Große Erleichterung bei der TSG nach 4:0-Sieg über harmlose Bremer

Hoffenheim vergrößert Abstand zu der Abstiegsregion

Kräftiges Durchatmen bei der TSG Hoffenheim. Nach zuletzt vier sieglosen Pflichtspielen konnten die Kraichgauer wieder ein Erfolgserlebnis feiern. Dank einer starken und geschlossenen Mannschaftsleistung siegte das Team von Trainer Sebastian Hoeneß hochverdient mit 4:0 über Werder Bremen und kletterte in der Tabelle mit nunmehr 26 Punkten vorbei an den Hanseaten auf den elften Tabellenplatz. In einer einseitigen Partie enttäuschten die Gäste nach ihren letzten positiven Auftritten bei ihrer ersten Niederlage im Jahr 2021 auf der ganzen Linie. Die in der Offensive harmlosen Werderaner machten es den Gastgebern mit vielen individuellen Fehlern teilweise auch sehr einfach. Trainer Florian Kohfeldt brachte es nach Spielschluss deutlich auf den Punkt: „Es hat einfach überhaupt gar nichts gepasst heute. Das war kollektiv gar nix, das muss man einfach klar so sagen. Wir alle als Werder Bremen haben heute einen grausamen Tag gehabt.“ Beim höchsten Saisonsieg trafen für die Hoffenheimer Ihlas Bebou, Christoph Baumgartner, Munas Dabbur und Georginio Rutter.

Matchwinner Bebou

Man of the Match war Stürmer Bebou, der neben seinem sechsten Saisontreffer und einer Torvorlage mit 28 Zweikämpfen, 34 Sprints und einem Topspeed von 34,1 km/h die Höchstwerte dieses Spiels aufstellte. „Heute hat die Chancenverwertung endlich gepasst. Ich habe zuletzt ein paar Chancen liegengelassen, deshalb bin ich froh, dass es heute mit einem Tor geklappt hat“, sagte ein sichtlich erleichterter Bebou.

Baumgartner erzielte mit viel Einsatzwille und Durchsetzungsvermögen das 2:0 kurz vor der Pause

Bebou und Baumgartner treffen vor der Pause

Zum Spiel: Die Hoffenheimer bestimmten von Beginn an das Geschehen und wollten sich für das enttäuschende 3:3 vor drei Tagen in der Europa League gegen Molde FK rehabilitieren. Nach zuletzt vielen vergebenen hundertprozentigen Torchancen platzte nun endlich auch bei TSG-Stürmer Bebou der Knoten. Nach tollem Pass von Diadie Samassekou sprintete Bebou allein aufs Werder-Tor zu und ließ Torhüter Jiri Pavlenka mit einem Flachschuss ins rechte Eck keine Chance (26.). Die Blau-Weißen waren in der Folge deutlich spritziger, gieriger und entschlossener. Kurz vor der Halbzeitpause wurstelte sich Baumgartner durch die unentschlossene Bremer Hintermannschaft und spitzelte den Ball im Fallen mit der Picke zum 2:0 ins Netz (44.).

Dabbur sorgt für die frühe Vorentscheidung

Wenige Minuten nach Wiederanpfiff sorgte das 3:0 für die Vorentscheidung. Nach Doppelpass mit dem starken Sebastian Rudy enteilte erneut der pfeilschnelle Bebou seinen Gegenspielern, passte von rechts auf den völlig freistehenden Dabbur, der aus der Drehung ins lange Eck traf (49.). Danach verlor die Partie an Tempo. Während sich die TSG etwas zurückzog, fanden die Gäste ohne jegliche Torgefahr keine spielerischen Mittel, um nochmal zurück ins Spiel zu kommen. Torhüter Oliver Baumann verlebte in seinem 350. Bundesligaspiel einen eher geruhsamen Sonntagabend. Für den Schlusspunkt waren zwei junge Einwechselspieler verantwortlich:  Nach Querpass von Melayro Bogarde traf Neuzugang Rutter mit einem Schuss aus 17 Metern ins rechte Eck mit seinem ersten Tor im zweiten Einsatz zum 4:0-Endstand (90.).

Für TSG-Trainer Hoeneß war der deutliche Sieg "ein sehr gutes Gefühl"

Allgemeine Erleichterung mit Blick nach vorn

Durch den Heimsieg verschafften sich die Hoffenheimer etwas Luft nach unten und haben nun acht Zähler Vorsprung auf Rang 16. Sehr zufrieden zeigte sich Trainer Hoeneß nach seinem höchsten Bundesligaerfolg als Bundesligatrainer: „Wir haben über 90 Minuten sehr stabil gespielt und zu den richtigen Zeitpunkten die Tore erzielt. Wir haben heute nichts zugelassen, das macht mich extrem stolz. Es ist ein sehr gutes Gefühl. Wir wollen in den kommenden Spielen an die heutige Leistung anknüpfen. Dann kommen die Punkte von allein.“ Auch für den Österreicher Florian Grillitsch, der sein 100. Bundesligaspiel für die Kraichgauer absolvierte, kann es so ruhig weiter gehen: „Wir waren heute von der ersten Minute an auf der Höhe. Es hat sehr gut geklappt. Wir geben uns aber nicht zufrieden und müssen auch in Zukunft an die Leistung anknüpfen.“

Jetzt gegen Molde FK, dann Union Berlin

Bereits am Donnerstag (18.55 Uhr) geht es für die Hoeneß-Truppe weiter: Im Rückspiel der Europa League-Zwischenrunde empfängt man in Sinsheim die Norweger aus Molde, ehe man am frühen Sonntagnachmittag (13.30 Uhr) in der Bundeshauptstadt am 23. Bundesliga-Spieltag bei Union Berlin im Stadion An der Alten Försterei gastiert.

Statistik:

TSG Hoffenheim: Baumann – Adams, Grillitsch, Richards – Kaderabek (82. Bogarde), Rudy (82. Adamyan), Samassekou, John – Baumgartner (87. Rutter) – Bebou (87. Sessegnon), Dabbur (61. Kramaric)
SV Werder Bremen: Pavlenka – Veljkovic (46. Schmid), Toprak, Friedl – Gebre Selassie, Eggestein, Möhwald (56. Füllkrug), Bittencourt (56. Osako), Agu – Rashica (69. Mbom), Sargent (82. Dinkci)
Tore: 1:0 Bebou (26.), 2:0 Baumgartner (44.), 3:0 Dabbur (49.), 4:0 Rutter (90.)
Schiedsrichter: Robert Schröder
Zuschauer: keine

Fotos: Kraichgaufoto und Kraichgausport

Grillitsch absolvierte sein 100.BL-Spiel für die TSG, Dabbur traf erneut, und Werder-Coach Kohfeldt war bedient

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