Gelingt dem SVS mit einem Dreier der Sprung in die obere Tabellenhälfte?

Sandhausen kann die Bilanz zu seinen Gunsten wenden

Am Freitagabend geht es wieder los. Der SV Sandhausen muss zum Rückrundenauftakt bei Fortuna Düsseldorf antreten. Die Bilanz gegen die Fortunen ist mit vier Siegen, einem Unentschieden und vier Niederlagen völlig ausgeglichen. Bezeichnend die 2:2-Punkteteilung am Saisonstart beim Debüt von Trainer Kenan Kocak, in der ein unglückliches, spätes  Eigentor von Daniel Gordon den Rheinländern einen glücklichen Auswärtspunkt bescherte. Während sich die Schwarz-Weißen im weiteren Verlauf zunehmend steigerten, schwächelten die Rheinländer zum Jahresende zunehmend. Nach elf Spieltagen belegte der Traditionsverein noch einen beachtlichen fünften Platz.

Düsseldorf setzt zum Sprung nach oben an

Trainerroutinier Friedhelm Funkel hat aus dem Fast-Absteiger der letzten Saison wieder eine homogene und defensivstarke Truppe geformt. Neben einer Reihe junger Spieler hat sich der Deutsche Meister von 1933 und 18. der ewigen Bundesligatabelle gezielt mit erfahrenen Spielern – wie Torschützenkönig Rouwen Hennings – verstärkt. Die Rot-Weißen werden alles in die Waagschale werfen, um mit einem Auftaktsieg in der heimischen ESPRIT-Arena ein deutliches Zeichen als Tabellenachter mit 25 Punkten in Richtung oberesTabellendrittel zu setzen. Dabei zählen die Gastgeber nicht gerade zu den heimstärksten Teams. Lediglich zwölf Heimpunkte (drei Siege, drei Unentschieden und zwei Niederlagen), einen weniger als auf des Gegners Plätzen, holten sie aus acht Partien.

Auf die Torgefährlichkeit von Stürmer Lucas Höler (vorne) hoffen die SVS-Fans auch am Freitagabend

Sandhausen reist mit dem nötigen Selbstvertrauen ins Rheinland

Zwei Plätze dahinter und bei einem Zähler weniger lauert der SVS auf die Chance, sich vorbei an den Düsseldorfern in die erste Tabellenhälfte zu schieben. Mit dem nötigen Selbstvertrauen bei zuletzt sieben Auswärtspunkten und starken Auftritten in Karlsruhe, Nürnberg und Hannover braucht den Kurpfälzern vor dem Gastspiel kurz vor Beginn der närrischen Karnevalszeit im Rheinland nicht bange zu sein. Selbstbewusst gibt Trainer Kocak die Devise vor, nicht mit leeren Händen vom Rückrundenauftakt zurück zu kehren.

40 Punkte und dann schauen was kommt

Zurückhaltend und nüchtern ist der Blick in die Zukunft beim SVS-Coach: „Wir fahren gut, wenn wir weiter bescheiden und demütig bleiben. Wir wissen, dass das bisher Erreichte nur durch harte Arbeit entstanden ist. Darauf dürfen wir uns nicht ausruhen, denn es kann auch sehr schnell wieder in die andere Richtung gehen. Wir dürfen bei den bisher erreichten 24 Punkten nicht anfangen zu träumen sondern müssen weiter Gas geben, dann schauen wir mal, was dabei am Ende herauskommt.“
Kocak ist selbst sehr gespannt, wie viel Luft sein Team noch nach oben hat. Verbesserungsfähig sieht er noch das Spiel mit und ohne Ball. Da er bekanntlich kein Freund von hochgesteckten Zielen ist, fällt sein Rückrundenziel auch bescheiden aus: „Wir schauen, dass wir so schnell wie möglich die 40 Punkte-Marke erreichen. Was danach kommt, wird man sehen.“

Die Fans des SV Sandhausen wünschen sich zum Rückrundenauftakt drei Punkte aus Düsseldorf

„Wir werden weiterhin unseren mutigen und frechen Fußball spielen!“

Kocak hat bereits einen klaren Plan im Kopf, wie er in der ESPRIT-Arena auftreten will: „Wir werden alles dafür geben, dass Spiel so gut wie möglich zu bestreiten und wenn der Schiedsrichter am Ende abpfeift, wir die Lachenden sind. Die Fortuna ist eine robuste, disziplinierte Mannschaft, mit gefährlichen Standards. Davor haben wir Respekt, aber das nehmen wir an, werden dagegen halten und ihre Schwächen ausnutzen."

Nur Kister und Jansen fehlen

Personell kann der SVS fast aus dem Vollem schöpfen: Außer Max Jansen, der sich noch im Aufbautraining befindet und dem gesperrten Tim Kister stehen alle Spieler zur Verfügung. Auf jeden Fall im Kader wird Benedikt Gimber sein, der zuletzt mit dem Karlsruher SC in Verbindung gebracht wurde. Kocak zeigt Verständnis: „Bene hatte durch die U 19 EM keine Vorbereitung im Sommer und dadurch bedingt eine schwierige Hinrunde. Es braucht Zeit, sich im Profifußball zu etablieren. Seinen Wunsch nach mehr Spielzeit kann ich verstehen. Aber ich bin Trainer des SV Sandhausen, ich denke an das Gesamte und garantiere keine Einsatzzeiten.“

Vorbereitung unter schwierigen Bedingungen

Während die letzten Tage vor dem Spiel möglichst planmäßig verlaufen sollen, war das in der Vorbereitung nicht immer der Fall. Das Trainingslager im spanischen La Manga konnte wegen Krankheit und Verletzungen nicht wie gewünscht durchgezogen werden. Und zurück im kalten Deutschland brachten die eisigen Temperaturen Probleme bei der Platzbelegung mit sich. „Ich hoffe wir können die nächsten Tage im Stadion trainieren, die Einheiten auf dem Rasen sind wichtig für uns und die Wettkampfvorbereitung“, macht der Trainer deutlich.

„Wir wollen zwölf Punkte holen“

Angesprochen auf das schwierige Startprogramm mit dem Heimspiel gegen Aue und den folgenden beiden Auswärtsspielen in Stuttgart und Kaiserslautern sagt der SVS-Trainer: „Ich will zwölf Punkte aus diesen Spielen holen und im Pokal gewinnen!“ Um mit einem Augenzwinkern den aktuellen Neuzugang von S04 zu kommentieren: „Nur ein Caligiuri reicht Schalke nicht! Sie haben mit uns ja schon Lospech gehabt!“ Aber erst einmal steht ausschließlich Fortuna Düsseldorf auf dem Programm. Und da lautet die Devise von Kocak: „Wir werden weiterhin unseren mutigen und frechen Fußball spielen!“

Fotos: BWA und Kraichgausport

Artikel teilen

WERBUNG