Gelingt es dem Karnevalsverein am Faschingssamstag die Feierlaune zu verderben?

Mit einem guten Gefühl zum ersten Sieg in 2018

Am 22. Bundesliga-Spieltag gastiert am Faschingssamstag (15.30 Uhr) der Mainzer Karnevalsverein in der Sinsheimer Wirsol Rhein-Neckar-Arena. Während ein Großteil der rund 1.000 Gäste-Fans verkleidet und in heiterer Faschingslaune ihr Team anfeuern wird, outete sich Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann auf Nachfrage von bwa-sport.de nicht als Karnevals-Fan: „Das ist nicht so mein Metier. Ich war noch nie in Köln, Düsseldorf oder Mainz beim Karneval, obwohl es dort sehr gut sein soll.  Das ist nicht so meine Art, vielleicht bin ich da zu unkreativ in der Verkleidung. Es wäre vielleicht aber eine gute Gelegenheit mal wohin zu gehen, wo ich unerkannt bleiben würde, deshalb wäre das keine blöde Idee. Am Sonntag ist jedoch unser freier Tag, und da kann ich nicht Samstagabend wohin gehen, weil am Sonntag mein kleiner Sohn mit dem Papa spielen möchte. Da kann ich nicht erst um 12 Uhr aufstehen.“

Nadiem Amiri enteilt seinem Mainzer Gegenspieler

Sehr gutes Gefühl, um dreifach zu punkten

Auf das rein Sportliche betrachtet, ist der TSG-Coach sehr guter Dinge, dass jetzt der erhoffte erste Dreier des Jahres eingefahren wird: „Wir hatten bisher eine der besten Trainingswochen dieses Jahres. Ich hoffe, das setzt sich am Donnerstag und Freitag so fort und wir bekommen die Trainingsleistung am Samstag aufs Feld. Wir hatten diese Woche wie immer ein sehr hohes Engagement und haben zudem sehr viele Tore geschossen. Wir haben uns auf Abschlüsse konzentriert, hatten viel Personal in der Box und hatten viele gute Aktionen. Deshalb habe ich ein sehr gutes Gefühl - wir wollen dreifach punkten."

Lange Bälle weniger wünschenswert

Natürlich hat sich der Fußballlehrer das gestrige Pokal-Viertelfinale des FSV bei Eintracht Frankfurt live vor Ort angeschaut, um weitere Erkenntnisse zum nächsten Gegner zu gewinnen. Nagelsmann: „Das Ergebnis fiel zu hoch aus. Sie haben das Frankfurter Pressing oft mit langen Bällen überspielt - das würde ich gegen uns nicht so gerne sehen. Am Samstag werden wir sehen, ob wir auf einen tief stehenden Gegner treffen oder ob Mainz uns hoch attackiert.“

Mehrfachbelastung dürfte keine große Rolle spielen

Das die Rheinhessen womöglich aufgrund der Mehrfachbelastung schwere Beine bekommen könnten, glaubt der 30-Jährige nicht: „Die Belastung aus dem Pokalspiel wird keine Rolle spielen, zumal bereits nach 65 Minuten die Partie entschieden war. Die Nettospielzeit dürfte nicht viel höher als 45 Minute betragen haben, vergleichbar mit einem normalen Training. Da Mainz jetzt ja nur eine englische Woche hatte, wird Trainer Sandro Schwarz die Trainingsbelastung sicherlich gut steuert.“

TSG-Keeper Oliver Baumann klärt im letzten Heimspiel gegen den FSV in höchster Not

Probleme nach Standards

Die gegnerischen Leistungen der Mainzer in der Rückrunde sind sehr schwankend. Drei der vier Partien gingen dabei verloren, wobei der FSV wie die TSG gegen den FC Bayern und Bayer Leverkusen das Nachsehen hatte. Die Leistung im Pokal in Frankfurt war nach dem positiven Auftreten gegen die Münchner um ein vielfaches schwächer. Besonders bei Standards sind die Rot-Weißen sehr anfällig. 18 Gegentore nach ruhenden Bällen sind ein Liga-Negativwert.

Der Einsatz von Uth ist äußerst fraglich

Personell stehen bis auf Kerem Demirbay und mit Abstrichen Mark Uth alle Spieler zur Verfügung. Hinter Torjäger Uth steht noch ein großes Fragezeichen, da er bislang nach seiner Verletzung erst einmal am Mannschaftstraining teilnehmen konnte.  

Bilanz spricht für die Mainzer

Die Gesamtbilanz aus den bisherigen 17 Duellen spricht bei sieben Siegen, fünf Unentschieden und fünf Niederlagen für die Gäste. Während der FSV vor allem in den ersten Bundesligajahren der Kraichgauer die Partien für sich entscheiden konnten, hatten die Hoffenheimer nur einmal in den vergangenen sieben Partien das Nachsehen. Im Hinspiel drehten die Nagelsmänner einen 0:2 Rückstand nach 16 Minuten noch in einen 3:2-Erfolg, dank eines glücklichen Last-Minute-Treffers von Uth in der Nachspielzeit.
Ob sich die Hoffenheimer ausgerechnet am närristen Wochenende des Jahres erneut als Spaßverderber für die Mainzer erweisen, wird sich zeigen. Bislang wurden 24.000 Tickets für das Duell am Faschingssamstag veräußert.

Trotz aller Dementis verdichten sich die Gerüchte einer Trennung

Ein heiß diskutiertes Thema war bei der heutigen Pressekonferenz auch die Personalie Hansi Flick. Nachdem Pressesprecher Holger Kliem gleich zu Beginn der PK darauf verwies, dass die vielen Gerüchte nicht der Wahrheit entsprechen ("Tatsächlich, es gab in der vergangenen Woche ein Treffen zwischen Hansi Flick und Dietmar Hopp. Das ist ganz normal, dass sich ein Gesellschafter und ein Geschäftsführer austauschen. Hansi Flick ist jetzt im Urlaub -mehr ist nicht passiert."), verdichten sich die Anzeichen einer Trennung. Trotz aller Dementis des Vereins soll Flick offenbar kurz vor dem Aus stehen. Laut des Fachmagazins kicker geht es nur noch um die Modalitäten der Vertragsauflösung mit dem 52 Jahre alten Sport-Geschäftsführer. Die Bild-Zeitung hatte dieser Woche schon von schweren Dissonanzen zwischen Flick und den Klub-Verantwortlichen sowie einem Gespräch mit Mehrheitseigner Dietmar Hopp berichtet. Die nächsten Tage werden mit Sicherheit mehr Aufschluss darüber bringen, wer in der Personalie Flick letztendlich Recht haben soll.

Fotos: Kraichgaufoto

Pavel Kaderabek (Mitte) behauptet sich im Zweikampf, Der Einsatz von Mark Uth (Mitte) ist sehr fraglich, Andrej Kramaric (im Hintergrund) beim Kopfballduell, Kramaric (re.) enteilt seinem Gegenspieler, Pavel kaderabek (re.) hat hier das Nachsehen, TSG-Trainer Julian Nagelsmann gibt Anweisungen, und Trifft Adam Szalai (li.) erneut gegen seinen ehemaligen Verein?

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