Gelingt es der TSG offensiv- und zweikampfstarke „Rote Bullen“ zu erlegen?

Hoffenheim empfängt mit RB Leipzig ein Spitzenteam

Am 14. Bundesliga-Spieltag gastiert der Tabellenzweite RB Leipzig in Sinsheim. Während die „Roten Bullen“ aus Sachsen alles daran setzen werden, den 3-Punkte-Rückstand zum FC Bayern nicht größer werden zu lassen, wollen die Kraichgauer ihre Negativserie am Samstagnachmittag (Beginn 15.30 Uhr) beenden. Laut Mediendirektor Christian Frommert, der bei der heutigen Pressekonferenz den erkrankten Pressesprecher Holger Kliem vertrat, ist die Sinsheimer Arena, bis auf einige wenige Plätze im Gästeblock, ausverkauft. Die Partie steht zu Beginn der Adventszeit unter dem Motto „Herz zeigen“. Alle eingehenden Spenden gehen an die Aktion „Kinder unterm Regenbogen“.

Kann Andrej Kramaric seine Torflaute gegen RB am Samstag beenden?

Leipzigs Stärke ist die große Offensiv-Wucht

Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann fand durchweg positive Worte über den kommenden Gegner, den er als Spitzenmannschaft sieht: „Leipzig spielt wieder eine herausragende Saison. Sie machen es auch in der Champions League gut und haben zwei, drei Stärken. Dazu gehört eine große Wucht in der Offensive. In der vergangenen Saison waren das zwei fordernde, gute Spiele beider Mannschaften - das erwarte ich auch für Samstag.“ Der Fokus bei den Gastgebern liegt wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren. Der TSG-Coach: „Da ist der von mir geforderte Realismus nötig. Es geht nicht darum, Dinge grau oder fast schwarz zu malen, sondern um eine realistische und reflektierte Einschätzung der eigenen Leistung. Die vergangene, außergewöhnliche Saison zählt nicht mehr – die ist in Koffern verpackt. Wenn wir wieder erfolgreich sein sollen, müssen wir mehr tun als zuletzt. Deshalb hat auch niemand etwas davon, wenn wir über Ziele sprechen. Wir müssen die Dinge, die nötig sind, tun."

Philipp Ochs nach einem gewonnenen Zweikampf im letzten Heimspiel gegen Leipzig.

Gnabry, Wagner und Hübner sind fraglich - Vogt fehlt Gelbgesperrt

Personell gibt es einige Fragezeichen. Defensivspieler Ermin Bicakcic ist mit seinen Knieproblemen zwar noch nicht bei 100 Prozent, kann aber am Samstag auflaufen. Weniger aussichtsreich ist der Gesundheitszustand bei Benjamin Hübner, der zwar trainiert hat, aber noch nicht beschwerdefrei ist. Ob die beiden Offensivspieler Serge Gnabry (Probleme mit der Oberschenkelmuskulatur) und Sandro Wagner (Adduktorenprobleme) zur Verfügung stehen, entscheidet sich kurzfristig. Definitiv nicht dabei ist Abwehrchef Kevin Vogt, der zuletzt in Hamburg seine fünfte gelbe Karte sah.

"Haben an der Abschlussschwäche gearbeitet"

Auf die Frage von bwa-sport.de, wie Nagelsmann und sein Trainerteam die zuletzt unübersehbare Abschlussschwäche beenden möchte, sagte der Cheftrainer: „Die Eindrücke im Training am Mittwoch waren gut. Wir haben Eins-gegen-Eins-Situationen trainiert und es war richtig Biss und Zug drin. Darauf werden wir für das Spiel gegen Leipzig und die darauf folgenden Spiele aufbauen. Wir haben uns auch in den vergangenen Partien viele Chancen erspielt, aber im entscheidenden Moment hat oft die Ruhe gefehlt. Wir waren zu hektisch und nicht mit dem nötigen Fokus auf den Moment ausgestattet. Daran arbeiten wird. Da hilft Training, da helfen Wiederholungen. Wenn wir uns weiter Möglichkeiten erspielen, klappt es auch irgendwann wieder mit mehr Toren."

Mehrzahl an gewonnenen Zweikämpfen wird spielentscheidend sein

Es ist, wie schon in den beiden bisherigen Bundesligaduellen, eine intensive und zweikampfbetonte Partie zu erwarten. RB bestreiten im Liga-Vergleich die meisten Zweikämpfe pro Partie (224) und gewinnen die zweitmeisten (51,6 Prozent). Nur der FC Bayern entscheidet mehr direkte Duelle für sich. Nagelsmann glaubt dem sächsischen Power mit zweierlei Möglichkeiten entgegen zu wirken: „Entweder wir überspielen das Pressing der Leipziger oder müssen die Zweikämpfe annehmen und in der Mehrzahl für uns entscheiden."
Man darf gespannt sein, was sich die beiden "Trainerfüchs" Nagelsmann und Ralph Hasenhüttl sonst noch so alles einfallen lassen?

Fotos: Kraichgaufoto

Nadiem Amiri im Zweikampf und Sandro Wagner im Kopfballduell

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