Fußball-Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim stellte heute Hansi Flick als neuen Geschäftsführer Sport vor. Der 52-Jährige wird ab 1. Juli gemeinsam mit Frank Briel und Dr. Peter Görlich das Führungsteam der TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH bilden. Im mit 50 Medienvertretern vollbesetzten Presseraum im Trainingszentrum in Zuzenhausen, bei dem neben Flick auch TSG-Gesellschafter Dietmar Hopp auf dem Podium Platz nahm, wurden in einer 40-minütigen Pressekonferenz die neuen Strukturen ausführlich erläutert. Hopp machte gleich zu Beginn deutlich, was die Personalie Flick für den Verein bedeutet: „Heute ist ein bedeutender Tag für die TSG. Die Verpflichtung von Hansi Flick als Geschäftsführer ist ein Meilenstein auf dem Weg unseres Klubs. Wir sind nun auf allen Führungspositionen optimal besetzt. Mit Hansi Flick haben wir ein neues Gesicht bekommen. Er kennt im Fußball die Nachwuchs- wie die Profi-Welt gleichermaßen gut und er ist national und international bestens vernetzt. Dazu ist er regional verwurzelt und hat große Sympathiewerte. Wir sind glücklich, dass er ab dem 1. Juli für uns arbeiten wird und hoffen, dass er uns lange erhalten bleibt.“
Für Dietmar Hopp hat die TSG ein neues Gesicht bekommen
Für Hopp stehen der TSG eine ganze Reihe wichtiger Aufgaben bevor
Die hohe Kompetenz von Flick hob der SAP-Mitbegründer dabei besonders hervor: "Internationale Erfahrung, Überblick über alle Jugendtalente, exzellente Vernetzung, hohe Glaubwürdigkeit, regionale Verbundenheit - ein Sympathieträger". Neben der bevorstehenden Teilnahme an den Play-offs zur Champions League stehen für Hopp eine ganze Reihe neuer, großer Herausforderungen für den Verein bevor: "Es war wichtig intern etwas mehr Luft zu verschaffen, um auch für Geschäftsführer Dr. Peter Görlich, der den Bereich Sport nun nicht mehr beackern muss, mehr Freiräume für anderen wichtige Aufgabengebiete zu ermöglichen."
Fünf-Jahresvertrag schließt eine weitere Trainertätigkeit aus - mit einer Ausnahme!
Im Januar trat Hansi Flick aus privaten Gründen als DFB-Sportdirektor zurück. Über sein Ausscheiden sagte er heute rückblickend: "Ich habe das beim DFB immer gerne gemacht, aber Vieles beim DFB ist auch sehr politisch und für mich zu weit weg vom Sportlichen. Es war nicht ganz die Arbeit, die ich mir vorgestellt habe". Als kurz darauf Hopp bei Flick eine erste Anfrage startet, bat dieser noch um etwas Abstand und Auszeit. Flick: „Ich habe ihn damals gebeten, mir etwas Zeit zu geben, da ich eine Auszeit und mich um meine Familie kümmern wollte. Das haben er und der Klub respektiert. Im Lauf der Zeit wurde der Kontakt dann intensiver und ich habe vor dem letzten Spieltag der vergangenen Saison meinen Vertrag bei der TSG unterschrieben.“ Der Vertrag bei der TSG läuft fünf Jahre. Der 52-Jährige stellte klar, dass er mit Sicherheit nicht mehr als Trainer arbeiten werde – Ausnahme „vielleicht mal bei meinen Enkeln in einer Bambini-Mannschaft.“ Bei den Hoffenheimer Spielen wird Flick ich nicht mit auf der Bank sondern auf der Haupttribüne Platz nehmen.
Flick sieht sich als Teamplayer
Von der Entwicklung der TSG zeigte sich der ehemalige Assistent von Bundestrainer Joachim Löw begeistert: “Ich bin seit einiger Zeit informiert und bin beeindruckt von dem, was ich beispielsweise im Scouting gesehen habe. Die Art und Weise wie mögliche Neuzugänge beobachtet und eingeordnet werden, ist großartig. Ich werde mir in der kommenden Zeit ein noch klareres Bild über die TSG und die internen Abläufe verschaffen.“ Flick machte dabei deutlich, dass für ihn der Teamgedanke ganz wichtig ist: „ Ich werde intensive Gespräche mit Peter Görlich, Frank Briel, Alexander Rosen, Dirk Mack und Julian Nagelsmann führen. Ich bin ein Teamplayer und im Team möchte ich dann zukünftig Dinge für den Verein optimieren. Dass mir Talente besonders am Herzen liegen, ist bekannt. Mir ist es wichtig, dass wir nicht nur Fußballer, sondern auch Menschen und Persönlichkeiten ausbilden. Bei der TSG gibt es mit "Anpfiff ins Leben" dafür zudem den perfekten Partner.“
Der europäische Wettbewerb ist für den Klub eine neue Erfahrung
Manager Rosen und Trainer Nagelsmann bescheinigte Flick in der vergangenen Saison einen überragenden Job gemacht zu haben: "Ich habe viele Spiele live gesehen und war beeindruckt. Da war sowohl im Kader als auch was die Spielauffassung betrifft, eine klare Handschrift zu erkennen. Nun hoffen wir, dass wir in den Champions-League-Playoffs den Traum von der Königsklasse weiterleben können. Die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb ist für den Klub eine neue Erfahrung und ich versuche auch hier mit meiner internationalen Erfahrung zu helfen."
Wunsch ist es zusammen mit Rosen und Mack ein erfolgreiches Team zu bilden
Auch im Nachwuchsbereich ist der Bammentaler voll integriert. So ist er als Geschäftsführer sowohl für den Sport als auch die Akademie verantwortlich und steht stets im engen Austausch mit dem Direktor Profifußball Alexander Rosen und dem Direktor Nachwuchs Dirk Mack. Flick: „Die beiden werden auch weiterhin die Tagesarbeit übernehmen. Wir werden uns austauschen und ein Team bilden. Das ist für den gemeinsamen Erfolg enorm wichtig.“
Eng mit der Region verbunden
Flick ist nicht nur wegen seiner Geburtstadt Heidelberg sehr eng mit der Region verbunden. In Bammental betreibt er seit vielen Jahren ein Sportgeschäft. In den Jahren 2000 bis 2005 trainierte er die TSG, führte die Kraichgauer in die Regionalliga sowie bis ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Nach einem kurzen Gastspiel als Co-Trainer bei RB Salzburg hatte er als Co-Trainer bei der deutschen Nationalmannschaft an der Seite von Jogi Löw großen Anteil am Gewinn des Weltmeistertitel 2014 in Brasilien. Nach diesem größtmöglichen Erfolg verlässt er die Trainerbank, wird vom 1. September 2014 bis zum 16. Januar 2017 DFB-Sportdirektor.
Fotos: BWA und Kraichgaufoto
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