisationsstruktur zudem die unabhängige Audit- und Compliance-Kommission, die beispielsweise alle Geldflüsse überwacht.

Amtszeitbeschränkung: Ab sofort dürfen Funktionäre hohe Ämter nur noch für maximal 12 Jahre (drei Amtszeiten à vier Jahre) behalten.

Transparenz: Die Fifa wird die Gehälter aller hohen Amtsträger veröffentlichen – vielleicht sogar schon die für das Jahr 2015.

Foto: BWA

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