Bundesliga-Torjäger Stefan Kießling hat seit seinem Phantom-Tor am 18. Oktober 2013 eine harte Zeit durchleben müssen. Angefeindet, beschimpft und bedroht wurde der 30-Jährige nach seinem vermeintlichen Kopfballtreffer in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena, als der Ball durch ein Loch im Außennetz ins Tor flog und entscheidend zum 2:1 Erfolg des Bayer-Teams beitrug. Der irreguläre Treffer wurde nach dem Prinzip der Tatsachenentscheidung auch vom DFB-Sportgericht im Nachhinein nicht annulliert.
Nach reiflicher Überlegung akzeptierten die Kraichgauer diese Fehlentscheidung und legten keinen Einspruch gegen das Urteil ein. Ein Wiederholungsspiel wurde abgeschmettert.
Kießling musste sich weiterhin über Facebook viele Beschimpfungen und Pöbeleien ertragen, nahm seine Facebook-Seite kurzzeitig aus dem Netz.
Auch von den 1899-Fans bekam der schlaksige Stürmer-Star seit Fett weg und musste sich Schmähgesänge wie („Ohne Kießling fahren wir zur WM“) anhören.
Nach dem 3:2 Erfolg der Hoffenheimer im Rückspiel begab sich TSG-Coach Markus Gisdol unmittelbar nach Abpfiff auf den Rasen und unterhielt sich lange, intensiv mit Kießling, der zuvor den 1:1-Ausgleich per Kopfball erzielt hatte.
Gisdol zum Inhalt: „Dieses Gespräch lag mir lange am Herzen. Stefan ist ein toller Spieler und Mensch. Ich habe ihm gesagt, dass wir uns alle wünschen, dass er hinter die Situation aus dem Hinspiel einen großen Haken macht.“
Eine nette, menschliche Geste mit großer Aussagekraft, die für sich spricht.