Für die TSG war mehr drin, als ein Punkt – Kramaric trifft im Jubiläumsspiel

Hertha BSC Berlin und Hoffenheim trennen sich 1:1 Unentschieden

Die TSG Hoffenheim verpasste am 8. Bundesligaspieltag, mit einem Auswärtssieg bei Hertha BSC Berlin hinter Union Berlin und den SC Freiburg auf den 3. Tabellenplatz zu klettern. Die Kraichgauer trennten sich vor etwas über 41.000 Zuschauern gegen die zu Hause noch sieglosen Herthaner in einem intensiven und umkämpften Match 1:1-Unentschieden und belegen mit 14 Punkten den 5. Tabellenplatz. Wie so oft traf für die Gäste Andrej Kramaric gegen seinen Lieblingsgegner in seinem 200. Bundesligaspiel zur Hoffenheimer Führung (25.). Für den Kroaten war es der zehnte Treffer im 13. Spiel, acht davon erzielte er im Olympiastadion. Für den Hauptstadtklub, der sich nach schwachem Saisonstart unter dem neuen Trainer Sandro Schwarz deutlich stabilisiert hat, erzielte Dido Lukebakio den 1:1-Endstand (35.). Unterm Strich war es ein glücklicher Punktgewinn der Gastgeber, denn über die gesamte Spielzeit hatten die Hoffenheimer mehr Spielanteile und auch die Mehrzahl an klaren Torchancen.

Baumgartner vergab eine Hoffenheimer Großchance

Kramaric trifft gegen seinen Lieblingsgegner - Lukebakio gleicht aus

Nach der ersten Torchance der Partie durch Lukebakio, der an TSG-Keeper Oliver Baumann scheiterte (16.), verpasste kurz darauf Kramaric die Führung, als er nach einer Geiger-Ecke die Direktabnahme knapp übers Tor setzte (19.), Wenig später scheiterte Munas Dabbur mit einem Schuss aus der Drehung an Berlins Torhüter Christensen (31.). Erneut wurde Kramaric seinem Ruf als Hertha-Schreck gerecht, als er einen Schuss von Kabak unhaltbar vor dem Tor zur 1:0-Führung ins Berliner Tor abfälschte (25.). Entsprechend groß war der Jubel bei den 253 mitgereisten Hoffe-Fans im Gästeblock. Doch die Freude währte nicht lange, nachdem Angelino nach einem Einwurf sich einen dicken Patzer leistete und Lukebakio auf Zuspiel von Ejuke mit einem Schuss ins lange Eck zum 1:1 ausglich (37.).

Kramaric und Prömel verpassen die Führung

Kurz vor der Halbzeitpause bot sich dem Team von André Breitenreiter an seinem 49. Geburtstag eine Doppelchance, als zunächst Kramaric aus spitzem Winkel den Ball an die Unterkante der Latte setzte und anschließend der Kopfball von Grischa Prömel von Berlins Kempf kurz vor der Torlinie entschärft wurde (45.).

Hoffe verpasst den Siegtreffer

In der zweiten Hälfte hatte die „Alte Dame“ wieder die erste Möglichkeit durch Ejuke, der nach einem Dribbling aus 18 Metern knapp das Tor verfehlte (48.). Die größte Chance zur Gästeführung im zweiten Abschnitt hatte Christoph Baumgärtner, als er nach Steilpass von Angelo Stiller knapp am langen Pfosten vorbeischoss (74.). Letztlich blieb es beim Unentschieden, auch weil Robert Skovs vermeintliches 2:1 wegen einer hauchzarten Abseitsposition des eingewechselten Jacob Bruun Larsen in der Torentstehung aberkannt wurde (86.).

Ein Treffer von Skov wurde wegen einer zuvor knappen Abseitsstellung aberkannt

Stimmen zum Spiel:

André Breitenreiter (TSG-Trainer): „Vielleicht ist es am Ende ein gerechtes Ergebnis, aber ich finde schon, dass wir in der ersten Hälfte ein richtig gutes Auswärtsspiel gezeigt haben. Meine Mannschaft ist von Beginn an kompakt gegen den Ball aufgetreten und hat als Einheit gut verteidigt. Wir waren im Ballbesitz sehr konkret und variabel. Wir sind hochverdient in Führung gegangen, haben es aber dann verpasst, das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Durch einen Fehler haben wir Hertha zurück ins Spiel gebracht. In der zweiten Hälfte war Hertha besser drin, wir konnten uns dann nicht mehr gut befreien. Mit dem Punkt bin ich nicht zufrieden, auch wenn die Leistung unserer Mannschaft über weite Strecken gut war.“

Sandro Schwarz (Hertha-Coach): „Wir hatten nach einem guten Start Probleme, Zugriff auf Hoffenheim zu bekommen. Dann haben wir umgestellt und es wurde besser, aber wir waren dann zu passiv und haben folgerichtig das Gegentor bekommen. Bei der Einwurf-Situation reagieren wir sehr gut und machen das 1:1. In der zweiten Hälfte sind wir sehr gut rausgekommen, waren sehr aktiv und hatten die Chance, in Führung zu gehen. Am Ende war es ein gerechtes Ergebnis.“

Christoph Baumgartner (TSG Hoffenheim): „Wir haben in der zweiten Hälfte den Faden verloren, zu viele lange Bälle gespielt und wenig kontinuierlich von hinten raus, was uns eigentlich sehr stark macht. Da war die Hertha dann besser im Spiel, dennoch hatten wir die besseren Chancen. Darum ist es bitter, dass wir nur einen Punkt geholt haben. Grundsätzlich hat es aber an uns gelegen, wir waren zu unsauber im Passspiel und nicht aktiv genug, darum haben wir es Hertha ziemlich leicht gemacht.“

Oliver Baumann (TSG-Keeper): „Ich bin mit dem 1:1 nicht zufrieden, wir hatten eine super erste Hälfte, sind dann aber selbst dafür verantwortlich, dass wir nicht gewinnen. Wir haben Hertha zum 1:1 eingeladen und machen im Endeffekt beide Tore, das darf uns nach einem eigenen Einwurf nicht passieren. In der zweiten Hälfte haben wir gefühlt nicht mehr so viel investiert, Hertha hat gut gestanden und auf Konter gelauert, da sind sie gut ins Pressing gegangen und besser in die zweite Hälfte gekommen. Nach acht Spieltagen stehen wir dennoch gut in der Tabelle, Platz fünf ist okay.“

Andrej Kramaric (TSG-Torschütze): „Ich bin sehr froh, dass ich wieder gegen Hertha getroffen habe, aber ich ärgere mich, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben. Wir waren meiner Meinung nach das bessere Team und hatten die Chancen, drei Punkte zu holen. Wir haben das Spiel vor allem im ersten Durchgang in der ersten Hälfte kontrolliert, aber haben uns leider nicht belohnt.“

Statistik:

Hertha BSC: Christensen - Kenny, Uremovic (46. Rogel), Kempf, Plattenhardt - Sunjic - Tousart, S. Serdar (72. Richter) – Lukebakio (83. Boateng), Kanga (72. Selke), Ejuke (90+1. Mittelstädt)
TSG Hoffenheim: Baumann – Ozan Kabak, Vogt, Nsoki (82. Akpoguma) – Kaderabek, Geiger (63. Stiller), Angeliño (82. Skov) – Prömel, Baumgartner (82. Bruun Larsen) – Dabbur (61. Georginio), Kramaric
Tore: 0:1 Kramaric (26.), 1:1 Lukebakio (37.)
Schiedsrichter: Christian Dingert
Zuschauer: 41.653

Schon am Freitag geht es für die TSG Hoffenheim weiter. Unter Flutlicht empfangen die Kraichgauer um 20.30 Uhr in Sinsheim Aufsteiger SV Werder Bremen.

Fotos: Kraichgaufoto

Auf Baumann war erneut Verlass und Für Breitenreiter gab es am Geburtstag nur einen Punkt

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