„Hoffe“ erwartet ein intensives Spiel und 10.000-Eintracht-Fans
Im ersten Saison-Heimspiel empfängt die TSG Hoffenheim am Samstag um 15:30 Uhr in der bereits ausverkauften Sinsheimer PreZero Arena Eintracht Frankfurt. Nach dem erfolgreichen 2:1-Auftaktsieg in Leverkusen möchte das Team von Trainer Christian Ilzer auch gegen den hessischen Nachbarn punkten. Die Frankfurter als letztjähriger Tabellendritter blickten gespannt auf die Auslosung für die Champions League Vorrunde, wo sie mit Liverpool (H), Barcelona (A), Atalanta (H), Atlético Madrid (A), Tottenham (H), Neapel (A), Galatasaray (H) und Qarabag (A) auf schwere, aber zugleich sportlich sehr interessante Gegner treffen.
Selbstbewusste Hessen
Der Deutsche Meister von 1959, fünffacher DFB-Pokalsieger, UEFA-Cup-Sieger von 1980 und Gewinner der UEFA Europa League 2022 hat sich als Saisonziel gesetzt, erneut ein gewichtiges Wort bei der Vergabe der lukrativen Plätze für die Königsklasse mitzureden. Hierfür ist der Start in die neue Saison mit einem 4:1-Auftakterfolg gegen Werder Bremen geglückt. Entsprechend selbstbewusst und mit breiter Brust reist das Team aus der Bankenmetropole mit rund 10.000 Fans im Rücken vom Main an die Elsenz. Dass die Eintracht-Fans auch in Sinsheim für mächtig Stimmung sorgen, war in den vergangenen Spielzeiten unverkennbar. So auch beim spektakulären 2:2-Remis im Januar. Hugo Ekitiké traf dabei doppelt für die Hessen, doch Gift Orban und Adam Hlozek in der Nachspielzeit, konnten die Rückstände zum letztendlich verdienten Ausgleich egalisieren.

Verbesserungswürdige Bilanz
Gegen die Frankfurter tun sich die Kraichgauer allgemein schwer. In den zurückliegenden 16 Duellen konnte man nur zwei Mal den Platz als Sieger verlassen, während die Adler-Träger zehn Siege einfuhren. Angesichts dieser aussagekräftigen Statistik kann man schon von einem „hessischen Angstgegner“ sprechen. Saisonübergreifend ist das Toppmöller-Team seit sieben Spieltagen ungeschlagen. Eine Serie, die für zusätzliches Selbstvertrauen sorgt. Doch jede Erfolgsserie geht mal zu Ende, was der Hoffenheimer Sieg in Leverkusen, wo es zuvor fünf Niederlagenin Folge gab, eindrucksvoll bestätigte. Nun soll auch die Negativserie gegen die Hessen ein Ende nehmen.

„Wir wollen eine konstante Erfolgsmaschine werden„
Hoffenheims Trainer Ilzer zum bevorstehenden Spiel
Die Vorfreude bei TSG-Cheftrainer Christian Ilzer ist vorhanden: „Beide Teams haben zum Auftakt gewonnen. Frankfurt hat eine ähnliche Struktur wie wir, daher könnte es interessant werden. Wir spüren insgesamt eine Vorfreude, dass wir vor unseren Fans spielen können. Wir wollen eine konstante Erfolgsmaschine werden.“

„Hoffenheims Intensität ist auf einem guten Niveau“
Frankfurts Trainer Toppmöller über Gegner Hoffenheim
Frankfurts Trainer Dino Toppmöller erwartet ebenfalls ein intensives Duell. In seiner detaillierten Analyse bescheinigt er dem kommenden Gegner souveräne Auftritte im Pokal in Rostock und in der Bundesliga in Leverkusen. Der Eintracht-Coach bei der Spieltags-PK: „Hoffenheim hat eine sehr interessante Mannschaft und einen großen Umbruch hinter sich. Mittlerweile ist die Handschrift des Trainers sehr deutlich zu sehen. Das zeigt, dass man Trainern auch mal etwas Zeit geben muss, damit die Dinge greifen. Ich glaube, dass der Kader von außen betrachtet jetzt mehr den Vorstellungen von Christian Ilzer entspricht. Fußball spielen konnte die TSG schon immer, jetzt ist auch ihre Intensität auf einem guten Niveau. Die Identität ist eine andere.“

Fanmarsch zum Stadion
Die Hoffenheimer Fanszene, die sich mit den vielen Gästefans wieder ein heißes akustisches Duell liefern wird, trifft sich im Vorfeld der Partie zu einem gemeinsamen Fanmarsch von der Sinsheimer Fußgängerzone zur Arena am Technik-Museum. Treffpunkt für die TSG-Fans ist bereits um 10:30 Uhr vor dem Sinsheimer Wächter. Der Fanmarsch setzt sich um 12 Uhr in Bewegung.

Ist Burger gegen Frankfurt dabei?
Die Sprunggelenksverletzung bei Neuzugang Wouter Burger aus dem Leverkusen-Spiel hat sich als nicht so schlimm herausgestellt, so dass er womöglich am Samstag im Kader stehen könnte. Trainer Ilzer bei der heutigen PK: „Zum Glück ist es nicht so schlimm, er ist schon wieder sehr nah an der Mannschaft. Wir haben morgen noch ein Aktivierungstraining, es steht durchaus noch im Raum, dass er schon wieder dabei sein kann.“ Alternativ stehen mit Umut Tohumcu und Grischa Prömel zwei weitere Achter im Aufgebot.
Kaderverkleinerung
Das Sommertransferfenster ist noch bis Montag, 1. September um 12 Uhr geöffnet. Nach der Verpflichtung von Albian Hajdari als Ersatz für den aufgrund eines Kreuzbandrisses länger ausfallenden Koki Machida haben die Nordbadener drei weitere Profis aus dem nach wie vor großen Spielerkader abgegeben.


Becker wechselt nach Nürnberg, Orban wird an Verona verliehen
So wechselte Mittelfeldspieler Finn Ole Becker zum Zweitligisten 1. FC Nürnberg und Stürmer Gift Orban wurde an Hellas Verona ausgeliehen. Die Italiener sicherten sich zudem eine Kaufoption für den vor acht Monaten für neun Millionen Euro Ablöse verpflichteten Nigerianer an Olympique Lyon. Dem Vernehmen nach soll es sich um eine Leihgebühr in Höhe von 500.000.-€ und einer Kaufoption von acht Millionen Euro handeln. Aufgrund der großen Konkurrenz im Sturmzentrum mit Fisnik Asllani, Tim Lemperle und Max Moerstedt suchte sich der 23-jährige Orban, der in Hoffenheim noch einen Vertrag bis 2029 besitzt, eine neue sportliche Perspektive über dem Brenner in der Serie A.

Drexler vor der Rückkehr nach Nürnberg
Aufgrund wenig Perspektiven und Einsatzzeiten steht Tim Drexler vor einer Rückkehr zum 1. FC Nürnberg, wohin er bereits in der vergangenen Saison ausgeliehen war. Auch dieses mal soll es sich um ein Leihgeschäft des 20-jährigen Verteidiger zum fränkischen Zweitligisten handeln, Spielpraxis zu erhalten.

Grillitsch wechselt zu Sporting Braga
Mit Florian Grillitsch verlässt ein weiterer langjähriger Spieler die TSG. Der 30-jährige Österreicher war mit kürzeren Unterbrechungen seit 2017 ein wichtiger Bestandteil der Kraichgauer, für die er 196 Pflichtspiele absolvierte. Grillitsch wechselt zum portugiesischen Erstligisten Sporting Braga. Der österreichische Nationalspieler wechselte 2013 aus seiner Heimat in den Nachwuchs von Werder Bremen und schaffte dort den Sprung zu den Profis. 2017 kam er nach Hoffenheim, wo er sich schnell als Leistungsträger etablierte. Grillitsch verließ den Klub im Sommer 2022 Richtung Ajax Amsterdam, ehe er ein Jahr später nach Hoffenheim zurückkehrte.

Spielpraxis gegen Saarbrücken gesammelt
Am Mittwoch siegte die TSG Hoffenheim in einem nicht öffentlichen Testspiel gegen den 1. FC Saarbrücken mit 3:0. Die Partie gegen den Drittligisten, der in der vergangenen Saison in der Zweitliga-Relegation an Eintracht Braunschweig scheiterte, wurde ohne Zuschauer im Dietmar-Hopp-Stadion ausgetragen. Hierbei kamen vor allem Spieler zum Einsatz, die beim Saisonauftakt nicht zum Zug kamen.

„Es ist ein gutes Zeichen, wenn unsere Jungs nominiert sind“
Trainer Ilzer zu den Länderspielabstellungen
Bereits nach dem zweiten Spieltag pausiert die Bundesliga aufgrund einer Länderspielpause. Trainer Ilzer sieht in den vielen Abstellungen seiner Spieler eher eine Auszeichnung als Belastung: „Wir haben einige Spieler, die erstmals nominiert wurden. Das gibt ihnen Rückenwind und bedeutet ihnen etwas. Das freut mich. Ich habe es in Graz erlebt, als wir erst keine Nationalspieler hatten, es später dann immer mehr wurden. Es ist ein gutes Zeichen, wenn unsere Jungs nominiert sind.“
Fotos: Kraichgaufoto