Findungsphase für die neue Hoffenheimer Mannschaft hat begonnen

Nach dem ersten offiziellen und öffentlichen Training in der Sinsheimer Wirsol Rhein-Neckar-Arena nahm sich Hoffenheims Trainer Markus Gisdol noch die Zeit für ein Schwätzchen mit den Fans. Dabei wurde ihm deutlich vermittelt, dass man im Fan-Lager sehr gespannt und hoffnungsvoll auf die neue Saison 2015/16 blickt und sehr Neugierig auf die Neuzugänge ist.
Gegenüber den Medienvertretern ließ der Chef-Coach durchblicken, dass auch er so richtig heiß auf die neue Saison ist: „Wir haben die drei Wochen Pause genutzt, um Kraft zu tanken, mal durch zu schnaufen. Man hat es den Spielern angemerkt, dass die Pause ohne Ball gut tat.“ Die Vorfreude im Trainerstab auf die Zusammenarbeit mit der jungen, entwicklungsfähigen und hungrigen Mannschaft ist groß.
Bei den Neuzugängen haben sich zwar die positiven Eindrücke aus den intensiven Beobachtungen bestätigt, was qualitativ aber wirklich zu erwarten ist, kann für Gisdol erst nach einigen Wochen richtig bewertet werden.

Firmino ist unersetzbar

Nach dem Abgang von Superstar Roberto Firmino ist man sich noch ungewiss, was die Qualität und Mannschaftsstärke anbelangt. Viele Spieler werden Stück für Stück aus dem verlängerten Urlaub, nach ihren Länderspieleinsätzen, zurückkehren.  Gisdol glaubt daher, erst nach 4-5 Wochen das erste Fazit diesbezüglich zu ziehen. Ob die Verantwortlichen auf dem Transfermarkt mit einem Teil der 41 Millionen-Transfereinnahmen aus dem Megadeal von Firmino nochmals zuschlagen werden, blieb unbeantwortet. Vielmehr wolle man sich alle Optionen bis zu einem späteren Zeitpunkt offen halten.
Gisdol: „Es wäre ein gravierender Fehler, einer unserer Neuzugänge mit der Klasse eines Firminos zu vergleichen. Diesen Spieler kann niemand ersetzen, daher werden wir unser Offensivspiel auf mehreren Schultern verlagern, was uns auch in taktischer Hinsicht mehr Flexibilität ermöglicht. Ich bin da sehr zuversichtlich, dass wir da was Gutes zusammen bauen können.“

Kapitäns-Frage derzeit überhaupt kein Thema

 Nachdem Kapitän Andreas Beck das TSG-Schiff in Richtung Istanbul verlassen hat, will man sich bei der Wahl des Nachfolgers noch Zeit lassen. Gisdol: „Das haben wir jedes Jahr so gemacht. Immer am Ende der Vorbereitung bis zum Zeitpunkt des ersten DFB-Pokalspiels werden wir uns entscheiden. Aktuell mache ich mir da noch überhaupt keine Gedanken, das ist unser kleinstes Problem. Wer von den Kandidaten hierfür am geeigneten ist, wird sich zeigen.“

Saisonziel noch schwer definierbar

In Bezug auf Zielsetzung oder Tabellenplatzierung tut man sich im achten Erstligajahr noch schwer. Entscheidend und aufschlussreich zugleich, wie sich die neu zusammengestellte Mannschaft in der harten Vorbereitungsphase der nächsten Wochen findet.
Der Abgang von Andreas Beck kam für den Chef-Trainer weniger überraschend: „Ich habe am letzten Saisonende angekündigt, dass wir die ein oder andere Veränderung vornehmen müssen. Damit habe ich nicht nur gemeint, dass wir Konkurrenzsituationen auf verschiedenen Positionen erhöhen müssen, sondern an eingefahrenen Strukturen rangehen und einiges aufbrechen müssen. Darüber habe ich mit Andy auch ganz offen gesprochen. Der Spieler selbst hat dann die Entscheidung zum Wechsel, ganz für sich allein, getroffen. Er wäre hier nach wie vor willkommen gewesen und es gibt auch zwischen ihm und mir nicht den Ansatz eines Problems. Er war zwei Jahre lang unser Kapitän, hat fast alle Spiele gemacht. Wir alle sind ihm, aber auch Sejad Salihovic, sehr dankbar für die tollen, konstanten Leistungen der Vergangenheit.“

Für Gisdol ein ganz normaler Entwicklungsprozess

Für den Trainer ist diese Situation nichts Außergewöhnliches: „Es ist ganz normal, dass sich Gesichter von Mannschaften mit den Jahren verändern. Das ist bei anderen Bundesligisten auch der Fall, die sind aber diesen Prozess schon mehrfach durchgegangen. Bei uns ist dies nun das erste Mal in dieser Form.“
Den schweren Saisonauftakt sieht man bei den Hoffenheimer als große Herausforderung. Das Erstrundenspiel auswärts bei einem Zweitligisten, der zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Punktspiele absolviert hat, sieht man als schwierigste Los. Die ersten Aufgaben in der Bundesliga in Leverkusen und zu Hause gegen den FC Bayern München sind auch für Gisdol etwas Besonderes: „Beide Gegner sind nicht leicht zu spielen, aber ich glaube, dass wir gegen jeden Gegner eine Chance haben werden.“

Foto: BWA

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