Die Fußball-Bundesliga biegt im Saisonendspurt auf die Zielgerade ein. Nur vier Spieltage sind noch zu absolvieren, maximal zwölf Punkte zu vergeben. Die Konstellationen um Meisterschaft, Champions- und Europa-League-Teilnahme sowie im Abstiegskampf sind äußerst spannend. Entschieden ist in allen Bereichen noch nichts endgültig. Rechnerisch ist vieles noch möglich und denkbar. Die beiden Konkurrenten um die Meisterschaft München und Dortmund sind bereits für die Königsklasse qualifiziert, so gut wie sicher auch der Dritte Leipzig. Um den letzten freien vierten CL-Platz – oder alternativ um die Europa-League-Ränge 5 bis 7 – kämpfen mit Frankfurt, Mönchenglachbach, Hoffenheim, Leverkusen, Bremen und Wolfsburg sechs Teams. Das Rennen um Europa ist sehr eng und wird sich erst am letzten Spieltag endgültig entscheiden.
Für die Hoffenheimer ist noch alles möglich

Überrraschungen im Tabellenkeller sind eher unwahrscheinlich
Während im Tabellenniemandsland Düsseldorf, Berlin und Mainz rangieren, geht es ab Platz 13 um den Klassenerhalt. Sollten sich keine großen Überraschungen mehr ergeben, so werden höchstwahrscheinlich Hannover und Nürnberg den schmerzhaften Gang in die Zweitklassigkeit antreten, Stuttgart als 16. in die Relegationsspiele gegen den Dritten der Zweiten Liga antreten. Der Vorsprung der Schalker auf die Schwaben mit sechs Punkten und der deutlich besseren Tordifferenz (+20) dürfte schwer einholbar sein.

Duelle gegen direkte Konkurrenten
Bei der TSG Hoffenheim ist nach dem vierten Sieg in Folge der Traum von der Champions League wieder erwacht. Was vor wenigen Wochen kaum vorstellbar war, ist rein rechnerisch noch möglich. Für die Kraichgauer spricht, dass sie in den noch ausstehenden Duellen gegen die direkten Konkurrenten mit Wolfsburg, Mönchengladbach und Bremen die nötigen Big-Points landen kann. Die TSG-Torfabrik ist zum entscheidenden Zeitpunkt richtig in Fahrt gekommen, erzielte in den letzten vier Spielen 15 Treffer. Dies ist ganz besonders auf die Treffsicherheit des Stürmerduos zurückzuführen. Während der Kroate Kramaric (16 Saisontore) in den letzten 6 Partien 6 Mal traf, netzte der Algerier Belfodil (15 Saisontore) zuletzt in 4 Spielen gleich 7 Mal ein. Beide haben im restlichen Saisonverlauf das ehrgeizige Ziel, den Hoffenheimer Torrekord von Ibisevic aus der Premieren-Saison 2008/09 mit 18 Saisontreffern noch zu überbieten. Der bosnische Stürmer stellte den Rekord bereits in der Hinrunde auf, da für ihn aufgrund eines erlittenen Kreuzbandrisses die Saison bereits nach der Hälfte beendet war.
Mit vier Siegen in die Königsklasse
Optimistisch zeigt sich auch TSG-Trainer Nagelsmann, nicht nur hinsichtlich seiner Torjäger, denen er beiden den Torrekord zutraut, was den Saisonausgang betrifft. Nach seiner Ansicht ist kein Taschenrechner vonnöten: „Wenn wir aus den letzten vier Spielen vier Mal gewinnen, dann glaube ich, dass wir den vierten Platz holen können.“ Die Zuversicht nimmt der 31-jährige Fußballlehrer vor allem aus der letzten Saison, wo seine Mannschaft aus den letzten zehn Spielen 23 von 30 möglichen Punkten holte und sich am letzten Spieltag gegen Dortmund erstmals das Ticket für die Königsklasse sicherte. Für Nagelsmann wäre es das perfekte Abschiedsgeschenk am 18. Mai beim Saisonfinale in Mainz, bevor er anschließend die Blau-Weißen in Richtung Leipzig verlässt.
Fotos: Kraichgaufoto
