Für Nürnberg ist das Beständigste die Unbeständigkeit

Beim SVS möchte man endlich den Deckel draufmachen und den Klassenerhalt feiern

Am Samstag empfängt der SV Sandhausen im BWT-Stadion am Hardtwald um 13 Uhr zum 32. Spieltag und gleichzeitig vorletzten Heimspiel der Saison den 1. FC Nürnberg. Die Franken zählen zu den Traditionsvereinen im Profifußball. Mit neun Meisterschaften waren sie  bis 1987 über 60 Jahre lang deutscher Fußball-Rekordmeister, bevor sie die Münchner Bayern ablösten. Seitdem ist der Club als ´Fahrstuhlmannschaft` bekannt, da es ihm nicht gelingt, sich dauerhaft in einer Liga zu etablieren, sondern wiederholt auf- und absteigt. Nach ihrer fünfjährigen Erstligazugehörigkeit von 2009 bis 2014 sind die Rot-Weißen im Zweitligamittelmaß versunken. Für die Cluberer ist in der Rückrunde das Beständigste die Unbeständigkeit. Das Abstiegsgespenst konnte nur unter aller größten Anstrengungen vom heimischen Valznerweiher noch vertrieben werden.

Kann Richard Sukuta-Pasu (li.) gegen den Club seine Torgefährlichkeit wieder unter Beweis stellen?

Viele Personalwechsel und Neuanfänge

Ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Sandhäuser Trainer Alois Schwartz am Hardtwald hat sich zerschlagen, da dieser nach der Derbyniederlage des 1. FCN beim ungeliebten Nachbarn SpVgg Greuther Fürth am 7. März von seinen Aufgaben entbunden wurde. Sein Nachfolger Michael Köllner - bis dato Leiter des Nachwuchsleistungszentrums - wurde bis auf Weiteres zum Cheftrainer ernannt. Unter seiner Regie konnte sich das Bundesliga-Gründungsmitglied in den letzten acht Pflichtspielen nur unwesentlich verbessern. Den Kurs, den Schwartz eingeschlagen hatte, führt Köllner fort, indem er U23-Akteure wie Kammerbauer, Mühl, Löwen oder Teuchert ins Team einbaut. Ein wichtiger Stützpfeiler im Mittelfeld ist Möhwald, der bereits elf Tore vorbereitete. Das 20-jährige Stürmertalent Teuchert sicherte dem Club zuletzt mit zwei Treffern vier wichtige Punkte.

Rund 8.000 Zuschauer werden beim vorletzten Saisonheimspiel am Hardtwald erwartet

Sturm-Duo konnte nicht ersetzt werden

Die aus finanziellen Gründen bedingten Abgänge des letztjährigen erfolgreichen Sturm-Duos Füllkrug (wechselte zu Saisonbeginn nach  Hannover) und Burgstaller (ging in der Winterpause zum FC Schalke 04), konnten noch nicht kompensiert werden. Zudem verlor Nürnberg, das in den Relegationsspielen zur Bundesliga 2016 nur knapp an Eintracht Frankfurt scheiterte, zu Saisonbeginn seinen Erfolgstrainer Rene Weiler an den belgischen Spitzenclub  RSC Anderlecht.
Die Franken werden mit Sicherheit  in der neuen Saison einen neuen Anlauf starten, um wieder ins Oberhaus zurückzukehren. Personelle Weichen wurden bereits gestellt, indem man in der  Winterpause Djakpa von Eintracht Frankfurt und das Waldhöfer Talent Förster, an dem auch der SV Sandhausen stark interessiert war, verpflichtete.

Klingmann und Linsmayer kehren zurück, Gordon weiterhin verletzt

Sandhausens Rechtsverteidiger Philipp Klingmann und Mittelfeld-Stratege Denis Linsmayer kehren gegen den Club nach abgesessener Gelb-Sperre wieder zurück ins Team. Innenverteidiger Daniel Gordon ist dagegen nach wie vor verletzt und keine Option. Weiterhin verzichten muss SVS-Coach Kenan Kocak auch auf die Langzeit-Verletzten Max Jansen, José Pierre Vunguidica und Andrew Wooten.

„Gegen Nürnberg brauchen wir echte Typen auf dem Platz“

Kocak mit Blick auf Samstag: "Wir brauchen echte Typen auf dem Platz, die kämpfen bis zum Umfallen und noch einmal alles rausholen, was in ihnen steckt. Da ist es nicht entscheidend, wer uns auf dem Platz gegenübersteht, sondern dass wir mit der richtigen Einstellung ins Spiel gehen.“ Nürnberg sei eine qualitativ enorm starke Mannschaft mit guten und talentierten Einzelspielern in ihren Reihen. Darauf werde man sich aber einstellen und einen geeigneten Matchplan erstellen. Dass sich drei Spieltage vor Schluss noch immer nahezu die halbe Liga im Anstiegskampf befindet, lässt den Trainer unbeeindruckt. „Wir schauen nur auf uns. Alles, was sonst noch alles in der Liga passiert, ist für uns uninteressant.“

"Wollen endlich den Deckel draufmachen"

 

Nach dem begeisternden Sandhäuser 3:1-Erfolg im Hinrundenspiel wird man am Hardtwald alles daran setzen, auch zum zweiten Mal  gegen die Cluberer den Platz als Sieger zu verlassen, um  anschließend  den endgültigen Klassenerhalt feiern zu können. SVS-Präsident Jürgen Machmeier zeigt sich zuversichtlich: „Wir wollen mit einem Heimsieg gegen Nürnberg endlich den Deckel drauf machen und uns mit einem Dreier den Klassenerhalt endgültig sichern. Dazu brauchen wir, wie schon zuletzt gegen den KSC, wieder die volle Unterstützung der Zuschauer.“ Rund 8.000 Zuschauer werden am Samstagmittag am Hardtwald erwartet.

 

Ticket-Aktion „Bring a friend“ für Dauerkartenbesitzer

Zum Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg haben Dauerkarteninhaber die Möglichkeit, einen Freund mit ins BWT-Stadion am Hardtwald zu bringen. Als Dankeschön für die Unterstützung der Fans während der gesamten Saison erhält zum vorletzten Heimspiel jeder Dauerkartenbesitzer eine zusätzliche Freikarte in seiner Ticket-Kategorie. Die freie Eintrittskarte kann unter Vorlage der Dauerkarte im Fanshop des SVS in der Jahnstraße 1 entgegengenommen werden. Der SV Sandhauen weist darauf hin, dass im Falle von Sitzplätzen nicht garantiert werden kann, dass diese unmittelbar nebeneinander liegen. Dauerkarten in den Hospitality-Bereichen sind von der Aktion ausgeschlossen. Am Spieltag selbst ist eine Ausgabe der zusätzlichen Eintrittskarte leider nicht mehr möglich.

Fotos: BWA und Uwe Schmidt

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