Zweitligist SV Sandhausen bietet sich am Sonntag erneut die Chance, einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen. Um 13:30 Uhr treten die Kurpfälzer auf dem legendären Betzenberg beim 1. FC Kaiserslautern, dem vierfachen Deutschen Meister und zweifachen DFB-Pokalsieger, an. Noch fünf bis sechs Punkte fehlen dem Tabellenelften, um intensiv die Personalplanungen für die kommende Saison voranzutreiben. Nach der blassen Vorstellung beim 0:2 im letzten Spiel gegen den FC St. Pauli nutzte die Mannschaft von Trainer Alois Schwartz die einwöchige Länderspielpause um zum einen Kraft zu tanken und zum anderen Spielpraxis durch zwei Testspiele zu erlangen.
Beide Partien gegen unterklassige Gegner konnten souverän gewonnen werden. Beim 3:0 gegen den Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach und dem 15:0 gegen den Kreisligisten Olympia Neulußheim holte sich der ehemalige Lauterer Andrew Wooten, der zuletzt unter Ladehemmung litt, mit vier Toren neues Selbstvertrauen. Zudem spielte sich ein potentieller Neuzugang für kommende Saison in den Fokus: Der 20-jährige Florian Pick, der noch beim FC Schalke 04 unter Vertrag steht, wurde getestet und zeigte vielversprechende Ansätze auf der linken Außenbahn. Sehr zur Freude von Alois Schwartz konnten auch die beiden Verletzten Steven Zellner und Josè Pierre Vunguidica erstmals wieder mitspielen. Mit zwei Toren gegen Neulußheim fügte sich Stürmer Vunguidica sehr gut ein, zudem trafen gegen Neulußheim Wooten (3), Pledl (2), Jovanovic (2), Pick (2), sowie Bouhaddouz, Olajengbesi, Bieler und Kuhn je einmal. Gegen Sonnenhof Großaspach traf Moritz Kuhn gegen seinen ehemaligen Verein gleich zweimal und Wooten steuerte das 2:0 bei.
Da SVS-Kapitän Stefan Kulovits in Kaiserslautern wegen einer Gelbsperre auf der Tribüne Platz nehmen muss, rückt sein kongenialer Partner im defensiven Mittelfeld Denis Linsmayer verstärkt in die Verantwortung. ankommen. Linsi durchlief die komplette Jugend der Roten Teufel, stand dort neun Jahre im Profikader, ehe er 2013 an den Hardtwald wechselte.
Lauterns Trainer Konrad Fünfstück steht, angesichts der zuletzt enttäuschenden Resultate, schwer in der Kritik. Der FCK hat mit 31 Punkten zwei Zähler weniger auf dem Konto als Sandhausen. Fünfstück ist nach fünf Niederlagen in Folge nahezu zum Siegen verdammt. Bei den ruhmreichen Pfälzern hapert es ganz besonders in der Offensive – Stürmer Kacper Przybylko ist mit fünf Toren der erfolgreichste Schütze. Trotz nur eines Sieges aus den letzten sechs Partienbieten sich dem SVS durchaus Chancen, erstmals im Krisengipfel auf dem Betzenberg was zählbares mitzunehmen.
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