Für Ilzer ist das Duell mit den Wölfen das bislang wichtigste Spiel als Hoffe-Coach

Der TSG steht ein anspruchsvoller Jahresauftakt bevor

Nach einer kurzen Winterpause startet die TSG Hoffenheim am Samstag um 15:30 Uhr mit einem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg ins neue Jahr 2025. Bei winterlichen Temperaturen etwas über dem Gefrierpunkt werden in der Sinsheimer PreZero Arena zirka 18.000 Zuschauer erwartet. Während die Gastgeber dabei auf den dringend benötigten Befreiungsschlag im Abstiegskampf hoffen, wollen die Wolfsburger auf Platz 11 den Anschluss an die obere Tabellenhälfte wiederherstellen.

Revanche fürs Pokal-Aus

Beide Vereine trafen erst kürzlich im DFB-Pokal aufeinander. Dabei setzte sich der VfL am 4. Dezember im Achtelfinale zu Hause mit 3:0 durch. Für TSG-Trainer Christian Ilzer entsprach das deutliche Ergebnis nicht dem Spielverlauf: „Die Niederlage war äußerst schmerzhaft, da wir dem Gegner gut Paroli bieten und lange die Partie offen gestalten konnten. Ein Revanchespiel ist es für mich nicht, denn unser Fokus ist klar auf drei Heimpunkte im Ligaalltag ausgerichtet.“  

Andrej Kramaric mit Offensivdrang im Testspiel gegen den FC Augsburg

Schlechte Bilanz aus den letzten sieben Partien

Nach dem furiosen 4:3-Auftaktsieg über RB Leipzig unter dem neuen Cheftrainer konnten die Hoffenheimer bei drei Unentschieden und vier Niederlagen keines der folgenden sieben Pflichtspiele gewinnen. In der Bundesliga wurden aus den seitherigen vier Partien nur zwei Punkte geholt. Dabei offenbarte sich eine äußerst schwache Trefferquote, bei der man nie mehr als einen Treffer pro Partie erzielte. Diese Negativbilanzen führen dazu, dass die Blau-Weißen auf Rang 15 im Tabellenkeller überwinterten.

Die DNA muss passen

Der Befreiungsschlag nach dem Trainerwechsel Pellegrino Matarazzo zu Christian Ilzer schien somit schnell verflogen zu sein. Doch man muss dem neuen österreichischen Trainergespann zu Gute halten, dass sie aufgrund des dichten Terminkalenders mit den vielen Englischen Wochen wenig Zeit für Trainingseinheiten hatten, um der Mannschaft den gewünschten Spielstil einzuimpfen. Erst jetzt in der kurzen zehntägigen Vorbereitung konnte man hier intensiver ansetzen. Mit dem Ergebnis ist Ilzer zufrieden: „Es war sehr produktiv, wir haben die Tage sehr gut genutzt, um uns bestmöglich vorzubereiten. Wir wollen an unseren Prinzipien arbeiten und unsere DNA einfließen lassen. Das klappt immer besser. Wir sind bereit für Wolfsburg.“

Dennis Geiger spricht von einer positiven Trainingsarbeit

„Es ist eine Menge Zug im Training“

Dennis Geiger zum Trainingsauftakt

Für TSG-Mittelfeldspieler Dennis Geiger war es eine intensive, sehr positive Vorbereitung: Es ist eine Menge Zug im Training. Jeder weiß, um was es geht und in welcher Situation wir uns befinden.“

Startelfdebüt der Neuzugänge?

Ob bereits die beiden Hoffenheimer Neuzugänge in der Startelf stehen werden ließ der Hoffe-Coach offen: „Die Neuen haben sich gut eingefügt. Es gab schnell ein gutes Vertrauen. Sowohl Gift Orban als auch Erencan Yardimci haben gute Schritte gemacht.“ Man darf gespannt sein, wie leistungsfördernd sich der große Konkurrenzkampf in der Offensive auswirkt. Zum einen kann dies beflügeln, zum andern aber auch den einen oder andern hemmen.

TSG-Neuzugang Gift Orban (re.) im Duell beim einzigen Testspiel gegen den Augsburger Jeffrey Gouweleeuw

Kein gutes Revier für die schwach startenden Wölfe

Gegen die Wölfe haben die Kraichgauer mit acht Heimsiegen eine äußerst positive Bilanz aufzuweisen. Gegen keinen anderen Bundesligist war man erfolgreicher. Da trifft es sich – zumindest statistisch – gut, dass der VfL in den vergangenen neun Jahren sieben Mal auswärts ins erste Bundesliga-Spiel des neuen Kalenderjahres startete und dabei bei zwei Unentschieden und fünf Niederlagen noch nie gewinnen konnte.

Stärken im Offensivspiel und bei der Chancenverwertung

Doch auf solche Rechenbeispiele können sich die Nordbadener nicht verlassen, zumal die Wölfe vor allem mit ihrer gefährlichen Offensive brandgefährlich und bissig sind. Eine Chancenverwertung von 23 Prozent mit bereits 32 Toren unterstreicht dies eindrucksvoll. Vor allem bei Standardsituationen sind die Kicker von der Autostadt äußerst erfolgreich: Zehn hieraus erzielte Treffer sind Liga-Spitzenwert.

Gelingt es TSG-Keeper Oliver Baumann erstmals seit 28 Heimspielen wieder ohne Gegentor zu bleiben?

Der Wunsch nach einem Heimspiel ohne Gegentreffer

Baumann & Co. wünschen sich vor allem endlich mal ein Heimspiel wieder zu Null zu beenden. Ein Wunschtraum, der schon seit langem besteht. In den vergangenen 28 Bundesliga-Heimspielen musste der TSG-Keeper stets hinter sich greifen – ein laufender Vereinsnegativrekord und die zweitlängste Serie in der Bundesliga-Geschichte.

Akribische Vorbereitung auf den Re-Start von Trainer Christian Ilzer

„Für mich das bislang wichtigste Spiel“

TSG-Coach Christian Ilzer zum Auftaktspiel

Nach eigener Aussage ist es für Trainer Ilzer das bislang wichtigste Spiel, seit er das Trainerkommando an der Elsenz übernommen hat. Mit einem Auftaktsieg würden neue Kräfte und Selbstvertrauen frei werden, die jetzt dringend nötig sind. Ilzer: „Wir wollen das Jahr mit einem Erfolgserlebnis starten. Siege geben am meisten Selbstvertrauen und das vermissen wir seit langer Zeit.“ Dass dies erneut kein leichtes Unterfangen gegen einen schwer bespielbaren Gegner wird macht der Österreicher deutlich: „Wolfsburg verteidigt es im Kollektiv sehr gut und hatte bis auf die zwei vergangenen Spiele auch sehr gute Ergebnisse. Es wird kein leichtes Spiel, aber wir müssen uns zutrauen, dass wir zu Hause gewinnen. Das wird ganz wichtig.“

„Wir wissen, was uns erwartet“

VfL-Trainer Ralph Hasenhüttl zur bevorstehenden Aufgabe

Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl weiß um die Schwere der Aufgabe beim Re-Start an der A6: „Es wird schwer in Hoffenheim, keine Frage. Wir wissen, was uns dort erwartet. Wir müssen eine Balance aus koordiniertem Verteidigen und auch hohe Ballgewinne haben, um in unser gutes Umschaltspiel zu kommen.“

Auf den Wolfsburger Angreifer Jonas Older Wind (li.) müssen die Hoffenheimer ganz besonders achten

Ein anspruchsvolles, richtungsweisendes Januar-Programm

Angesichts der vielen Vorsätze und Prognosen ist den Zuschauern in der nur etwas mehr als zur Hälfte gefüllten Sinsheimer Arena eine unterhaltsame und interessante Partie zu wünschen, die zudem wenig Anlass zum Frieren bietet. Für die Gastgeber steht angesichts der letzten Resultate und des schlechten Tabellenplatzes gleich zum Jahresauftakt viel auf dem Spiel. Angesichts der weiteren schweren Aufgaben gegen die Münchner Bayern (Mi., 15.01.), dem folgenden Gastspiel hoch im Norden bei Aufsteiger Kiel (Sa., 18.01.) sowie den Duellen mit Frankfurt (Sa., 26.01.) und Leverkusen (01.02.) dürfte jedem bewusst sein, was auf dem Spiel steht. Hinzu kommen noch die beiden schweren internationalen Aufgaben in der Europa League gegen Tottenham (Do., 23.01.) und Anderlecht (Do., 30.01.). Das Januar-Programm verlangt den Hoffenheimern gleich verdammt viel ab.

Fotos: Kraichgaufoto und foto2press

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