Gelingt es mit aufgeladenem Akku den Bayern erneut ein Bein zu stellen?

Wiedersehen mit alten Bekannten beim Duell TSG - FCB

Nach der Länderspielpause setzt die Fußball-Bundesliga am Wochenende ihren Spielbetrieb mit dem 3. Spieltag fort. Nach dem verdienten 1:0-Auftaktsieg gegen Werder Bremen und dem glücklichen 2:2-Unentschieden bei Bayer 04 Leverkusen empfängt die TSG Hoffenheim am Samstag um 18:30 Uhr vor erneut ausverkauftem Haus den FC Bayern München. Die Partie gegen den Rekordmeister von der Isar steht beim 19. Aufeinandertreffen im Fußballoberhaus unter dem Motto „Wiedersehen mit alten Bekannten“. Mit Sebastian Rudy und Niklas Süle kehren zwei ehemalige Hoffenheimer Leistungsträger zurück an ihre alte Wirkungsstätte. In der noch jungen Saison konnten die beiden sich im Starensemble von Trainer Carlo Ancelotti bereits des Öfteren bewähren. Auch wenn die Rot-Weißen erneut in der Favoritenrolle sind, so waren ihre Gastspiele in Sinsheim stets hart und eng umkämpft. In der vergangenen Saison gelang den Kraichgauer der historisch erste Pflichtspielsieg über die Münchner.

Verabschiedung von Sebastian Rudy und Niklas Süle am Saisonende 2016/17

Länderspielpause kam gerade richtig

Nach den beiden kräftezehrenden Champions-League-Qualifikationsspielen gegen Liverpool kam TSG-Trainer Julian Nagelsmann die zweiwöchige Länderspielpause sehr gelegen. Er und sein Team wollen jetzt mit neu aufgeladenem Akku dem Bayern einen heißen Fight liefern. Besonders motiviert dürfte dabei die einjährige Hoffenheimer Leihgabe des FC Bayern Serge Gnabry sein. Er möchte, sofern er aufgrund seiner Kapselbandverletzung im oberen Sprunggelenk am linken Fuß aus dem Spiel in Liverpool einsatzfähig ist, sich mit einer guten Leistung beim FCB empfehlen. 

Neuzugänge brauchen ihre Anlaufzeit

Insgesamt ist die Bilanz der sechs Hoffenheimer Neuzugänge wenig aussagekräftig. Zum Einsatz kamen bislang erst vier. Während Nico Schulz und Håvard Nordtveit im Pokal in Erfurt debütierten, durfte Gnabry zwei Mal gegen Liverpool auflaufen. Florian Grillitsch absolvierte sein erstes Pflichtspiel für die Blau-Weißen in der Schlussphase am 2. Spieltag in Leverkusen. Die neuen Justin Hoogma und Robert Zulj sind noch ohne Kader-Nominierung. Diese Situation ist jedoch nichts Ungewöhnliches. Im letzten Jahr war dies bei Benni Hübner, Lukas Rupp und Kevin Vogt ähnlich.

Florian Grillitsch, hier im Gespräch mit Trainer Julian Nagelsmann, könnte in die Rudy-Rolle im Hoffenheimer Mittelfeld einnehmen

Hohe Anforderungen in allen Bereichen

1899-Coach Julian Nagelsmann bezeichnet dies als Neuzugangs-Syndrom: „Das hatten wir auch letztes Jahr. Jeder der Neuen hatte so ein bisschen Probleme richtig reinzukommen.“ Ein Grund sind sicherlich die hohen Anforderungen, teils auch als Video-Schulungen, sowohl im taktischen wie spielerischen Bereich. Bei Nagelsmann gibt es 31 Prinzipien, die jeder Profi verinnerlicht haben muss, um sich nach seinen Vorstellungen richtig auf dem Platz verhalten zu können. Ob große Videowand, Laptop, den TSG-Trainern ist dabei jedes Hilfsmittel recht. Grillitsch erinnert sich noch an seine ersten Trainingseinheiten: „Da muss man voll konzentriert bei der Sache sein. Anfangs rauchte mir fast der Kopf dabei.“

Kann Grillitsch in Rudy-Lücke schließen?

Der Österreicher könnte die Rolle von Sebastian Rudy, der zum FC Bayern wechselte, einnehmen. Der Verlust des deutschen Nationalspielers im zentralen Mittelfeld konnte bislang noch nicht ausgeglichen werden. Grillitsch hat schon bei Ex-Verein Werder Bremen unter Beweis gestellt, dass er über hohe fußballerischen Qualitäten im zentralen Mittelfeld verfügt. Er kann ein Spiel lenken, ihm Struktur verliehen. Zudem verfügt er über gutes Defensivverhalten und Passspiel. Die Anfangsphase war für den 22-Jährigen etwas holprig. Nachdem er sich mühevoll ins anspruchsvolle Training herangekämpft hatte, warf ihn eine Mittelfußprellung zwei Wochen zurück. Nachdem die Hoffenheimer auf dem Spielermarkt nach Schließung des Transferfensters nach der gesuchten Sechser-Position nicht mehr fündig wurden, erhöhen sich Grillitsch´s Chancen.

Fotos: Kraichgaufoto

André Kramaric, Sandro Wagner, und Adam Szalai

Artikel teilen

WERBUNG