Gelingt nach dem Aus eine Trotzreaktion im Spiel bei Union Berlin?

TSG Hoffenheim gastiert am Sonntag an der Alten Försterei

Die TSG Hoffenheim verpasste mit einem überraschenden und zugleich enttäuschenden 0:2 am Donnerstagabend gegen Molde FK erstmals in ihrer Vereinsgeschichte den Einzug in ein Europapokal-Achtelfinale. Trotz eines überlegen geführten Spiels fanden die Kraichgauer kein geeignetes Mittel, um gegen einen tiefstehenden Gegner zum Erfolg zu kommen. Ein enttäuschter TSG-Trainer Sebastian Hoeneß nach dem Spiel: „Wir haben eine historische Chance vertan, wollten Geschichte schreiben“. Nach dem überzeugenden 4:0-Heimsieg am letzten Bundesliga-Spieltag über den SV Werder Bremen war die Vorstellung gegen die wacker kämpfenden Norweger wieder ein sportlicher Rückfall. Die Hoffenheimer konnten wie schon öfter in der Vergangenheit trotz drückender Überlegenheit sich am Ende ertragsmäßig nicht belohnen. Zu unentschlossen, zu umständlich im Spiel in die Spitzen und zu fahrlässig in der Chancenverwertung wirkten die Kraichgau-Kicker.

Jetzt nur noch Bundesliga-Mittelmaß

Nach dem vorzeitigen Aus in der 2. DFB-Pokalrunde gegen Zweitligist Greuther Fürth und dem Ausscheiden auf europäischer Bühne gegen den Underdog aus Norwegen bliebt nur noch der Ligawettbewerb. Und auch hier hinken die Blau-Weißen aktuell auf Tabellenplatz 11 den allgemeinen Erwartungen hinterher. Der Zug in Richtung erneuter Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb dürfte abgefahren sein, und in den Abstiegskampf werden die Nordbadener aufgrund ihres ausgeglichenen Spielerkaders nicht mehr reinrutschen. 

Kann TSG-Torhüter Oliver Baumann wie zuletzt gegen Bremen erneut seinen Kasten sauber halten?

Gelingt eine Trotzreaktion?

Nach dem Aus in der Europa League geht es für die TSG Hoffenheim drei Tage später am Sonntag um 13.30 Uhr in der Bundesliga mit dem Auswärtsspiel An der alten Försterei gegen den 1. FC Union Berlin weiter. Nach dem 4:0-Heimsieg am letzten Spieltag über den SV Werder Bremen konnten die Kraichgauer den Abstand zu der Abstiegsregion etwas vergrößern und sich folglich einiger Sorgen entledigen. Der Druck in der Liga ist nach dem siebten Saisonsieg für Trainer Hoeneß als auch für seine Spieler etwas weniger geworden. Der Spagat zwischen gesichertem Mittelfeldplatz und Abstiegskampf war vor dem letzten Spieltag entsprechend groß. Der TSG-Coach hofft auf eine Trotzreaktion seine Mannschaft: „Die Berliner spielen eine sehr konstante Saison mit einer guten Mischung aus defensiver Stabilität und spielerischen Akzenten. Zwar haben sie in den vergangenen Wochen nicht ganz so gepunktet wie zuvor, aber die Leistungen waren nicht schlecht. Wir wollen die Enttäuschung in Energie umwandeln, um gegen Union die jüngste positive Bundesliga-Tendenz fortzusetzen.“

Sebastian Rudy feiert am Sonntag beim Auswärtsspiel in Berlin seinen 31. Geburtstag

Seit zehn Bundesligaspielen ungeschlagen

Die Köpenicker rangieren mit 33 Punkten aktuell auf Tabellenplatz 7 und sind weiterhin auf Europa League-Kurs. Die Eisernen sind seit zehn Bundesligaspielen (vier Siege, sechs Remis) ungeschlagen und stellten damit einen Vereinsrekord auf. Vor allem in den Heimspielen konnten die Berliner im bisherigen Saisonverlauf überzeugen und kassierten bei vier Siegen und sechs Unentschieden erst eine Heimniederlage. Für eine stabile Defensive spricht zudem die Tatsache, dass das Team des 55-jährigen Schweizer Trainers Urs Fischer in den letzten beiden Partien gegen Schalke 04 (0:0) und den SC Freiburg (1:0) ohne Gegentreffer blieb. Gut möglich, dass am Sonntag Unions Axel Kruse nach über zweieinhalbmonatiger Verletzungspause sein Comeback feiert. Der torgefährliche Mittelfeldspieler erzielte bislang acht seiner 80 Bundesligatreffer gegen die Hofffenheimer.

Unglückliche Hinspielniederlage

Die Kraichgauer trafen bislang in der Bundesliga erst drei Mal auf die Hauptstädter. Während es in der Saison 2019/20 mit 2:0 und 4:0 zwei deutliche Siege zu feiern gab, kassierte die TSG in der Hinrunde drei Tage nach einem 4:1-Sieg in der Europa League bei KAA Gent eine schmerzhafte 1:3-Heimniederlage. Die Führung der Gäste durch Kruse konnte Dabbur in der 80. Minute ausgleichen, ehe Pohjanpalo und Teuchert in den Schlussminuten noch zwei Treffer beisteuerten. Hoffenheim musste nach einer Roten Karte für Skov nach einer Stunde in Unterzahl spielen. Der Ausgang des vierten Duells ist völlig offen und wird von geringen Faktoren abhängig sein. Womöglich werden Tagesform und das nötige Glück am Ende den Ausschlag geben.

Fotos: Kraichgaufoto und Kraichgausport

Union-Trainer seit 2018: Urs Fischer und Kruse (li.) im Duell mit Hoffenheims Hübner

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