Für Kramaric wird ein Sieg in Darmstadt zur Pflichtaufgabe

Der Zug nach Europa ist für die TSG noch nicht abgefahren

Am Wochenende steht für die 18 Erstligisten der vorletzte Bundesliga-Spieltag der Saison 2023/24 auf dem Programm. Während die deutsche Meisterschaft schon vorzeitig zu Gunsten der derzeitig unbesiegbaren Übermannschaft von Bayer 04 Leverkusen entschieden ist, garantiert der Abstiegskampf sowie das Wettrennen um eine Europapokal-Platzierung noch jede Menge Spannung.

Auswärtssieg wird zur Pflichtaufgabe

Auch für die TSG Hoffenheim geht es in den beiden noch ausstehenden Partien am Sonntag (15:30 Uhr) beim bereits feststehenden Absteiger SV Darmstadt 98 und eine Woche später beim Saisonfinale zu Hause gegen den Rekordmeister FC Bayern München um eine mögliche internationale Qualifikation. Um dieses lukrative Ziel zu erreichen, zählen am 33. Spieltag drei Punkte am Böllenfalltor zur Pflichtaufgabe. Dabei vertrauen die Kraichgauer auf ihre Auswärtsstärke. Mit bislang sechs Erfolgen haben sie auswärts bereits doppelt so oft gewonnen, als in der gesamten vergangenen Spielzeit.

TSG-Stürmer Ihlas Bebou versucht an seinem Darmstädter Gegenspieler vorbeizuziehen

Ein ständiges Auf und Ab

Zuletzt wechselten sich bei den Hoffenheimern Licht und Schatten kontinuierlich ab. Ähnlich wechselhaft wie das April-Wetter, so unbeständig waren die Auftritte und Ergebnisse der Matarazzo-Truppe. Während die Blau-Weißen sieben Punkte aus den vergangenen drei Heimspielen holten, enttäuschten sie vor allem bei den abstiegsbedrohten Teams aus Mainz (1:4) und Bochum (2:3). Jetzt wartet mit dem bereits feststehenden Tabellenschlusslicht ein weiterer unangenehmer Gegner, der sich in seinem vorerst letzten Erstligaheimspiel würdig von seinen treuen Fans im Merck-Stadion am Böllenfalltor verabschieden möchte.

Hoffenheims Grischa Prömel setzt sich energisch gegen seinen Darmstädter Gegenspieler durch

Kramaric in Trefferlaune

Für Hoffenheims Stürmer Andrej Kramaric, der vier Mal in den zurückliegenden fünf Partien traf, wird ein Auswärtsdreier beim hessischen Nachbarn zur Pflichtaufgabe. Der kroatische Nationalstürmer, der aktuell auf zwölf Saisontreffer kommt, trifft gegen die Lilien ganz besonders gerne. In seinen bislang vier Duellen war er vier Mal erfolgreich.

Das Spiel in Darmstadt wird zu einem ganz wichtigen finalspiel“

TSG-Stürmer Kramaric zum bevorstehenden letzetn Saisonauswärtsspiel in Darmstadt

Hoffenheims ehrgeiziger Rekordtorschütze hofft nun diese Serie am Sonntag fortzusetzen, zumal er keinen Hehl daraus macht, dass eine verpasste Europapokalteilnahme auch für ihn eine große Enttäuschung wäre: „Nach dem wichtigen Punkt gegen Leipzig wird das Spiel in Darmstadt zu einem ganz wichtigen Finalspiel, wo wir unbedingt gewinnen müssen. Wir wissen was uns dort erwartet und deshalb waren wir die ganze Woche darauf voll und ganz fokussiert. Auch wenn man glaubt, dass wir auf dem Papier vielleicht die bessere Mannschaft sind, so müssen wir mit Vollgas in Darmstadt zur Sache gehen.“

TSG-Keeper Oliver Baumann in Erwartung eines Darmstädter Angriffs

„Wir wollen dort unbedingt gewinnen“

Kramarics Kampfansage

Aus den Worten Kramarics ist deutlich zu entnehmen, dass jetzt alles dem Erfolg unterordnet werden soll: „Zusammen mit unseren Fans, die uns gegen Leipzig super unterstützt haben, werden wir dort 100 Prozent geben, um die drei Punkte mitzunehmen. Wir wollen in Darmstadt unbedingt gewinnen.“

Lilien zu Hause wenig produktiv

Die Chancen auf den anvisierten Auswärtsdreier sind groß, zumal die 98er zuletzt jegliche Heimstärke vermissen ließen und alle ihre letzten sechs Heimspiele verloren. Demgegenüber konnte der Aufsteiger in vier der bisher ausgetragenen fünf Duellen mit der TSG jeweils punkten (ein Sieg, drei Unentschieden). So auch beim 3:3 im Hinspiel, wo die Lilien gleich drei Mal eine Führung der Gastgeber ausgleichen konnten.

Florian Grillitsch im Zweikampf mit Darmstadts Tobias Kempe (Mitte), der in dieser Szene anscheinend den Ball aus den Augen verloren hat

„Wichtig ist dabei, dass der Blick jetzt nicht wieder in die andere Richtung geht“

Florian Grillitsch

Hoffenheims Abwehrboss Florian Grillitsch fordert in der entscheidenden Phase der Saison die nötige Konstanz: „Wenn wir in den letzten beiden Spielen mit einer ähnlich guten Leistung wie gegen Leipzig auftreten, werden wir noch die nötigen Punkte fürs internationale Geschäft holen. Jetzt gilt es im Saisonfinale das Beste herauszuholen. Wichtig ist dabei, dass der Blick jetzt nicht wieder in die andere Richtung geht – so wie wir es zuletzt öfters hatten – wo gute und schlechte Spiele sich abwechselten. Ziel ist jetzt ganz klar in Darmstadt zu gewinnen.“

Julian Justvan (li.) im Hinspiel beim Duell mit den beiden Darmstädtern Emir Karic und Mathias Honsak (re.)

Wiedersehen mit Justvan

Für Mittelfeldspieler Julian Justvan kommt es zum Wiedersehen mit den Ex-Kollegen. Der 26-Jährige wechselte in der Winterpause auf Leihbasis nach Darmstadt, wo er bereits zwölf Mal zum Einsatz kam.

Pavel Kaderabek (Vordergrund) kommt vor Darmstadts Clemens Riedel an den Ball

„Wir fokussieren uns auf uns, dann haben wir alles in der eigenen Hand“

Hoffenehims Traienr Matarazzo zur Herangehensweise in Darmstadt

TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo macht im Vorfeld deutlich, dass man sich in Darmstadt nur auf die eigenen Stärken besinnen möchte: „Darmstadt ist keine typische Abstiegsmannschaft. Sie setzen auf spielerische Ansätze, auch wenn sie lange Bälle nutzen. Wir müssen auf das Gegenpressing aufpassen und auf die zweiten Bälle gehen. Wir wissen nicht, welches Gesicht sie zeigen werden, aber das ist auch nicht wichtig für uns. Wir fokussieren uns auf uns, dann haben wir alles in der eigenen Hand.

Fotos: Kraichgaufoto

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