Nach der Mitgliederversammlung am späten Montagabend stellte sich Hoffenheims Gesellschafter und Mäzen Dietmar Hopp noch einigen Interviewfragen. Dabei machte er deutlich, dass trotz aller aufkommender Begehrlichkeit, die bestehenden Verträge bei Trainer und Spielern einzuhalten sind.
Herr Hopp, was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie einen Blick auf die Bundesligatabelle werfen?
Dietmar Hopp: Deutlich mehr als letztes Jahr. Es macht richtig Spaß.
Muss man nun das Saisonziel korrigieren?
Hopp: Letztes Jahr haben wir Angst gehabt abzusteigen – die Angst haben wir nicht mehr. Mehr sage ich nicht dazu.
Zuletzt standen gegen Köln fünf Eigengewächse gemeinsam auf dem Spielfeld. Ist das auch ein erreichtes Ziel von Ihnen?
Hopp: Ja, es ist eine gewisse Genugtuung. Es hat viel länger gedauert, wie ich es mir vorgestellt habe. Doch es ist jetzt Gott sei Dank eingetreten, dass wir Eigengewächse in der Ersten Mannschaft sehen. Und wir sehen bei vielen Vereinen in der Ersten, Zweiten und Dritten Liga viele Spieler, die in Hoffenheim ausgebildet wurden. Dies ist eine Bestätigung des Konzeptes.
Es dürfte auch für die anderen Nachwuchsspieler eine zusätzliche Motivation sein, dieses Ziel noch intensiver anzustreben.
Hopp: Natürlich – wenn da gar niemand oben gelandet wäre, würde bei einigen der Antrieb fehlen. Ich denke, dass dies ein großer Motivationsschub für alle anderen sein wird. Wer am Samstag gegen Köln den eingewechselten Baris Atik gesehen hat, das war schon verwunderlich wie der Junge aufgetreten ist.
Durch die Erfolge werden auch die Begehrlichkeiten an Trainer und Spielern zunehmen. Ist man dagegen gewappnet?
Hopp: Julian ist natürlich schon im Fokus vieler anderer Vereine. Doch erstens hat er einen Vertrag, der mit dieser Saison noch drei Jahre dauert. Zweitens ist Julian keiner, der einen Schnellschuss macht. Er wird nachhaltige Arbeit am Beispiel Hoffenheim zeigen. Und das macht mir den Mut, dass wir ihn länger haben werden. Bei den Spielern ist es ähnlich, auch sie haben Verträge. Wir werden die Verträge halten und das erwarte ich auch von den Spielern.
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