Gisdol warnt Selbstsicherheit – Mitgefühl für Uli Hoeness

Für 1899-Trainer Markus Gisdol war es bei der Abschluss-PK vor dem Heimspiel am Samstag (Beginn: 15:30 Uhr) gegen den FSV Mainz 05 ein großes Anliegen, deutlich zu machen, dass viele diesen Gegner total falsch einstufen: „Die sind ein richtig gutes Team, haben sich in der Liga etabliert und klopfen Jahr für Jahr an der Europa-League an. Sie sind eine konstant, gefestigte Mannschaft. Die Herausforderung für uns ist groß, gegen so ein taktisch, flexibles Team zu bestehen.“

Die 05er-Spielweise ähnelt der Hoffenheimer: schnelles, laufintensives Spiel mit hohem Pressing und Einsatz. Daher könnten die zu erwartenden 25.000 Zuschauer von einem torreichen Spiel ausgehen.

Erinnerungen an das Hinspiel wurden bei Gisdol komplett gestrichen, auch wenn er zugibt, dass dieses kurios 2:2, in dem 1899 bis zehn Minuten vor dem Ende noch mit 2:0 in Führung lag, sehr ärgerlich war weh getan hat. Dass sich so etwas wiederholen würde, glaubt er nicht: „Das würde uns so nicht mehr passieren, denn wir sind reifer geworden.“

Trotz der zuletzt drei gewonnen Heimspiele in Serie, möchte er (noch) nicht von einer Heimstärke sprechen und warnt mahnend vor aufkommender Selbstsicherheit aufgrund des aktuell 10. Tabellenplatz: „Mit 29 Punkten ist sicher, dass du absteigst. Wir sind in einer ganz gefährlichen Situation. Wir müssen weiterhin Vollgas geben und wenn ich spüre, dass nur um ein Prozent nachgelassen wird, fahre ich brutal dazwischen.“ Der Coach machte deutlich, dass in dieser ausgeglichenen, spektakuläten Saison alles möglich ist, von Langeweile und Zufriedenheit nie die Rede sein darf.

Die Tuchel-Truppe gilt als Angstgegner der Kraichgauer. Erst eine von neun Partien konnte gewonnen werden, damals, als die „Mainzelmännchen“ in ihrer neuen Coface-Arena spielten. 4:0 für Hoffe hieß es am 5. Spieltag der Saison 2011/12.

Angesprochen auf den Fall „Uli Hoeness“ glaubt Gisdol, wenige Minuten vor der Urteilsverkündung, dass der deutsche Fußball dadurch keinen Schaden nehmen wird: „Es ist ein tragischer Fall. Uli Hoeness mag man einfach, weil er ein fantastischer Mensch ist. Er hat großes geleistet , da fühlt man mit.“

Fotos: Kraichgaufoto

Markus Gisdol bei der PK

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