Sandhausens Präsident Jürgen Machmeier war nach der 0:2 Heimniederlage gegen den 1. FC Nürnberg außer sich. Die Schiedsrichter-Fehlleistungen der letzten Wochen gegenüber seinem SV Sandhausen brachten das Fass zum Überlaufen. Machmeier lies im Kabinengang seinen Gefühlen freien Lauf: „Wir sind zum dritten Mal hintereinander verpfiffen worden. Vielleicht ist Sandhausen zu klein, vielleicht will man den Dorfverein niederknüppeln und in die Dritte Liga pfeifen.“ Dieser Vorwurf ist zwar unwahrscheinlich, doch die Tatsachen der letzten drei Partien stimmen nachdenklich. Gegen alle drei Spitzenteams aus Freiburg, Bochum und Nürnberg führten nachweislich Fehlentscheidungen zu Gegentreffern, die die Kurpfälzer auf die Verliererstraße brachten.
Beispiele gefällig:
Gegen Freiburg verweigerte Schiri Deniz Aytekin beim Stande von 0:0 dem gastgebenden SVS einen Strafstoß. Stürmer Aziz Bouhaddouz wurde am Arm festgehalten und zu Boden gerissen (Foto). Dem 1:0 der Freiburger durch Max Philipp ging ein sehr zweifelhafter Freistoß für die Gäste voraus. Beim 0:2 stand Torschützen Nils Petersen deutlich im Abseits.
In Bochum übersah Schiri Guido Winkmann in der Schlussphase bei Stande von 3:2 für den gastgebenden VfL ein klares Foulspiel des Bochumers Mlapa an Philipp Klingmann im Strafraum. Der SVS-Verteidiger wurde dabei klar erkennbar vom wuchtigen Stürmer zu Boden gestoßen.
Gegen Nürnberg wurde vor dem 0:2 durch Danny Blum, Sandhausens Florian Hübner klar gefoult. Der Pfiff von Schiri Harm Osmers blieb jedoch aus. Und auch der Platzverweis von Klingmann war vermeidbar, wenn der Unparteiische zuvor ein Foulspiel an Denis Linsmayer geahndet hätte.
Alle strittigen Szenen war auf den TV-Bildern klar erkennbar. Alles Wenn und Aber hilft im Nachhinein jedoch nichts. Fakt ist, Sandhausen rutscht immer weiter ins untere Mittelfeld. Der Abstand zum nächsten Gegner TSV 1860 München beträgt nur noch neun Punkte. Am Freitag bietet sich den Kurpfälzern die große Chance bei abstiegsbedrohten Löwen im Weitenrund der Allianz-Arena die Talfahrt zu stoppen und den Abstand zur bedrohlichen Zone aufrecht zu halten.
Im Hinspiel trennten sich beide Teams, in einem wenig unterhaltsamen Match, 1:1 Unentschieden. Die Blau-Weißen überraschten gestern mit einem 1:0 Auswärtssieg auf dem lauterer Betzenberg. Mit einem Punkt aus München wäre man am Hardtwald bestimmt nicht unzufrieden. Mit Sicherheit werden in dieser Partie alle Sandhäuser ihre Augen ganz besonders wachsam auf den Unparteiischen richten.
Foto: BWA