Gelingt dem SVS mit einem Dreier in Kassel ein positiver Jahresabschluss?

Kurpfälzer wollen auf Schlagdistanz bleiben

Zum Abschluss eines turbulenten Jahres mit Tiefen und zuletzt wieder deutlich mehr Höhen tritt der SV Sandhausen am Samstag um 14 Uhr am 20. Spieltag der Regionalliga Südwest bei Hessen Kassel an und möchte sich am Nikolaustag selbst mit Punkten beschenken. Es folgt eine längere Winterpause, bis es am 21. Februar 2026 mit dem Derby gegen den FCA Walldorf weitergeht.

Ein engagierter Sandhäuser Trainer Olaf Janßen am Spielfeldrand

„Wir wollen bis Weihnachten die maximale Anzahl an Punkten holen“

SVS-Coach Olaf Janßen

Nach dem Abstieg aus der 3. Liga ist es SVS-Trainer Olaf Janßen gelungen, wieder ein schlagkräftiges Team zu formen und gab seinem Team vor dem letzten Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers die Maxime „Wir wollen bis Weihnachten die maximale Anzahl an Punkten holen, um im nächsten Jahr auf Schlagdistanz zu sein“ mit .

Ken Gipson (li.) im Kopfballduell mit dem Stuttgarter David Braig

Fünf Siege aus sechs Spielen

Gesagt, getan zeigte sein Team im Spiel der beiden laufstärksten Mannschaften gegen die Kickers eine kämpferisch tadellose Leistung und verbesserte sich mit dem fünften Sieg aus den letzten sechs Partien um zwei Ränge auf Platz 7 der Tabelle. Im Spiel beim Tabellenneunten Hessen Kassel soll nun der perfekte Jahresabschluss folgen.

SVS-Keeper Lukas Schneller war mit ein Garant für die drei Heimpunkte gegen die Stuttgarter Kickers

„Überragend, wie wir als Mannschaft geil Verteidigen“

Sandhausens Torhüter Lukas Schneller

Die erst nach Saisonbeginn zum SVS gewechselte neue Nummer 1 im Tor Lukas Schneller, der gegen die Kickers schneller als der Ball war und mit zwei Glanzparaden die drei Punkte festhielt, analysierte: „Wir sind mit dem Treffer super gestartet, hatten am Anfang Probleme, weil die Kickers anders gepresst haben als erwartet. Mit den Bällen auf Pascal vorne hatten wir dann eine gute Lösung, dadurch kamen wir zu vielen Chancen. Am Ende verteidigen wir als Mannschaft überragend, man merkt, dass sich bei uns etabliert hat, wie geil Verteidigen sein kann.“

Pascal Testroet erzielte bereits 13 Saisontore für den SV Sandhausen

Leader-Typ Testroet

Der noch mit einer verhärteten Wade spielende Kapitän Pascal Testroet ist durch gar nichts aufzuhalten und ebnete mit seinem 13. Saisontor einmal mehr den Weg zum Erfolg, machte zudem viele Bälle fest und leitete entscheidend zu dem auf Rechtsaußen gesetzten Louis Kolbe weiter, der sein drittes Saisontor zum 2:1-Endstand markierte. „Paco“ Testroet ging auch nach dem Spiel voran und bedankte sich per Mikrofon bei den Fans: „Danke für die großartige Unterstützung. Im neuen Jahr greifen wir alle zusammen an.“ 

Ein gut gelaunter Sandhäuser Sportdirektor Anthony Loviso

Kader wird sich wieder vergrößern

2026 dürfte es dann auch heißen, Konkurrenz belebt das Geschäft, denn über die Reha-Patienten Wimmer, Osee, Graf, Pfaffenrot, Ramusovic und Ampadu ließ Janßen verlauten: „Von ihnen gibt es gute Nachrichten, sodass wir sie zur Vorbereitung zurückerwarten.“  Die ein oder zwei anvisierten Neuzugänge sind auch möglich und der erst frisch zum Sportdirektor beförderte Anthony Loviso hat das volle Vertrauen von Präsident Jürgen Machmeier: „Loviso hat ein Budget und unser Vertrauen – und es ist ja auch nicht die Aufgabe des Präsidenten, Spieler zu verpflichten.“  Unterstützung bekommt Loviso vom neuen Scout Stanko Petkovic.

David Mamutovic setzt sich hier gegen Stuttgarts Samuel Unsöld (li.) energisch durch

Erfahrene Führungsspieler

Nach dem Sieg gegen eines der jüngsten Regionalliga-Teams misst sich der SVS jetzt gegen Hessen Kassel mit einer Elf, bei der einige minimal 33-jährige Ex-Profis vorangehen, die auch die meisten Tore erzielt haben: Der kopfballstarke Benjamin Girth traf sechsmal, Yannick Stark und Lukas Rupp aus dem spielstarken Mittelfeld je viermal. Ebenfalls 33 Lenze zählt Innenverteidiger Frederic Brill, der gegen den SVS wohl sein 300. Spiel für den KSV Hessen Kassel bestreiten wird. Brill ist die Identifikationsfigur beim KSV und spielt seit 2015 für den Klub, der 2017 einen Insolvenzantrag stellen musste und das Fortbestehen auf der Kippe stand.

Laufduell zwischen Sandhausens Louis Kolbe (li.) und Kassels Frederic Brill

„Das Aufholen von Rückständen spricht für unsere Charakterstärke“

Frederic Brill vor seinem 300. Pflichtspiel für den KSV

Brill: „Alle im Verein, vor allem aber die Fans, sind damals ganz eng zusammen gerückt. Das ist der Ursprung dieser Vereinstreue.“ Insgesamt 29 Jahre spielte Hessen Kassel in der 2. Bundesliga, davon durchgehend von 1980 bis 1987. Aktuell befinden sich die Hessen in einer guten Form und mussten sich beim 1:2 beim Topklub FSV Mainz 05 II erstmals nach acht Spielen wieder knapp geschlagen geben. Brill: „Wir haben so oft schon Rückstände aufgeholt, das spricht für unsere Charakterstärke.“ Das Team hat schon einige späte Tore erzielt und ist trotz des höheren Durchschnittsalters immer in der Lage, noch einen Gang zuzulegen.

Mögliche Aufstellungen:

Hessen Kassel: Weyand – Boche, Brill, Springfield, Podolski – Bonianga, Rupp, Stark, Bravo Sanchez – Breitfelder, Ramaj (Girth)
SV Sandhausen: Schneller – Akmestanli, Schulz, Gipson – Kolbe, Tarnat, Inaler, Halbauer – Mamutovic, Herrmann – Testroet

AM
Fotos: foto2press

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