Gelingt den Nagelsmännern der erste Heimerfolg über das Werksteam?

Kann Leverkusen auf den guten Leistungen von Madrid aufbauen?

Die TSG Hoffenheim empfängt am 25. Bundesliga-Spieltag den Tabellenzehnten Bayer 04 Leverkusen. Zum zweiten Mal in der laufenden Saison wird die WIRSOL Rhein-Neckar-Arena nach dem Dortmund-Spiel restlos ausverkauft sein. Die Bilanz spricht dabei eindeutig für das Werksteam, das in den bisherigen 17 Bundesligaduellen 13 Mal den Platz als Sieger verlies. Hoffenheim kann nur auf zwei Auswärtssiege zurückblicken. Hoffnung auf den ersten Heimsieg über Bayer macht der 3:0 Auswärtserfolg in der BayArena im Hinrundenspiel.

Deutliches und vielsagendes Ergebnis im fremden Stadion

Leverkusen ist auf der Suche nach dem Erfolgserlebnis

Leverkusen ist ein schwer einschätzbarer Gegner, der nicht so richtig in Tritt zu kommen scheint. Nach der 2:4 Heimniederlage im Champions-League-Achtelfinale gegen Atletico Madrid folgten im Anschluss in der Liga zu Hause gegen Mainz (0:2) sowie in Dortmund (2:6) zwei weitere Niederlagen. Folglich musste Trainer Roger Schmidt gehen und Tayfun Korkut ersetzte ihn. Im ersten Spiel unter dem neuen Chef kam Bayer nicht über eine 1:1 gegen Werder Bremen hinaus. Hoffnung auf Besserung macht das couragierte Auftreten im Champions-League-Rückspiel in Madrid, in dem sie beim torlosen Remis dem Sieg deutlich näher war als die Gastgeber.
Das Bayer-Team hinkt zwar den eigenen Ansprüchen hinterher, hat aber nach dem Trainerwechsel leistungsmäßig erkennbar zugelegt. Den Rheinländern ist bewusst, dass sie zehn Spieltage vor Saisonende nur mit einer Siegesserie erneut ins internationale Geschäft kommen können. Daher ist für sie ein Sieg in Sinsheim gegen einen direkten Mitkonkurrenten um die begehrten ersten sieben Tabellenplätze geradezu ein Muss.

Für Kevin Volland (re.) wird es die erste Rückkehr an alter Wirkungsstätte gegen die ehmaligen Kollegen

Nagelsmann sieht im nächsten Gegner wenig Selbstvertrauen, dafür große Qualität in der Mannschaft

TSG-Trainer Julian Nagelsmann sieht im nächsten Gegner „eine sehr gute Mannschaft, die in der Tabelle nicht so dasteht, wie sie sich das selbst vorgestellt hat. Sie haben sich im Sommer sehr gut verstärkt, sind aber nie wie gewünscht in Tritt gekommen. Deshalb werden sie am Samstag auch nicht vor Selbstvertrauen strotzen, aber sie haben große Qualität in der Mannschaft.“
Für Nagelsmann hat die Einstellung und Wachsamkeit oberste Priorität: „Wir müssen von Anfang an sehr präsent sein und dürfen sie nicht ins Spiel kommen lassen. Trotz des relativ schlechten Tabellenplatzes - für Leverkusener Verhältnisse - sind sie jederzeit in der Lage, ein Top-Spiel abzuliefern.“

Personell fehlen den Kraichgauer fünf Spieler

Personell müssen die Kraichgauer weiterhin auf Lukas Rupp und Fabian Schär verzichten, die jedoch in dieser Woche wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen sind. Die weiteren Verletzten Pavel Kaderabek und Mark Uth sind auf einem guten Weg und können womöglich in der kommenden Woche ins Teamtraining integrieren werden. Aufgrund von Sperren fehlen auf Seite der Nordbadener Kevin Vogt und bei den Gästen Calhanoglu und Wendell. Als Ersatz für Abwehrchef Vogt sind zwei Varianten möglich: Entweder Niklas Süle wechselt ins Abwehrzentrum und Ermin Bicakcic rückt an dessen Seite, oder Nagelsmann beginnt mit der Viererkette Toljan, Süle, Hübner und Zuber.

"Dass unsere Fans von Europa träumen, ist legitim"

Bei der offiziellen Pressekonferenz, die im ungewöhnlichen Rahmen in Verbindung mit einer Veranstaltung des Hoffi-Clubs und 40 Kinder stattfand, sagte Trainer Nagelsmann über die Chancen für die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb: „Es ist immer schön, wenn man etwas selbst in der Hand hat. Das ist bei uns aufgrund der Tabellensituation aktuell der Fall. Wenn wir alle ausstehenden Spiele gewinnen, reicht es für Europa. Als Team werden wir alles dafür tun, unsere Leistung in jedem Spiel zu bringen. Wir wollen das Maximum aus dieser Saison herausholen. Das heißt, wir wollen möglichst jedes Spiel positiv gestalten. Dass unsere Fans von Europa träumen, ist legitim. Wir machen die Arbeit und geben Gas."
Mit Tayfun Korkut, der in der Saison 2009/10 für die Hoffenheimer U17 verantwortlich war, hat Nagelsmann als Jugendtrainer nicht zusammengearbeitet. Der TSG-Coach über den Kollegen: "Als ich von 1860 München als Co-Trainer zur Hoffenheimer U17 kam, ging er als U19-Trainer zum VfB Stuttgart. Als Aktiver hat er einige Zeit in Spanien gespielt und ist von seinen Vorstellungen her von der spanischen Schule geprägt."

Volland will drei Punkte beim Ex-Verein entführen

Mit gespannten Blicken wird das erste Aufeinandertreffer an alter Wirkungsstätte mit Ex-TSG-Stürmer Kevin Volland, der von 2012 bis 2016 insgesamt 132 Spiele bestritt und dabei 33 Treffer erzielte, verfolgt. Nach dem Ausscheiden in Madrid sagte der Allgäuer: „Wir können mit unserer Leistung zufrieden sein und schauen jetzt mit viel Selbstvertrauen nach vorn. Nach einer kurzen Regenerationszeit geht es am Samstag nach Hoffenheim, wo wir möglichst wieder drei Punkte einfahren wollen.“ Ob Kevins Wunsch unterm Bayer-Kreuz erhört wird, wird sich am Samstag nach 17:15 Uhr zeigen.

Fotos: Kraichgaufoto und BWA

Jubel nach dem überraschend deutlichen Auswärtserfolg im Hinspiel in der BayArena und Der überschaubare Hoffenheimer Gästeblock im Hinspiel

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